Sympathy for the Devil
Tatort Dortmund: Ein unbekannter Mann hat sich in einem Reihenhaus einquartiert und wartet auf Merid, einen Albaner. Er will ihn umbringen. Als Lockmittel hat er einen BMW-SUV vor der Tür geparkt. Wer ist dieser Mann und was ist sein Motiv? Anschließend lernen wir
Kommissar Georg Schüppe kennen, genannt „der Spaten“. Gemeinsam mit seinem Kollegen Holger Krokowski, alias…mehrSympathy for the Devil
Tatort Dortmund: Ein unbekannter Mann hat sich in einem Reihenhaus einquartiert und wartet auf Merid, einen Albaner. Er will ihn umbringen. Als Lockmittel hat er einen BMW-SUV vor der Tür geparkt. Wer ist dieser Mann und was ist sein Motiv? Anschließend lernen wir Kommissar Georg Schüppe kennen, genannt „der Spaten“. Gemeinsam mit seinem Kollegen Holger Krokowski, alias Kroko, wird er zu einem Tatort gerufen: Der Sohn des Reihenhausbesitzers hat die Leiche des ermordeten Albaners gefunden.
Reporter Tom Balzack von Broadcast.tv wittert die Story seines Lebens und begibt sich zusammen mit Kameramann Harry und Assistentin Lydia ebenfalls auf die Suche nach dem Täter. Auch die Konkurrenz - Andreas Schneidengel, Roberto und Charly - schläft nicht. In einem anderen Handlungsstrang geht es um den Kinderschänder Heinz, der rückfällig geworden ist. Tom besucht einen Informanten, den Zigeunerkönig Krohl. Der hat nicht nur Heinz gefilmt, sondern auch den BMW-Besitzer und somit den Mörder des Albaners.
Und dann passiert ein zweiter Mord: Frank Reinhardt, Hobbyornithologe und ein alter Bekannter von Schüppe. Handelt es sich um denselben Täter? Wo ist die Verbindung? Die Spur führt die Ermittler auch ins Ausland, unter anderem nach Österreich und Holland. Wer ist gut, wer ist böse? Nichts ist wie es scheint. Niemand ist, was er zu sein scheint. Als Schüppe mit Toms Hilfe erkennt, dass er nicht nur beruflich, sondern auch persönlich in den Fall verstrickt ist, ist es schon fast zu spät...
„Die Abtaucher“ ist ein Slow Burner, von der Krimi-Klamotte zum rasanten Thriller. Das Buch ist eine extrem tiefenscharfe und nicht selten bissige Milieu-Beobachtung. Man muss es lesen, um es zu begreifen. Ein Heer von Protagonisten, das Thomas Schweres sich da ausgedacht hat. Die teils skurrile Figurenzeichnung entspricht dem unterhaltsamen Geschehen. Mein Lieblingscharakter ist Tom: Ähnlich wie der Autor selbst, treibt er sich auf dem Boulevard herum und träumt von einer Karriere als Krimiautor.
Den Spannungsaufbau finde ich gelungen. Der Erzählstil ist knochentrocken, die Sprache schnoddrig, oft politisch inkorrekt und provokant. Auf 220 Seiten kein Wort zu viel, keins zu wenig. So lässt sich die Geschichte flott lesen. Aber ich mag es ja, wenn sich jemand kurz fassen kann. Kaum zu glauben, dass es sich bei „Die Abtaucher“ um einen Debütroman handelt. Noch dazu von einem deutschen Autor. Schon die ersten Kapitel sind so schräg, dass man diesen spannenden Kriminalroman nicht mehr aus der Hand legt.
Dass Thomas Schweres im Finale noch mal richtig Gas gibt, rundet das Lesevergnügen ab. Ein paar Punkte bleiben offen und das ist auch gut so! Denn die Figuren haben meiner Meinung nach reichlich Potenzial. Und so freue ich mich schon heute auf den nächsten Fall für Tom und „den Spaten“.
Fazit: Ganz großes Kino, bitte mehr davon!