Genial skurril
Worum geht’s?
Weil die Gräfin Platz für ihre Pferde braucht, verlangt sie von ihrem Mann, die Familie Olsson zu vertreiben und deren Land zu vereinnahmen. Um die Gräfin milde zu stimmen, sind dem Graf hierfür alle Mittel recht. Kurz darauf ist der junge Algot Olsson Waise und
sitzt auf der Straße. Doch er hat von seinem Vater einen Destillierapparat geerbt und hat zudem Grips…mehrGenial skurril
Worum geht’s?
Weil die Gräfin Platz für ihre Pferde braucht, verlangt sie von ihrem Mann, die Familie Olsson zu vertreiben und deren Land zu vereinnahmen. Um die Gräfin milde zu stimmen, sind dem Graf hierfür alle Mittel recht. Kurz darauf ist der junge Algot Olsson Waise und sitzt auf der Straße. Doch er hat von seinem Vater einen Destillierapparat geerbt und hat zudem Grips und Geschäftssinn.
Meine Meinung:
Der neue Roman von Jonas Jonasson hat es wieder in sich. „Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah“ lässt die Leser wieder voll auf ihre Kosten kommen. Ich mag den Schreibstil des Autors, der uns diesmal ins Smaland im 19. Jahrhundert führt. In niveauvoller Sprache bringt er seine Geschichten lebendig und fantasievoll zu Papier – und hat absoluten Wiedererkennungswert!
In seinem neuesten Buch lernen wir eine Gräfin kennen, die ausschließlich Französisch spricht, zwei Deutsche, die alle möglichen Sprachen sprechen. Einen homosexuellen Marquis und jede Menge Amtsmänner. Wir begegnen zwei Holländern. Aber hauptsächlich begleiten wir Algot, der es faustdick hinter den Ohren hat und aus jeder Situation das Beste für sich herauszieht. Ich weiß nicht, wer gewiefter ist: Algot oder Helmut? Auch der deutsche Druckermeister hat es faustdick hinter den Ohren und biegt die Wahrheit gerne ab und an für sich gerade.
Was ich aber besonders an den Büchern von Jonas Jonasson mag ist, dass er wundervoll skurrile Situationen entstehen lässt und mit Herz und Humor diese Situationen immer noch skurriler und skurriler werden lässt. Eins ergibt immer das andere und in diesem Buch gibt es wirklich nichts, was es nicht gibt. Auch die historischen Einfügungen bezüglich der Königshäuser zwischen den Kapiteln sind humorvoll und unterhaltsam dargestellt. Ich habe null Ahnung, wie viel hiervon tatsächlich Fakt ist, aber es ist witzig und kurzweilig und man kann wirklich überhaupt nicht vorhersehen, was auf der nächsten Seite wohl passiert. Aber dass die Menschen eventuell wirklich so gedacht haben, das kann man sich durchaus vorstellen. Anfangs gab es für mich ein paar Längen, bis wir dann alle Parteien kennengelernt hatten. Aber dann ging es Schlag auf Schlag und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen, weil ich wissen wollte, was Algot, Helmut und all den anderen noch so einfällt. Besonders das Ende ist der Hit! Einfach mal den Spieß umdrehen und Schwein haben – was will man mehr! Hier bekommt der Spruch: Wie du mir, so ich dir oder auch Was du nicht willst, das man dir tu… eine ganz neue Bedeutung. Von mir auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung!
Fazit:
Auf seine ganz eigene Art erzählt uns Jonas Jonasson in „Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah“ aus dem Leben von Algot und seinen Freunden. Hierbei ist es nach anfänglichen Längen wieder absolut unterhaltsam und skurril und ich habe keine Ahnung, wie man auf solche genialen Ideen kommt! Für mich ist immer absolut unvorhersehbar aber auch total unterhaltsam, was in seinen Büchern passiert. Und auch hier wurde ich wieder wundervoll unterhalten und habe immer wieder beim Lesen schmunzeln müssen.
4 Sterne von mir!