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Mit diesem Roman setzt 1884 Mark Twain die Geschichten von Tom Sawyer und Huckleberry Finn fort. Twain schöpft auch hier aus seinen Erinnerungen an eine Kindheit am Mississippi und erzählt den Roman aus Sicht des Halbwaisen und sozialen Außenseiters Huck Finn. Dessen naiv-ehrliche Sicht auf die Welt war zu Twains Zeiten revolutionär und machte den Roman zu einem der wichtigsten Bücher der amerikanischen Literaturgeschichte. Hucks Abenteuerreise mit dem entflohenen Sklaven Jim ist keinesfalls nur eine amüsante Floßfahrt auf dem Mississippi, sondern auch die gefährliche und ernüchternde…mehr

Produktbeschreibung
Mit diesem Roman setzt 1884 Mark Twain die Geschichten von Tom Sawyer und Huckleberry Finn fort. Twain schöpft auch hier aus seinen Erinnerungen an eine Kindheit am Mississippi und erzählt den Roman aus Sicht des Halbwaisen und sozialen Außenseiters Huck Finn. Dessen naiv-ehrliche Sicht auf die Welt war zu Twains Zeiten revolutionär und machte den Roman zu einem der wichtigsten Bücher der amerikanischen Literaturgeschichte. Hucks Abenteuerreise mit dem entflohenen Sklaven Jim ist keinesfalls nur eine amüsante Floßfahrt auf dem Mississippi, sondern auch die gefährliche und ernüchternde Begegnung mit den Schattenseiten des menschlichen Wesens. Zwar gibt Tom Sawyer der "Lausbubengeschichte" am Ende einen humorvolleren Anstrich - wer genau hinhört, wird aber einige bittere Wahrheiten erkennen, die Twain uns sehr bewusst servieren wollte. Mark Twain (1835-1910) hat sein Handwerk als Autor von Anfang an erlernt. Nach einer Ausbildung zum Schriftsetzer arbeitete er in vielen Städten der USA als Drucker und Journalist. Neben seiner Tätigkeit auf einem Mississippidampfer war er Soldat bei den Konföderierten und Goldsucher. Nach mehreren Reisen gelang ihm mit "Jumping-Frog" der literarische Durchbruch. Humor und tiefgründige Satire wurden zu seinen Markenzeichen.

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Autorenporträt
Mark Twain, 1835-1910, arbeitete als Setzerlehrling, Lotse auf dem Mississippi, Goldgräber in Kalifornien und Journalist in San Francisco. Er gehört zu den größten Romanciers der Weltliteratur. Die USA kannte er durch zahlreiche Reisen ebenso gut wie Europa. Sozialkritisches Engagement, gepaart mit der Variationsbreite seines Humors, mal derb-komisch, mal bissig-satirisch, dann wieder ironisch-parodistisch - dies kennzeichnet seinen Stil.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.01.2003

Magst du tote Ratten gern, Becky Thatcher?

Eigentlich ist die Sache klar: Ein Strich teilt die Schiefertafel auf dem Pult von Tom Sawyer und Joe Harper in zwei Hälften, und die Zecke, die hilflos auf der Tafel herumirrt, ist immer dem Jungen ausgeliefert, dessen Seite sie durchquert. Doch Joe spielt falsch; er stupst das Tier jedesmal mit einer Stecknadel an, wenn es in Toms Bereich überwechseln will. Und weil der Kampf um die Zecke die Aufmerksamkeit der Jungen völlig absorbiert, kommt die geballte Wut des Lehrers über die beiden Freunde, unerwartet wie ein Meteorit.

Zuvor war lange vom "schläfrigsten aller Tage" die Rede, vom "einlullenden Gesumm der fünfundzwanzig lernenden Schüler", so unerträglich, daß Tom sich wünscht, "irgend etwas Interessantes unternehmen zu können, damit die eintönige Zeit verginge". Denn das ist die Grundströmung, die den Erzählfluß dieses Romans antreibt, die ihn einfärbt und ihm seinen eigenen, unverwechselbaren Ton verleiht: Es ist das Leiden am Ereignislosen und der unbedingte Drang, den gleichmäßigen Ablauf des Lebens zu durchbrechen, ein Verlangen, das dem ganzen Südstaatenstädtchen auf die eine oder andere Weise zu eigen ist, niemandem aber so sehr wie Tom Sawyer.

Wunderliche Blüten treibt dieses Leiden. Es macht die Bevölkerung - oder wenigstens Tom und seine Freunde - für einige Tage zu Gottsuchern, zu Schatzgräbern, zu Piraten, zu Zaungästen der eigenen Beerdigung oder später zu Befreiern eines längst aus der Sklaverei entlassenen Farbigen. Toms Verlobung mit Becky Thatcher, eingeleitet durch einen bezaubernden Liebesdialog ("Magst du Ratten gern? Ich meine tote, die man mit einer Schnur um den Kopf schwingt"), ist Abenteuer und Zuneigung zugleich, und Mark Twains Schilderung dieser elementaren Aufregung vor dem Hintergrund des endlos heißen Sommers teilt sich sofort und unmittelbar mit.

"Tom Sawyers Abenteuer" und "Huckleberry Finns Abenteuer" sind bei Diogenes in einer schmucken Ausgabe erschienen, zwei Bände im Schuber, hinreißend illustriert von Tatjana Hauptmann. Die Übersetzung ist altbekannt und bisweilen etwas staubig, die Bilder atmen dafür eine zeitlose Frische, die sich wesentlich aus dem festen Vorsatz der Zeichnerin speist, sich nirgendwo anzubiedern: nicht bei den Erwachsenen, die solche schönen Bücher verschenken, und nicht bei den vermeintlichen Vorlieben der jugendlichen Leser. Mit der gleichen Ernsthaftigkeit wie Twain behandelt sie die Einwohner des Städtchens, und wenn sie die Kinder als schmutzstarrende, anmutige Wesen zeichnet, liegt darin ein Vermögen, das jede einzelne Illustration zu einem Albumblatt der Sehnsucht macht: nach einem Sommer voller Sensationen.

TILMAN SPRECKELSEN.

Mark Twain: "Tom Sawyers Abenteuer". "Huckleberry Finns Abenteuer". Aus dem Amerikanischen von Lore Krüger. Illustriert von Tatjana Hauptmann. Diogenes Verlag, Zürich 2002. Zwei Bände im Schuber, 816 S., geb., 26,90 [Euro]. Ab 10 J.

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"Überzeugt durch sehr gute Sprecher und klug eingesetzte Geräusch-Effekte." DIE RHEINPFALZ
'Mit diesem Buch schlug die Stunde der amerikanischen Literatur.' FAZ 'Die gesamte moderne amerikanische Literatur stammt von 'Huckleberry Finn' ab.' Ernest Hemingway