Die menschliche Geschichte war immer wieder geprägt von Wanderungsprozessen. Dabei zeigte sich durchgehend: Einwanderung nützte zumeist nur den Einwanderern. Für die Völker und Gesellschaften, die Ziel der Zuwanderung waren, stellte die Einwanderung dagegen, soweit sie in größeren Zahlen stattfand, regelmäßig und nahezu ausnahmslos eine Bedrohung für die Stabilität ihrer Gesellschaften sowie für Leib und Leben der indigenen Bevölkerung dar. Einwanderung war auch niemals historisch unvermeidlich. Immer wieder gelang es Völkern und Gesellschaften über lange Zeiträume, sich gegen unerwünschte Einwanderung erfolgreich zur Wehr zu setzen und ihre eigene Kultur zu verteidigen. Dies zeigt Thilo Sarrazin in einem profunden historischen Abriss der Einwanderungsgeschichte. Die Muster und Zusammenhänge, die er dabei aufdeckt, gelten grundsätzlich auch für die Gegenwart.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Der Chemnitzer Politikwissenschaftler Eckhard Jesse versteht gar nicht, was sich alle so haben. Er kann sich der "Durchschlagskraft" von Thilo Sarrazins Argumentation gar nicht entziehen. Sarrazin erscheint ihm als geradezu vorbildlicher Verantwortungsethiker, wenn er sich gegen "kulturfremde Massenimmigration" stemme, das Vollzugsdefizit bei Abschiebungen beklage und das Bevölkerungswachstum im subsaharischen Afrika als Ursache des Klimawandels in den Blick nehme. Ein bisschen polemisch falle Sarrazins Schrift vielleicht aus, und vielleicht sei etwas unglücklich überbordend komponiert, räumt Jesse ein, aber auf keinen Fall kaltherzig. Ganz im Gegenteil, ruft Jesse. Illusionslos sei es, rational und auch konstruktiv.
© Perlentaucher Medien GmbH
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