Am Ende ist nichts, wie es scheint
Die Geschichte:
Rebecca Williams ist Psychologin und Headhunterin, die unter anderem Einstellungstests bei der Polizei durchführt. Ihr Geschäft, mit dem sie sich vor nicht allzu langer Zeit selbstständig gemacht hat, läuft aber nicht so gut, sodass sie in
Geldnöte kommt. Ihre Freundin Vicky vermittelt ihr einen Job bei ihrem Vater und hilft ihr somit aus der…mehrAm Ende ist nichts, wie es scheint
Die Geschichte:
Rebecca Williams ist Psychologin und Headhunterin, die unter anderem Einstellungstests bei der Polizei durchführt. Ihr Geschäft, mit dem sie sich vor nicht allzu langer Zeit selbstständig gemacht hat, läuft aber nicht so gut, sodass sie in Geldnöte kommt. Ihre Freundin Vicky vermittelt ihr einen Job bei ihrem Vater und hilft ihr somit aus der finanziellen Not. Vickys Vater ist allerdings ein Drogenboss, der Rebecca für seine Zwecke einspannt und sie somit immer weiter in den gefährlichen Sumpf eines Bandenkriegs zieht. Ihr Gegenspieler ist Omar, ein junger Polizeibeamter, den sie selbst für den gehobenen Dienst bei der Metropolitan Police empfohlen hat.
Mein Eindruck:
Matthias Ernst hat einen unglaublich fesselnden Schreibstil. Er baut die Geschichte schlüssig auf und entwickelt sie in stetigem Spannungsbogen und Tempo weiter bis zum Showdown. Selbstredend erleben die Protagonisten dabei so manche gefährliche Situation im Londoner East End.
In kurzen Kapiteln wechselt der Autor die Sicht zwischen Rebecca und Omar, sodass sich zwei Erzählstränge aufeinander zubewegen, um im großen Finale zu enden. Dabei spielt er mit seinen Lesern, lässt sie Mutmaßungen anstellen, bringt sie dazu, die Protagonisten warnen zu wollen, zieht sie tief in seine Geschichte hinein und lässt sie als Zuschauer ganz nah dabei sein. Man hat fast das Gefühl, mit im Auto zu sitzen, gemeinsam mit den beiden Freundinnen Kaffee zu trinken, mitten in einer Versammlung zu sein und gleichzeitig aber einen Wissensvorsprung zu haben und Situationen vermeintlich einschätzen zu können.
Die Charaktere hat Matthias Ernst sehr differenziert angelegt und ausgearbeitet. Rebecca ist im stetigen Zwiespalt – zumal sie ihrem Lebensgefährten versprochen hat, sich nicht auf den Drogenboss einzulassen. Omar dagegen ist intelligent und pfiffig und hat eine sehr gute Auffassungs- und Kombinationsgabe. Als Leser lässt man sich nur allzu gern auf die Protagonisten ein, nur um am Ende völlig verblüfft zu erkennen, dass nichts so ist, wie es scheint.
Fazit:
Nach „Die Professorin“ war „Die Headhunterin“ mein zweiter Roman von Matthias Ernst. Dabei ist der eine so gut und spannend wie der andere. Ich hatte auch dieses Werk in kürzester Zeit durch. Der Autor spielt die gesamte Klaviatur der Psychologie und führt seine Leser ganz unbemerkt in die Irre. Bis zum Schluss kommen selbst eingefleischte Thriller Fans, die sonst auch schon mal früh einen Verdacht fassen, nicht hinter das Geheimnis, das tatsächlich erst am Ende erkennbar wird.
Leseempfehlung:
Von mir gibt es klare fünf Punkte. Schreibstil, Plot, Spannungsbogen – es stimmt einfach alles.