Der junge Adlige Pawel Sergejewitsch wird auf Grund eines Duells vom Zaren auf das entlegenste Gut der Familie im Grenzgebiet zwischen Russland und Polen verbannt. Gut Kostopchin liegt einsam in den tiefen Wäldern und die Winter dort sind hart, eisig und kalt. Pawel Sergejewitsch arrangiert sich mit
seiner Situation, heiratet und bekommt 2 Kinder, doch seine Ehe ist nicht glücklich. In einem…mehrDer junge Adlige Pawel Sergejewitsch wird auf Grund eines Duells vom Zaren auf das entlegenste Gut der Familie im Grenzgebiet zwischen Russland und Polen verbannt. Gut Kostopchin liegt einsam in den tiefen Wäldern und die Winter dort sind hart, eisig und kalt. Pawel Sergejewitsch arrangiert sich mit seiner Situation, heiratet und bekommt 2 Kinder, doch seine Ehe ist nicht glücklich. In einem besonders harten Winter werden das Gut und das naheliegende Dorf von einem Rudel unheimlicher Wölfe heimgesucht, das von einer weißen Wölfin angeführt wird. Als den Tieren immer mehr Menschen zum Opfer fallen, beschließt Pawel Sergejewitsch, die Tiere zur Strecke zu bringen.
"Der weiße Wolf von Kostopchin" basiert auf einer Geschichte von Gilbert Campbell und wurde Mitte des 19 Jahrhunderts geschrieben. Titania hat auch diese Folge gewohnt atmosphärisch dicht inszeniert und als Hörspiel umgesetzt, allerdings dauert es doch geraume Zeit, bis die Folge ein wenig Fahrt aufnimmt. Zunächst wird Pawel Sergejewitsch vorgestellt und seine Situation geschildert, das nimmt geraume Zeit in Anspruch, ist zwar nicht uninteressant zieht sich aber ganz schön in die Länge bevor etwas passiert. Mit dem Auftauchen der Wölfe wird die Stimmung dann zunehmend bedrohlicher und die Handlung schreitet auch schneller voran. Übernatürliche Elemente sind zunächst nur leicht angedeutet und kommen erst mit dem Auftauchen von Ravina mehr zum Tragen und prägen dann auch die Handlung.
Sehr gelungen dargestellt ist auf jeden Fall die Abgeschiedenheit und Einsamkeit in den Karpaten, die durch den tiefen, langen Winter noch verstärkt wird. Hier hat man schon eine melancholische Grundstimmung, die dann durch die Übergriffe der Wölfe und das Auftauchen von Ravina recht unheimlich und etwas beklemmend wird.
Die Folge kommt mir nur 5 Sprechern aus, was aber beileibe kein Manko ist. Hans Bayer als Michail Wassiljewitsch fungiert auch als eine Art Erzähler und berichtet auf resolute Weise von den Geschehnissen. Seine ein wenig raue Stimme paßt gut zu dem treuen Knecht, der auf jeden Fall das Unheil von seinem Herrn und dessen Familie abhalten will. Auch Pascal Breuer als Pawel Sergejewitsch überzeugt in der Rolle des verbannten Adligen, der sich mehr schlecht als recht in seine Rolle fügt. Clara Fischer und Lando Auhage als seine Kinder Olga und Alexej machen ihre Sache ebenfalls sehr gut, vor allem Lando Auhage überzeugt als schüchterne Junge, der den Ansprüchen seines Vaters nicht genügen kann. Bleibt noch Anja Kruse als Ravina , die es ebenfalls versteht, ihrem rätselhaften und undurchsichtigen Charakter reichlich Konturen zu verleihen.
Eine passende Musik und Geräuschkulisse untermalt die Geschichte mit einem dichten Klangteppich und sorgt für eine passende Atmosphäre.
FaziT: eine Folge, die man gerade am Anfang etwas hätte straffen oder ein wenig unterhaltsamer hätte gestalten können, nachdem die Handlung aber endlich in Gang gekommen ist, breitet sich eine düstere und beklemmende Stimmung auf, der man sich beim Hören nicht entziehen kann.