Ben, der beste Freund von Portia, steht eines schönen Tages vor ihrer Haustür in London. Er ist nass von Kopf bis Fuß, trägt einen Schlüssel sowie einen handgekritzelten Zettel mit einem blutroten Pfotenabdruck bei sich und kann sich an rein gar nichts erinnern. Die beiden Dreizehnjährigen folgen
den Hinweisen und landen wieder in Wales bei Portias Tanten Rose und Bramble. Und sie sind sich…mehrBen, der beste Freund von Portia, steht eines schönen Tages vor ihrer Haustür in London. Er ist nass von Kopf bis Fuß, trägt einen Schlüssel sowie einen handgekritzelten Zettel mit einem blutroten Pfotenabdruck bei sich und kann sich an rein gar nichts erinnern. Die beiden Dreizehnjährigen folgen den Hinweisen und landen wieder in Wales bei Portias Tanten Rose und Bramble. Und sie sind sich sicher: Bens Zustand, der sich dem Leser mit fortschreitender Handlung erst erschließt, und den ich hier noch nicht vorweg nehmen will, muss etwas mit der Anderswelt zu tun haben. Obwohl die Kinder diese Welt, in der Wesen wie Feen und Gestaltwandler leben, nicht mehr betreten wollten bzw. sollten, müssen sie doch wieder einen Weg dorthin finden. Während sie in der Anderswelt im ersten Band erfolgreich gegen den Grauen König und sein Nebelheer zu Felde gezogen waren, haben sie es im zweiten Band nun mit einem ursprünglich aus der Menschenwelt stammenden Alchemisten und Magier mit Größenwahn zu tun, der die Feenwelt mit Chaosmagie in Angst und Schrecken versetzt. Mehr verrate ich nicht. Lest selbst. :)
Die Handlung zieht einen, wie auch im ersten Teil, sofort in den Bann. Ich bin wieder nur so von Kapitel zu Kapitel geflogen. Der Autorin Kathrin Tordasi gelingt es in ihren Büchern auf so wunderbare Weise, ihre Charaktere glaubwürdig und lebensnah darzustellen und zu beschreiben.
Sowohl Portia als auch Ben machen in diesem Kinderroman eine wahnsinnig große Entwicklung durch, jeder auf seine Weise. Und ihre Freundschaft zueinander vertieft sich. Das war als Leser für mich sehr schön zu beobachten. :)
Während Ben an Selbstbewusstsein und Selbstbehauptung gewinnt, muss Portia lernen, zwei Seelen in ihrer Brust zu vereinen. Das pflichtbewusste und gewissenhafte Mädchen, das sich immer um andere sorgt und ihnen helfen möchte, kann sich nämlich in einen Wolf – ihr Alter Ego sozusagen – verwandeln. Als Wölfin fühlt sie sich frei von allen Zwängen, Verpflichtungen und Sorgen, die sie für ihre Mitmenschen hegt.
Ich wünsche mir sehr einen weiteren Teil in der Buchreihe und bin vor allem auf Portias Entwicklung ins Erwachsenwerden und Frausein gespannt!
Eine würdige Fortsetzung des ersten Bandes, welche durch Spannung, Tiefgang, Magie und psychologisch glaubhaft gezeichnete Figuren überzeugt. Ihr könnt den zweiten Band auch ohne den ersten lesen, doch noch mehr genießen lässt er sich, wenn man den Vorgänger schon kennt.