In dem Buch "Der vergessene Liebesbrief und andere Weihnachts- und Silvester-Geschichten" sind schöne, traurige, starke und sehr liebevolle Geschichten versammelt, die unter dem Einfluss von Erfahrungen und Eindrücke zweier Weltkriege entstanden sind und dennoch das Gute im Menschen finden. Anna Haag geb. Schaich (1888-1982) war eine deutsche Schriftstellerin, Frauenrechtlerin, Pazifistin und Politikerin (SPD). Sie wurde in Althütte bei Backnang geboren und wuchs mit fünf Geschwistern in einfachen Verhältnissen auf. 1909 heiratete sie den späteren Professor der Mathematik und Philosophie Albert Haag und verbrachte den Ersten Weltkrieg im Schuldienst in Schlesien, Pommern, Bukarest und Nürtingen. Während dieser Stationen wurde sie Mutter von drei Kindern und es entstanden erste schriftstellerische Arbeiten, darunter "Die vier Rosenkinder". 1927 zog sie mit ihrer Familie nach Feuerbach, wo sie während des Zweiten Weltkriegs ihr Kriegstagebuch gegen das Vergessen schrieb, das sie bis Kriegsende im Kohlenkeller versteckte. Nach dem Krieg engagierte sie sich für den Wiederaufbau Stuttgarts und setzte sich für die politische Bildung von Frauen ein. 1946 wurde Haag in die Verfassungsgebende Landesversammlung und anschließend in den ersten Landtag von Württemberg-Baden berufen. Sie war eine von nur zwei Frauen. Darüber hinaus engagierte sich Haag für die Anerkennung der Hausfrauenarbeit als vollgültige Arbeit und für die Ablehnung des Kriegsdienstes mit der Waffe. Der Satz "Niemand darf zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden" aus dem von ihr eingebrachten Gesetz Nr. 1007[1] des Landes Württemberg-Baden wurde - leicht abgeändert - später in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen. In den folgenden Jahren unternahm sie wiederholt Vortragsreisen in die USA und erhielt 1958 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Außerdem erschienen die Bücher "Zum Mitnehmen", "Das Glück zu leben", "Zu meiner Zeit" und "Der vergessene Liebesbrief". Nach weiteren Auszeichnungen starb Anna Haag 1982 in Stuttgart.
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