Die „Garnett Girls“ von Georgina Moore ist ein Roman über eine Liebesgeschichte des Elternpaares Margo und Richard, die so großartig zu sein scheint, dass sie das Leben ihrer drei Töchter Rachel, Imogen und Sasha bis ins Erwachsenenalter beeinflusst.
Die Geschichte, die Margos Geschichte ist,
wird aus ihrer aber auch aus der Perspektive der Töchter erzählt. Das Ehepaar lernt sich kennen, als…mehrDie „Garnett Girls“ von Georgina Moore ist ein Roman über eine Liebesgeschichte des Elternpaares Margo und Richard, die so großartig zu sein scheint, dass sie das Leben ihrer drei Töchter Rachel, Imogen und Sasha bis ins Erwachsenenalter beeinflusst.
Die Geschichte, die Margos Geschichte ist, wird aus ihrer aber auch aus der Perspektive der Töchter erzählt. Das Ehepaar lernt sich kennen, als Margo 16 ist und da ihre Eltern die Beziehung nicht akzeptieren bzw. in dem Alter nicht ernst nehmen, läuft diese von zu Hause weg. Mit Richard gründet sie eine Familie, gebärt ihm drei Töchter, kann ihn aber weder vom trinken abhalten, noch an sich binden.
Als Richard die Familie verlässt, fällt Margo in ein tiefes, dunkles Loch, kümmert sich nicht mehr um ihre Töchter. Das hat starke Auswirkungen auf die Mädchen. Sie kämpfen sich regelrecht durch den Alltag und als sie erwachsen sind, spüren sie immer noch den Einfluss ihrer Mutter auf ihre Leben und ihre Beziehungen zu Männern. Dieses Einmischen und Beeinflussen der Töchter wird von der Autorin als positive Eigenschaft der Mutter dargestellt. Die Töchter wollen es Margo immer Recht machen und haben Angst, wenn etwas in ihrem Leben nicht nach der Vorstellung Margos passiert. Das erzeugt enormen Druck bei den drei Frauen, sie haben ihre Leben nicht im Griff, fühlen sich verloren, weil immer der Geist des Vaters über ihnen schwebt, über den es verboten ist, zu sprechen.
Das erste Drittel des Romans ließ sich noch sehr gut lesen, danach hätte ich am liebsten aufgehört. Die Handlung zog sich, die Sprache war nicht mehr auf dem gleichen Niveau wie zu Beginn und die wörtlichen Reden waren unterirdisch langweilig. Die letzten fünfzig Seiten waren dann auch wieder besser, aber nicht so gut, dass sie für den Mittelteil entschädigen.
Die Autorin verherrlicht die Figur Margo: Sie kümmert sich um ihre Töchter (als sie endlich aus ihrer depressiven Phase rauskommt), bleibt aber auch ihrer eigenen Person treu, hat Affären, flirtet auch mit jüngeren Männern. Aber in Wirklichkeit schweigt sie über den Vater der Mädchen, sodass sie an sich selbst zweifeln, an ihrer Herkunft, sich selbst die Schuld geben. Sie beeinflusst die Mädchen sehr stark und entscheidet, wer gut und wer schlecht ist, wer zu ihren Mädchen passt und wer nicht. Sie trinkt viel Alkohol, obwohl die Familie durch den Vater bereits vorbelastet wird, und überredet auch die Mädchen, zu trinken. Zu der jüngsten wird gesagt: „Na endlich, trinkst du wieder.“
Georgina Moore konnte mich nicht überzeugen. Sprachlich ist einfach noch zu viel Luft nach oben.