Kurioses aus der Medizin Leben Verheiratete länger oder kommt es ihnen nur so vor? Sind Callcenter der direkte Weg in den Wahnsinn? Und warum sieht man auf alten Fotos immer jünger aus? Arzt und Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen kennt sich aus im Leben, ihm ist nichts Menschliches fremd. Mit diagnostischem Blick entdeckt er das Komische in Medizin und Alltag und komme zu erstaunlichen Ergebnissen: Kindern muss man Gemüse verbieten, Glückstee regt einen tierisch auf und die Bahn ist eine buddhistische Sekte. Ihm ist nichts Menschliches fremd und niemand ist vor ihm sicher: ob Tomatensafttrinker, Saunagänger oder Orthopäden. Keine Angst, es ist nur ein kleiner Pieks. Rechtzeitig zur Fußball-EM warnt der Arzt vor zu ausgiebigem Kopfballspiel. Denn das Köpfen nicht gut ist fürs Hirn, wissen wir spätestens seit der Französischen Revolution. Hirschhausen entdeckt den nächtlichen Volkssport "Gaumensegeln", das Gassigehen mit dem inneren Schweinhund, oder das Ungeheuer von Well-Ness. Er kennt die echten Dickmacher – die Löcher im Käse und bekennt sich als Butter-Bretzel-Fetischist. Mit Liebe zum Detail und den Menschen lernt er Gelassenheit nicht mit Ayurveda, sondern im indischen Straßenverkehr. Endlich erklärt jemand, warum Verheirate nicht länger leben, es ihnen aber so vorkommt, und was wirklich zählt, um gesund zu bleiben. .
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.05.2008Gar nicht lustig
Dass Harald Schmidt, der wohl prominenteste Hypochonder im Lande, sich als Dauergast einen Arzt in seine Sendung holt, ist nicht weiter erstaunlich und könnte innerhalb des Trios Schmidt, Pocher, "Dr. med. von Hirschhausen" theoretisch sogar amüsant sein. Von der Humortauglichkeit des Mediziners kann man sich anhand des Buchs "Die Leber wächst mit ihren Aufgaben" ein Bild machen. Lesen kann man dieses fast zwanghaft um Witz bemühte Potpourri aus Histörchen und Späßchen indes kaum; es sei denn, man findet es komisch, wenn Friseure "Spezialisten für einschneidende Erlebnisse" genannt werden - von anderen, erheblich derberen Entgleisungen zu schweigen. Gelegentlich werden denn auch medizinische Randgebiete gestreift: Beim Kieferorthopäden bleibt einem "der Kiefer offen stehen", bei Depressionen hilft "Gassigehen mit dem Schweinehund". Im Nachwort erfährt man vom Autor, dass "das Beglückendste am Schreiben sei, wenn man sich selbst überrascht". Bemerkenswert das Zeugnis, das sich der Doktor selbst ausstellt: Arzt und Komiker hätten die Fähigkeit, "genau zu beobachten und die Perspektive wechseln zu können". Der Nächste bitte! (Eckart von Hirschhausen: "Die Leber wächst mit ihren Aufgaben". Komisches aus der Medizin. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2008. 222 S., br., 9,95 [Euro].) free
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Dass Harald Schmidt, der wohl prominenteste Hypochonder im Lande, sich als Dauergast einen Arzt in seine Sendung holt, ist nicht weiter erstaunlich und könnte innerhalb des Trios Schmidt, Pocher, "Dr. med. von Hirschhausen" theoretisch sogar amüsant sein. Von der Humortauglichkeit des Mediziners kann man sich anhand des Buchs "Die Leber wächst mit ihren Aufgaben" ein Bild machen. Lesen kann man dieses fast zwanghaft um Witz bemühte Potpourri aus Histörchen und Späßchen indes kaum; es sei denn, man findet es komisch, wenn Friseure "Spezialisten für einschneidende Erlebnisse" genannt werden - von anderen, erheblich derberen Entgleisungen zu schweigen. Gelegentlich werden denn auch medizinische Randgebiete gestreift: Beim Kieferorthopäden bleibt einem "der Kiefer offen stehen", bei Depressionen hilft "Gassigehen mit dem Schweinehund". Im Nachwort erfährt man vom Autor, dass "das Beglückendste am Schreiben sei, wenn man sich selbst überrascht". Bemerkenswert das Zeugnis, das sich der Doktor selbst ausstellt: Arzt und Komiker hätten die Fähigkeit, "genau zu beobachten und die Perspektive wechseln zu können". Der Nächste bitte! (Eckart von Hirschhausen: "Die Leber wächst mit ihren Aufgaben". Komisches aus der Medizin. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2008. 222 S., br., 9,95 [Euro].) free
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"Wer zu ihm in die Sprechstunde kommt, hat garantiert viel zu lachen." -- FOCUS
"Weißer Kittel, schwarzer Humor." -- Berliner Morgenpost
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