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Erstmals in vollständiger Lesung "Es war einmal einer namens Harry, genannt der Steppenwolf. Er ging auf zwei Beinen, trug Kleider und war ein Mensch, aber eigentlich war er doch eben ein Steppenwolf..." Harry Haller verzweifelt an sich selbst. Wie kann er sich einerseits nach Kunst und Schönheit sehnen und andererseits so dunkle, animalische Triebe besitzen? Dem Selbstmord nah, lernt er Hermine, eine Kurtisane, kennen. Durch ihre Hilfe gelangt er zur Einsicht, dass der Mensch viel mehr ist, als Harry erwartete. Sylvester Groth legt alles in seine Stimme, was Harry Haller ausmacht: Klarheit,…mehr

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Produktbeschreibung
Erstmals in vollständiger Lesung "Es war einmal einer namens Harry, genannt der Steppenwolf. Er ging auf zwei Beinen, trug Kleider und war ein Mensch, aber eigentlich war er doch eben ein Steppenwolf..." Harry Haller verzweifelt an sich selbst. Wie kann er sich einerseits nach Kunst und Schönheit sehnen und andererseits so dunkle, animalische Triebe besitzen? Dem Selbstmord nah, lernt er Hermine, eine Kurtisane, kennen. Durch ihre Hilfe gelangt er zur Einsicht, dass der Mensch viel mehr ist, als Harry erwartete. Sylvester Groth legt alles in seine Stimme, was Harry Haller ausmacht: Klarheit, Sehnsucht, Verzweiflung, Hoffnung und Heiterkeit. Das Vorwort des Herausgebers und den Tractat liest Hans Peter Hallwachs. (Laufzeit: 8h 2)

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Autorenporträt
Hermann Hesse wurde am 2. Juli 1877 in Calw als Sohn des baltischen Missionars Johannes Hesse und seiner Frau Marie, der Tochter eines württembergischen Indologen, geboren. Für die Theologenlaufbahn bestimmt, flüchtete er im Alter von 14 Jahren aus dem Klosterseminar Maulbronn, weil er 'entweder Dichter oder gar nichts' werden wollte. Nach einem Selbstmordversuch wurde er in eine Nervenheilanstalt verbracht. Eine kurze Gymnasialzeit in Cannstatt schloß er mit der Mittleren Reife ab und absolvierte ein Praktikum in einer Calwer Turmuhrenfabrik. Nach einer Buchhändlerlehre in Tübingen und Basel schrieb er u. a. seinen ersten Roman "Peter Camenzind" (1904), dessen Erfolg es ihm erlaubte zu heiraten und sich als freier Schriftsteller am Bodensee niederzulassen. 1912 verließ Hermann Hesse Deutschland und zog mit seiner Familie nach Bern.Er wurde 1915 der Deutschen Gesandtschaft in Bern zugeteilt, wo er die Bücherzentrale für Deutsche Kriegsgefangene aufbaute, welche in ausländischen Lagern internierte Soldaten bis 1919 mit Lektüre versorgte. Im Mai 1919 übersiedelte er nach Montagnola/Tessin in die Casa Camuzzi, die er bis 1931 bewohnte und danach ein ihm auf Lebzeiten zur Verfügung gestelltes Haus bezog. Im Tessin schrieb er seine berühmtesten Werke: 1919 "Demian", 1922 "Siddhartha", 1927 "Der Steppenwolf", 1930 "Narziß und Goldmund" und ab 1931 "Das Glasperlenspiel". Für sein literarisches Werk wurde er 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Am 9. August 1962 starb Hermann Hesse in Montagnola.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2009

Heulen, bis der Arzt kommt

Man könnte es sich leichtmachen und behaupten, Hermann Hesses Romane seien Jugendbücher, die man, anfällig für existentielles Pathos und Schwülstigkeit, mit fünfzehn lesen sollte und dann nie wieder. Man könnte diese Bücher einfach aus dem Regal räumen, einigermaßen fassungslos darüber, dass der Mann seinen Literaturnobelpreis unter anderem für den "Steppenwolf" bekommen hat; dass Thomas Mann diesen "Steppenwolf" experimentell so gewagt fand wie André Gides "Falschmünzer" und James Joyce' "Ulysses"; und dass später dann Hippies glaubten, selber "Steppenwolf" spielen zu müssen, wegen der Drogen und der Anklänge fernöstlicher Philosophie, wobei sie die kulturkonservativen Züge des Werks lieber mal übersahen.

Und wenn man das Buch trotzdem wieder in die Hand nimmt, dann eigentlich nur, weil Hesses "Steppenwolf" von 1927 auch ein historischer Text gegen die neue Mobilmachung war, gegen all jene, die nach dem Ende des Weltkriegs, der bei manchen eilig schon der "erste" Weltkrieg hieß, gleich den neuen, "kommenden" Krieg herbeisehnten und meinten, sich militaristisch aufplustern zu müssen.

Was aber macht Hermann Hesse daraus? Bis auf ein paar pazifistische Sätze? Bis auf die beiläufige Diagnose einer "Zeitkrankheit" und "Generationenneurose"? Ein peinliches Künstlerdrama, sonst nichts! Er lässt ein Genie des Leidens, einen Selbst- und Menschenhasser und Moderneverächter namens Harry Haller in unüberbotender Larmoyanz von seinen antibürgerlichen Affekten und seinen sentimentalen kleinbürgerlichen Sehnsüchten erzählen; einen Zerrissenen, der stolz auf seinen Schmerz ist, weil er angeblich Ausdruck seines hohen Ranges ist. Und weil auch Hesse weiß, dass es mit der Kulturkritik so eine Sache ist und er seinen Haller, der der Menschenwelt so fremd ist wie ein Wolf, pessimistisch nicht einfach Mozart gegen Jazz ausspielen lassen kann, Kammermusik gegen Saxophon, alte Gemäuer gegen Lichtreklame, schickt er ihn in eine Schule: In einem "magischen Theater" soll Haller lernen, sich zu enthemmen, sich dem Rausch hinzugeben und über sich selbst zu lachen. Erotisch kriegt er das ganz gut hin, solange die Damen Dirnen sind. Die übrige Rauschangelegenheit bleibt, auch nach Einnahme eines Halluzinogens, bitterernst. Haller verspricht, an sich zu arbeiten.

Dass Hesse - vom oberlehrerhaften Tonfall seines Erzählers sowie der insgesamt entsetzlich didaktischen Note des ganzen Selbsterfahrungstrips einmal abgesehen - nebenbei auch noch meint, dem Leser eine Lektion in Sachen Psychologie erteilen zu müssen, macht es nicht besser: Dass "in Wirklichkeit kein Ich, auch nicht das naivste, eine Einheit, sondern eine höchst vielfältige Welt, ein Chaos von Formen, von Stufen und Zuständen, von Erbschaften und Möglichkeiten" ist, klingt nicht nur heute platt. Es war schon 1927 nicht gerade originell.

So wohnt man einer nicht enden wollenden Therapiesitzung bei, die als Fallgeschichte interessant sein mag, aber nicht als Erzählkunst, und ist der Verzweiflung schon sehr nahe, als im sogenannten "Traktat vom Steppenwolf", einer Broschüre, die Harry Haller wie von Geisterhand zugesteckt wird, mit allem nur erdenklichen Pathos ausgerechnet der "versöhnliche Ausweg in den Humor" angepriesen wird: "Einzig der Humor", liest man da, "die herrliche Erfindung der in ihrer Berufung zum Größten Gehemmten, der beinahe Tragischen, der höchstbegabten Unglücklichen, einzig der Humor (vielleicht die eigenste und genialste Leistung des Menschentums) vollbringt das Unmögliche, überzieht und vereinigt alle Bezirke des Menschenwesens mit den Strahlungen seiner Prismen." Das ist dann wirklich der Gipfel.

Wenn Hesse irgendetwas nicht hatte, dann Humor. Das wusste schon Kurt Tucholsky, der zum fünfzigsten Geburtstag des Schriftstellers einen Text über den "deutschen Menschen" schrieb und ihm darin den "tierischen Ernst einer Kuh, eines Hundes, eines Möbelstücks" attestierte. Hermann Hesses "Steppenwolf" gehört zu den sicher humorlosesten Büchern der Literaturgeschichte. Gerade da, wo es vom Lachen handelt. Und nicht mal das ist ein Witz.

JULIA ENCKE

Hermann Hesse: "Der Steppenwolf". Suhrkamp-Verlag, 230 Seiten, 7 Euro

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»Ein Lehrbuch des Lebens für Jüngere, für Ältere ein Ratgeber zur Reflexion.« n-tv.de 20151216
"Gradios." -- MAGDEBUGER VOLKSSTIMME

"So lässt sich der Steppenwolf wunderbar (wieder-)entdecken: als Hörspiel, das beispielhaft zeigt, wie man mit diesem Medium Literatur vertont." -- HÖRBÜCHER