Percy Aubrey und seine Schwester Jane haben schon früh ihre Eltern verloren und wurden von 2 Vormündern erzogen. Als der schüchterne und etwas naive Percy in die Gesellschaft eingeführt wird, lernt er den charmanten und attraktiven Lord Ruthven kennen und ist sofort eingenommen von dessen
weltgewandtem Wesen. Daher willigt er nur zu gern ein, als Ruthven ihm vorschlägt, ihn auf eine Bildungsreise…mehrPercy Aubrey und seine Schwester Jane haben schon früh ihre Eltern verloren und wurden von 2 Vormündern erzogen. Als der schüchterne und etwas naive Percy in die Gesellschaft eingeführt wird, lernt er den charmanten und attraktiven Lord Ruthven kennen und ist sofort eingenommen von dessen weltgewandtem Wesen. Daher willigt er nur zu gern ein, als Ruthven ihm vorschlägt, ihn auf eine Bildungsreise nach Europa zu begleiten. Schon bald muß der junge Percy aber erkennen, dass sein Reisebegleiter von mehr als zweifelhaftem Charakter ist und einen losen Lebenswandel führt. Percy trennt sich von Lord Ruthven und reist allein durch Griechenland, wo er sich in die bezaubernde Iantheverliebt.
Mit Folge 30 des Gruselkabinetts liegt wieder eine klassische GothicNovell vor, diesmal aus der Feder von John William Polidori, dem Leibarzt von Lord Byron. Die Geschichte, die sich als wegweisend für die spätere Vampirliteratur erwies, hat alles, was auch heutige Vampirstorys ausmacht, einen attraktiven Blutsauger, der seine Mitmenschen um den Finger wickelt, und einen jungen Mann zu verführen sucht, dieser läßt sich zunächst blenden und erkennt zu spät, was sich wirklich hinter der schönen Fassade verbirgt, dann nimmt das Verderben seinen Lauf. Lord Ruthven, der deutliche Züge Lord Byrons trägt, wird sehr charismatisch von Christian Stark gesprochen und verleiht der Figur teuflische Züge. Natürlich ahnt man als Hörer schon viel eher als der naive Percy wo hier der Hase lang läuft, daher zieht sich die Spannung auch mehr aus dem Leidensweg des jungen Mannes als aus ungeahnten Wendungen der Geschichte. Die intensive und atmosphärisch dichte Inszenierung trägt außerdem dazu bei, die düstere Stimmung zu unterstützen und das nicht aufzuhaltende Verhängnis eindringlich darzustellen. Sehr gelungen ist auch die Musikuntermalung, die durch klangvolle Orchestermusik das 19. Jahrhundert auferstehen läßt.
FaziT: wieder eine gelungene Inszenierung eines Klassikers! Hervorragende Sprecher, eine stimmungsvolle Klangkulisse und eine dichte Atmosphäre bieten hier ausgezeichnete Unterhaltung, auch wenn die Geschichte an sich etwas vorhersehbar ist.