Starre Traditionen und bewegende Schicksale, der steinige Weg einer jungen Hebamme
Mit viel Fleiß und Eifer erfüllt sich Maria ihren großen Traum, an einer Gebärschule in München den Beruf der Hebamme zu erlernen. Als ihr langjähriger Freund aus Kindheitstagen ihr eine Anstellung in ihrer alten
Heimat anbietet, scheint ihr Glück perfekt. Doch Anerkennung in einem Dorf, das strenger Tradition…mehrStarre Traditionen und bewegende Schicksale, der steinige Weg einer jungen Hebamme
Mit viel Fleiß und Eifer erfüllt sich Maria ihren großen Traum, an einer Gebärschule in München den Beruf der Hebamme zu erlernen. Als ihr langjähriger Freund aus Kindheitstagen ihr eine Anstellung in ihrer alten Heimat anbietet, scheint ihr Glück perfekt. Doch Anerkennung in einem Dorf, das strenger Tradition folgt, ist nur sehr schwer zu erlangen.
Das Cover zeigt eine liebevolle Hebamme mit einem Winzling im Arm und darunter einen Ausblick ins bayerische Voralpenland. Durch den Titel geht ein Riss, der einen guten Bezug zu dieser bewegenden Geschichte darstellt.
Denn der Traumberuf, der für die junge Maria zunächst in Erfüllung geht, stellt sich schnell als kompliziert heraus. Nach den neuesten medizinischen Erkenntnissen ausgebildet, stößt sie im traditionellen bayerischen Dorf schnell auf Unverständnis, ja auf Ablehnung. Als Findelkind in Brannenburg aufgewachsen, wird sie den Ansprüchen der reichen Bauern nicht gerecht und ihre Hoffnung auf Zugehörigkeit erleidet immer wieder Rückschläge.
Linda Winterberg hat eine sehr bewegende Geschichte geschrieben. Ihr Stil ist sehr liebenswert, freundlich, lebendig und authentisch, passt sehr gut nach Oberbayern und erscheint auch sehr stimmig und real. Sie versteht es wunderbar, Atmosphäre zu schaffen und man begleitet Maria durch sämtliche Höhen und Tiefen auf einem steinigen Weg durch das Jahr. Die Autorin schafft es spielend, dass man sich in Marias Hoffnungen und Zweifel bestens einfühlen kann, man mitfiebern und sich auch mitfreuen darf. Es ist eine berührende Story, warmherzig, vielleicht auch minimal kitschig, aber eben genau richtig, um zu Herzen zu gehen.
Eva Becker liest deutlich, exakt und sehr korrekt, engagiert und auch einfühlsam. Ein kleiner Wermutstropfen ist das fehlende, weiche melodische Timbre der bayerischen Mundart, was der zauberhaften Schicksalsgeschichte aber keinen Abbruch tut.