Die wunderbare Sage von König Artus und den Rittern seiner legendären Tafelrunde wird hier erzählt aus der Sicht von Artus Schwester Morgaine, einer Priesterin der Göttin. Beginnend beim englischen König Uther Pendragon, Artus` Vater, über die Krönung des Königs, zu seinen Kriegszügen und Festen
wird ein farbenfrohes Bild vom frühen Mittelalter gemalt. Intrigen, Freundschaften, Geschichten von der…mehrDie wunderbare Sage von König Artus und den Rittern seiner legendären Tafelrunde wird hier erzählt aus der Sicht von Artus Schwester Morgaine, einer Priesterin der Göttin. Beginnend beim englischen König Uther Pendragon, Artus` Vater, über die Krönung des Königs, zu seinen Kriegszügen und Festen wird ein farbenfrohes Bild vom frühen Mittelalter gemalt. Intrigen, Freundschaften, Geschichten von der großen Liebe, von druiden und Zauberinnen, von prächtigen Turniere und düsteren Burgen - das alles entsteht vor dem geistigen Auge des Lesers.
Wesentlicher Kern des Buches ist allerdings das Thema, ob und auf welche Weise die damals neue, christliche Religion den alten tiefverwurzelten Glauben an die Große Göttin und die Macht der Natur ablösen wird.
Artus fromme Frau Gwenhwyfar bekehrt ihren Mann, der ein Abkömmling Avalons ist, wo man der Großen Göttin dient, schließlich zum Christentum. Morgaine, Priesterin von Avalon, versucht mit allen Mitteln, die alte Religion zu schützen, scheut dabei letztendlich auch vor Mord und Verrat nicht zurück und riskiert sogar die Liebe ihres Bruders für ihr Lebensziel.
Dennoch kann sie die Zeit nicht anhalten und muss mit ansehen, wie Avalon immer tiefer in den Nebeln versinkt, das heißt, wie der Glaube an die Mutter Natur und ihre Kraft allmählich verloren geht.
Erst ganz am Ende beginnt Morgaine, , inzwischen eine alte Frau, die alle Freunde, Weggefährten, ihren Sohn und ihren Bruder überlebt hat, ihren Frieden mit der neuen Religion zu machen.
Das ist eine monumentale Geschichte über 1200 kleingedruckte Seiten, die sehr beeindruckend ist. Bei einem so dicken Buch ist es vielleicht normal, dass ab und zu Längen entstehen. Verwirrend sind manchmal die Visionen oder zauberhaften Begebenheiten, die man nicht immer verstehen und nachvollziehen kann.
Mir als Mittelalter- und Sagenfan haben vor allem die lebendigen und schillernden Beschreibungen des Lebens am Könighof gefallen. Beeindruckt hat mich auch die stimmige Geschichte, wie der christliche Glaube sich immer mehr durchsetzt. Man erkennt hier auch deutlich gewisse repressive Grundzüge des Christentums.
Ein empfehlendwertes Buch, für das man aber sehr viel Zeit einplanen muss.