Wenn Detective Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia an einen Tatort gerufen werden, dann kann man davon ausgehen, dass es sich um keinen normalen Einsatz handelt. Denn die beiden ermitteln gewöhnlich bei Serienmördern oder besonders schweren Mord- oder Gewaltverbrechen. Wenige Tage vor
Weihnachten wird in einer kleinen Kirche ein brutal ermordeter Priester aufgefunden. Von seinem Kopf…mehrWenn Detective Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia an einen Tatort gerufen werden, dann kann man davon ausgehen, dass es sich um keinen normalen Einsatz handelt. Denn die beiden ermitteln gewöhnlich bei Serienmördern oder besonders schweren Mord- oder Gewaltverbrechen. Wenige Tage vor Weihnachten wird in einer kleinen Kirche ein brutal ermordeter Priester aufgefunden. Von seinem Kopf fehlt jede Spur, stattdessen nimmt ein Hundekopf den Platz ein. Dieser Anblick lässt selbst den erfahrenen Ermittlern das Blut in den Adern gefrieren. Auf der Brust des Toten wird wenig später die mit Blut geschriebenen Zahl Drei entdeckt. Haben Hunter und Garcia es mit einem wahnsinnigen Serienkiller zu tun? Schon bald stellt sich heraus, dass der Priester seit Jahren von einem wiederkehrenden Albtraum heimgesucht wurde, in dem er enthauptet und sein Kopf von einem Hundekopf ersetzt wurde. Wenig später scheint der gleiche Täter erneut zuzuschlagen, denn eine Frau, die wahnsinnige Angst vor Feuer hatte, wird regelrecht durchgeschmort und entsetzlich verbrannt aufgefunden. Woher kennt der Täter die geheimen Ängste seiner Opfer und warum lässt er sie Wirklichkeit werden?
"Der Vollstrecker" ist nach "Der Kruzifix-Killer" der zweite Fall, in dem Robert Hunter und Carlos Garcia ermitteln. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man sie durchaus unabhängig voneinander lesen. Um der Weiterentwicklung des Teams und den privaten und beruflichen Nebenhandlungen problemlos zu folgen, empfiehlt sich, wie bei jeder Bücherserie, die Einhaltung der Reihenfolge.
Bei diesem Thriller gibt es keine langsame Eingewöhnungsphase. Er startet bereits mit hohem Tempo, da man dem Mörder sofort dabei über die Schulter schaut, wie er eines seiner Opfer quält und dafür sorgt, dass die schlimmsten Albträume des Todeskanditaten grausame Realität werden. Die Identität des Killers wird dabei nicht gelüftet, man merkt allerdings sofort, dass man es mit einem eiskalten Menschen zu tun hat, der die Ängste seiner Opfer genießt. Aufgrund der detaillierten Beschreibungen der Folterszenen und der grausam zugerichteten Leichen, dürfte dieser Thriller eher für hartgesottene Genre-Liebhaber geeignet sein.
Hunter und Garcia wirken auch in diesem Band wieder sehr sympathisch. Obwohl die beiden hochintelligent sind und zu den besten ihres Fachs zählen, hat man nicht den Eindruck, dass sie zu sehr von sich eingenommen sind. Die beiden müssen sich in diesem Band an ihre neue Vorgesetzte gewöhnen. Auch dieser Teil der Handlung ist interessant und lässt die entsprechenden Charaktere glaubhaft und lebendig wirken. Täter, Opfer und weitere Nebencharaktere füllen die Story mit Leben. Es fällt leicht, sich auf die unterschiedlichen Protagonisten einzustellen.
Aufgrund des spannenden Einstiegs ist man sofort mitten im Geschehen. Genau wie die beiden Ermittler, steht man vor dem Rätsel, woher der Killer die geheimen Ängste seiner Opfer kennt und warum er ausgerechnet diese Personen auswählt. Man beobachtet das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven und schaut dabei sowohl dem Täter, als auch den späteren Opfern über die Schulter. Außerdem bekommt man einen umfangreichen Einblick in die Ermittlungen. Chris Carters Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar, sodass man förmlich über die Seiten fliegt. Es gelingt ihm dabei mühelos falsche Fährten auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Die Jagd nach dem brutalen Serienkiller sorgt deshalb für Hochspannung und Nervenkitzel. Da Chris Carter seinen Thriller in relativ kurze Kapitel unterteilt, die meist an spannenden Stellen enden, fällt es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Man gerät in den Sog der blutigen Ereignisse und kann den Fall erst zu den Akten legen, sobald man den Täter und sein Motiv kennt.
Ich vergebe begeisterte fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung für Genre-Liebhaber, die vor grausamen und blutigen Folterszenen nicht zurückschrecken.