Camorr ist eine Stadt der Diebe und Halsabschneider. Als der Lehrmeister der Diebe den fünfjährigen Waisenjungen Locke Lamora bei sich aufnimmt, ahnt er noch nicht, dass dieser mit sechs bereits den „Geheimen Frieden“ gebrochen (eine abspreche zwischen dem Adel und dem Herrscher der Unterwelt,
nachdem Diebe unbehelligt bleiben solange sie die Aristokratie nicht behelligen) sechs oder sieben…mehrCamorr ist eine Stadt der Diebe und Halsabschneider. Als der Lehrmeister der Diebe den fünfjährigen Waisenjungen Locke Lamora bei sich aufnimmt, ahnt er noch nicht, dass dieser mit sechs bereits den „Geheimen Frieden“ gebrochen (eine abspreche zwischen dem Adel und dem Herrscher der Unterwelt, nachdem Diebe unbehelligt bleiben solange sie die Aristokratie nicht behelligen) sechs oder sieben Menschen getötet und eine Taverne niedergebrannt und den Lehrmeister der Diebe in eine Lage haben wird, in welcher er Locke eigentlich nur noch töten kann, um sein eigenes Leben und seinen Ruf zu wahren.
Zu Lockes Glück ist der Lehrmeister der Diebe auch gierig und entschließt sich den Jungen an den Priester Chains zu verkaufen, denn dieser hat für die sehr speziellen Talente des jungen Locke Verwendung. Chains Lebensaufgabe ist es, eine Bande von Gentleman Dieben auszubilden, die den „Geheimen Frieden“ brechen, ohne dabei erwischt zu werden. Locke entpuppt sich, neben seiner Priesterschaft für den geheimen dreizehnten Gott der Diebe, schon sehr bald als ein kleines Genie im planen ausgefeilter Gaunereien.
Schon bald sind die Gentleman Ganoven neben Capa Barsavi die reichsten Diebe, bzw. die reichsten „Richtigen Leute“ in Camorr. Sie sind wohlhabender als die meisten kleinen Adligen, und ihr Guthaben ist bei weitem größer als so mancher der berühmtesten Handelshäuser und Konzerne der Stadt. Leider hatte es Chains versäumt sie über die mögliche Verwendung dieser enormen Summen aufzuklären.
Die Gentleman Ganoven habe einfach Spaß an ihrem Job. Sie lieben es sich zu verkleiden, ihre privaten Theatervorstellungen für genau 1-2 Personen (oder Opfer) aufzuführen und ihre Opfer auszunehmen wie eine Weihnachtsgans.
Das Leben könnte so schön sein in ihrem Versteck unter dem Tempel, wenn da nicht plötzlich der Graue König währe, der beschlossen hat, Locke und seiner Bande das Leben schwer zu machen. Noch ahnt Locke nicht, wie gefährlich dieser Graue König wirklich ist. Für ihn ist es ein weiteres lustiges Theaterstück diesen auf seinen äußerst nachdrücklichen geäußerten Wunsch (mit Androhung des Todes), auf einem Treffen mit Capa Barsavi zu verkörpern. Locke ahnt nicht, dass dieser Gaunerei der Anfang vom Ende sein wird und viele Menschen das Leben kosten wird, denn der graue König und der von ihm angeheuerte Soldmagier spielen ein falsches Spiel und stellen für Locke die bisher größte Herausforderung an seinen Intellekt.
Camorr ist eine Stadt, welche auf Inseln erbaut wurde und erinnert an Venedig, erbaut von Wesen mit einer Technologie, die jener der Menschen weit voraus ist. In Camorr wird Magie und Alchemie praktiziert und die Gesellschaft mutet ein wenig an wie jene der Renaissance sowohl in Kleidung als auch in Lebensart. Der Name Camorr erinnert an Camorra, und genauso korrupt ist diese Stadt.
„Die Lügen des Locke Lamora“ ist ein äußerst intelligent und schlüssig geschriebener High Fantasy Roman, der es mit „Der Name des Windes“ locker aufnehmen kann. Locke ist ein intelligent, witzig und ein Großmaul. Er weiß nicht wann er die Klappe halten soll und bringt sich in so manche Schwierigkeit. Die Gaunereien sind extrem intelligent und Lockes Reaktionen auf einige Bedrohungen derartig schlüssig, dass man sie nicht erwartet, weil man sie so in Romanen einfach nicht gewohnt ist.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen die Zeitlinie des 24 jährigen Locke, dem Anführer der Gentleman Ganoven und zum anderen wie Chains die Jungen ausbildet und die Bande zusammenbringt. Teils wechseln sich in der späteren Zeitlinie die Sichtweisen der Handelnden Personen ab, so dass auch der Leser in den Genuss kommt auf einige von Lockes Coups reinzufallen, was einige wirklich überraschende Leseaugenblicke beschert.
Ein wunderbar intelligentes, witzig geschriebenes Buch. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es nach der letzten Buchmessen fast 1 Jahr auf meinen SUB lag.