Starke Frauen in einer Geschichte gegen das Vergessen
Katja träumt davon , einmal Ärztin zu werden, doch ihr Vater ist alles andere als begeistert von der Aussicht, dass seine Tochter auf eigenen Füßen stehen will. Wozu studieren und die Ausbildung finazieren, wenn sie doch heiraten und Kinder
bekommen soll. Unterstüzuung erhält sie von ihrem Großvater, der ihr immer wieder liebevoll zu…mehrStarke Frauen in einer Geschichte gegen das Vergessen
Katja träumt davon , einmal Ärztin zu werden, doch ihr Vater ist alles andere als begeistert von der Aussicht, dass seine Tochter auf eigenen Füßen stehen will. Wozu studieren und die Ausbildung finazieren, wenn sie doch heiraten und Kinder bekommen soll. Unterstüzuung erhält sie von ihrem Großvater, der ihr immer wieder liebevoll zu verstehen gibt, dass sie ihren Träumen folgen soll. Doch dann verschwindet der Großvater spurlos und es scheint, als hätte isch mit seinem Verschwinden auch der Mantel des Schweigens über die Familie gelgt. Ab sofort ist der Name des Großvaters tabu und erst Jahre später kommt Katja den Geheimnissen in ihrer Falmliegeschuachte auf die Spur...
Felicitas Fuchs schreibt zeitgeschichtliche Romane, die Spuren hinterlassen und zum Nachdenken auffordern. In ihrem neuen Buch "Die AKte Schneeweiß" erzähtl sie in eindriglichen Worten von den menschenverachtenden Machenschaften des braunen Sumpfes, den langen Armen der Gestapo und den Auswirkungen der dramatischen Ereignisse während des Nazi--Regimes bis heute.
Es ist ein Roman gegen das Vergessen, der aktueller denn je ist und durch die starke Persönlichkeit von der weiblichen Hauptfigur Katja geprägt wird. Sie hat keine Angst, sie selbst zu sein, für ihre Rechte als Frau einzustehen und auch um die Verwirklichung ihrer (beruflichen) Träume zu kämpfen.
Die gesellschaftlichen Normen der Nachkriegszeit bis hin in die späten 1970er Jahre werden von Felicitats Fuch sehr anschaulich eingefangen und mit Sätzen wie "So lange du deine Füße unter meinen Tisch stellst" belegt. . Das gesellschaftliche Korsett ist eng geschnürt und stellt unter anderem die Verbidung zwischen Katjas Berufswahl und der Lebensgeschichte ihres Großvaters her.
Zwei Erzählstränge, die sehr flüsssig und gut lesbar sind, geben Einblicke in schreckliche Szenen, die mitunter nur sehr schwer zu ertragen sind. Die Protagonist:innen des Romans versuchen immer wieder, die Einsrchränkungen ihrer Zeit zu durchbrechen, ungachtet der Konsequenzen, die sie erwarten.
Fuchs lotet die Grenzen des Sagbaren aus und macht ihre Leser:innen immer wieder darauf aufmerksam, dass die Zeit, in der Hass, Hetze und Antisemitismus die Atmosphäre vergiften, nie wieder zurückkehren darf. Geschichte darf sich nicht wiederholen und so scheut sich die Autorin nicht davor, schonunglose Bilder zu projizieren, die lange nachwirken und sich ins Gedächtnis einbrennen. Auch findet die Schreibende jederzeit den richtigen Ton, um sensible Thematiken anzusprechen, ohne bloßzustellen und trotzdem eine Story zu erzählen, die von starken Frauen handelt, die gegen den Strom schwimmen.
Ein weiteres Lesehighlight, das aktiv dazu aufruft, für das "Nie wieder ist jetzt!" einzustehen und all denjenigen eine Stimme gibt, dich schon längst verstummt sind.