Schon seit ich „Scythe“ von Neal Shusterman das erste Mal gesehen hatte, war ich unheimlich neugierig auf das Buch, weil es genau nach etwas für mich klang und doch durfte es nie einziehen. Auf der LBM habe ich die Chance genutzt und mir das Buch signiert geholt und das Fangirlen schon angefangen
bevor ich es überhaupt gelesen habe. Und jetzt, nach dem Lesen, kann ich nur sagen: Neal Shusterman,…mehrSchon seit ich „Scythe“ von Neal Shusterman das erste Mal gesehen hatte, war ich unheimlich neugierig auf das Buch, weil es genau nach etwas für mich klang und doch durfte es nie einziehen. Auf der LBM habe ich die Chance genutzt und mir das Buch signiert geholt und das Fangirlen schon angefangen bevor ich es überhaupt gelesen habe. Und jetzt, nach dem Lesen, kann ich nur sagen: Neal Shusterman, ich knie nieder! Danke, dass ich dieses Meisterwerk lesen durfte! Ich vergöttere es, ich feiere es, ich liebe es! Dann lasst mich doch mal erklären, warum ich Scythe so feiere!
Neal Shusterman hat eine Welt aufgezeigt, in der auf den ersten Blick alles perfekt ist, die Utopie. Wir erleben eine Welt, in der Unsterblichkeit kein Wunsch mehr ist, im Gegenteil. Krankheit, Krieg und Armut wurden besiegt, wenn man sich zu alt fühlt lässt man sich auf das gewünschte Alter resetten, alles wird überwacht vom Thunderhead. Der erweiterten Form der künstlichen Intelligenz, die das Gleichgewicht der Menschheit überwacht und regelt. Doch alles kann auch der Thunderhead nicht regeln, denn die Bevölkerung wächst und wächst. Um sie trotzdem einigermaßen konstant zu halten wurde das Scythetum gegründet, das unabhängig vom Thunderhead steht. Scythe sind die Hüter des Todes, die Nachlese betreiben und damit die vorgegebenen Quoten erfüllen müssen. Festgelegt durch 10 starre Gesetze, die nicht gebrochen werden dürfen, allerdings sind manche sehr versiert darin, diese bis an die Grenzen des Rechtlichen zu biegen. Dummerweise wurde entschieden, dass neue Lehrlinge rekrutiert werden müssen und Citra und Rowan werden auserwählt, das Töten zu lernen.
Ok, ich erzähle euch gar nicht mehr, allein diese Welt ist absolut faszinierend. Ich denke nicht, dass ich dort leben könnte, denn es erscheint mir doch auch etwas langweilig, wenn alles geregelt ist und man sein Leben einfach schleifen lassen kann, aber auch hier erleben wir recht makabre Hobbies von Jugendlichen, wie sie sich die Zeit vertreiben.
Neal Shusterman hat einen Schreibstil, den man einfach huldigen muss. Mir war es absolut nicht möglich, dieses Buch aus der Hand zu legen und wenn ich nicht vor Müdigkeit nichts mehr gesehen hätte, hätte ich es wohl am Stück gelesen. Ich kann gar nicht genau sagen, wie er es geschafft hat, aber er hatte mich von der ersten Seite an in seinem Bann. Ich tauchte immer tiefer in die Welt, lernte die Charaktere kennen und wollte mich einfach nicht mehr trennen. Da war so viel, so viel Spannung, so viel Abartigkeit, so viel Faszination und immer wieder gelang es Neal Shusterman mir knallhart eine Ohrfeige zu verpassen, weil er wieder eine Wendung eingebaut hatte, an die ich weder gedacht noch habe kommen sehen. Und irgendwie schafft er es, teilweise so emotionslos die Geschichte rüberzubringen, dass sie voll in die Eingeweide einschlägt. Das Buch ist einfach nur der absolute Wahnsinn! Ein wahres reines Lesevergnügen, das ihr einfach erleben müsst!
Die Charaktere sind auch einfach nur ein Traum. Manche herzensgut, manche recht skurril, manche abartig böse und verachtenswert, aber jeder einzelne für mich absolut perfekt gezeichnet, so dass ich sofort die richtige Emotion verspürte. Soweit das Neal Shusterman eben zuließ, denn auch hier täuschte er mich ein paarmal. Ich sage euch auch nichts Genaueres zu den Charakteren, das würde nur spoilern, aber lasst euch gesagt sein, dass ich sie einfach nur feiere. Ich saß geschockt mit offenem Mund vor dem Buch, ich habe gezittert, ich habe geweint, ich habe alles verflucht und alles einfach nur geliebt.
Lange Rede, kurzer Sinn: „Scythe“ ist für mich eines der besten Bücher, die ich bisher gelesen habe und ich feiere es so derbe! Ich brauche jetzt dringend Band 2 und hoffe, dass Herr Shusterman seinen Termin bis Frühjahr einhalten kann, denn den Scythe kann man nicht entkommen.