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Witwe Marthe ist empört! Ihr wertvoller Krug ist entzwei. Sie ist sich sicher, der Schuldige ist der Bauernsohn Ruprecht, der am Vorabend bei ihrer Tochter Eve war. Doch Ruprecht wiederum hat beobachtet, dass ein Fremder aus Eves Zimmer geflohen ist und glaubt, dass dieser auch den Krug auf dem Gewissen hat. Um die Ehre ihrer Tochter zu retten, zieht Witwe Marthe vor Gericht, nicht ahnend, dass der Dorfrichter Adam selbst in den Fall verwickelt ist. Stefan Kaminski gibt allen Figuren des bekannten Lustspiels aus dem Jahre 1806 eine eigene Stimme. Mit sprachlicher Virtuosität gestaltet er die…mehr

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Produktbeschreibung
Witwe Marthe ist empört! Ihr wertvoller Krug ist entzwei. Sie ist sich sicher, der Schuldige ist der Bauernsohn Ruprecht, der am Vorabend bei ihrer Tochter Eve war. Doch Ruprecht wiederum hat beobachtet, dass ein Fremder aus Eves Zimmer geflohen ist und glaubt, dass dieser auch den Krug auf dem Gewissen hat. Um die Ehre ihrer Tochter zu retten, zieht Witwe Marthe vor Gericht, nicht ahnend, dass der Dorfrichter Adam selbst in den Fall verwickelt ist. Stefan Kaminski gibt allen Figuren des bekannten Lustspiels aus dem Jahre 1806 eine eigene Stimme. Mit sprachlicher Virtuosität gestaltet er die komischen Passagen, brillanten Dialoggefechte und aberwitzigen Wortspiele.

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Autorenporträt
Heinrich von Kleist, dessen Werk bereits auf die Moderne vorausweist, wurde am 18. Oktober 1777 in Frankfurt/Oder geboren. Die Beschäftigung mit Kants Philosophie löste 1801 eine Krise aus, die zur Infragestellung der Lebenspläne Kleists führte. Es folgten Reisen durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz. 1807 wurde Kleist von französischen Behörden unter Spionageverdacht verhaftet. 1809 publizierte er patriotische Lieder und Aufsätze gegen die französische Besatzung. Von 1810-11 war er Herausgeber der Berliner Abendblätter , zunehmende Schwierigkeiten mit der Zensur führten zu deren Verbot. Gemeinsam mit der krebskranken Henriette Vogel beging Kleist am 21. November 1811 am Ufer des Wannsees in Berlin Selbstmord. Von den Dichtern der Goethezeit ist Heinrich von Kleist einer der lebendigsten und zerrissensten. Sowohl sein Leben als auch sein Werk standen im Zeichen einer aus den Fugen geratenen Zeit, und die extremen Gefühlslagen und radikalen Zweifel, die sich in den Werken d

ieses zu Lebzeiten erfolglosen Dichters Bahn brachen, sind auch heute noch höchst aktuell.
Rezensionen
Stefan Kaminski steigt mit Elan und Witz ein in den altertümlichen Text, der nicht leicht zu vermitteln ist. Kaminski findet eine Art, dem Klassiker eine Natürlichkeit zu geben. Er belegt jede Figur mit einer virtuosen eigenen Sprache und lebt eine wahre Lust am Schauspiel aus. Ausgezeichnet! Die Fassung von GoyaLiT aus dem Hause Jumbo ist außerordentlich gut gelungen.

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.02.2021

Wer soll das ernst nehmen, Gevatterchen?

Es war immer etwas schwierig, wenn über die Bücher, die man in der Schule lesen musste, behauptet wurde, dass sie besonders lustig seien. Man misstraute ihnen natürlich sofort, weshalb, als wir in der Oberstufe waren, unser Deutschlehrer am Ende auch nicht so richtig punkten konnte, als er mit uns Milan Kunderas "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" durchnahm (und sich damit natürlich sehr fortschrittlich vorkam), auf dessen Klappentext stand, dass er einer der "witzigsten" Romane der vergangenen Jahre sei.

Er war nicht "witzig". Genauso wenig wie das sogenannte "Lustspiel" (!) von Heinrich von Kleist, "Der zerbrochne Krug", in Klasse 9F3 "lustig" gewesen war. Es war sogar sehr unlustig. Von der ersten Seite an wurden dort kryptische Kalauer rausgehauen oder Merksätze wie "denn jeder trägt, den leid'gen Stein zum Anstoß in sich selbst", die wir laut vorlesen und uns dazu etwas einfallen lassen mussten. Diese Sätze, die hier alle so bedeutend sein sollten, versperrten aber völlig den Blick auf das, worum es eigentlich ging, und wieso dieser Richter Adam, der am Anfang offenbar aussieht, als habe man ihn zusammengeschlagen, seine nervige Perücke verloren hatte.

Dass die Figuren sich ständig "Gevatterchen!" nannten, trug auch nicht gerade dazu bei, dass wir das Stück irgendwie ernst nahmen. Und klar, "Adam" wollte was von "Eve", und ein Herr "Licht" wollte Licht in die Angelegenheit bringen. So weit, so originell. So schleppten wir uns von jedem bedeutungsschweren Satz zum nächsten. Und hätten es bestimmt viel besser gefunden, wenn Heinrich von Kleist, über den wir leider nicht erfuhren, dass er sich umgebracht hatte, "Tragödie" über sein Stück geschrieben hätte; das hätte vielversprechender geklungen und viel mehr nach dem, wie wir uns gerade fühlten. Dann wäre auch gleich viel besser zu erkennen gewesen, dass dieser Adam nicht lustig, sondern ein ekliger Lustmolch war, der nur herumredete, um von sich selbst abzulenken.

Aber dahin kamen wir nicht, weil, was er sagte, einfach überhaupt nicht auszuhalten war, schon mal gar nicht, wenn wir das laut vorlesen mussten: "Ein Krug! So! Ei! - Ei, wer zerbrach den Krug?" - "Wer ihn zerbrochen?" - "Ja, Gevatterchen." Sätze, die vor allem bewirkten, dass, wenn von da an (eigentlich bis heute) irgendjemand in launigem Ton besonders bedeutungsvoll daherkam, man immer nur dachte: "Genau, Gevatterchen."

Julia Encke

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