Wer kennt sie nicht: die dramatische Geschichte um den Hort der Nibelungen, den Drachentöter Siegfried und seine Verwicklung in die Familiengeschichte der Burgunder, Siegfrieds Ermordung durch Hagen, Kriemhilds blutige Rache und den Untergang der Burgunder am Hof des Hunnenkönigs Etzel. So prominent wie die Geschichte des Nibelungenlieds selbst ist seine Vereinnahmung als nationaler Mythos im 19. und 20. Jahrhundert - fatal das Schlagwort von der Nibelungentreue. Bis heute hat der Stoff des mittelhochdeutschen Epos nichts von seiner Faszination verloren. Davon zeugen auch die vielfältigen Inszenierungen und Aufführungen alljährlich, von Wagners >Ring des Nibelungen< bis zu den Wormser Nibelungenfestspielen. Joachim Heinzle gibt eine für jedermann zugängliche Einführung in Inhalt, Entstehung, Überlieferung und Kunst des berühmten Epos und lässt dabei auch die Nachgeschichte des Nibelungenliedes nicht außer Acht.
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"Der Aufsatzband mit 28 Beiträgen zum Nibelungenlied ist zeitgleich mit dem Begleitband zur großen Nibelungenausstellung in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe anläßlich der Erwerbung der Nibelungenhandschrift C (Karlsruhe, Bad. LB, Codex Donaueschingen 63) erschienen. Er gibt den aktuellen Forschungsstand zu den vielfältigen Fragen zum Gesamtkomplex Nibelungenlied wieder. Die Aufsätze sind in sechs Themenbereiche gegliedert, beginnend mit den im Nibelungenlied verarbeiteten historischen Ereignissen der Völkerwanderungszeit und endend mit Bearbeitungen des Stoffes in Literatur, Musik, Film und Bildender Kunst bis zur Gegenwart. Dabei gibt fast immer der erste Aufsatz eines Themenkomplexes einen Überblick, die weiteren greifen Einzelaspekte heraus.
(...) Am Ende eines jeden Beitrages findet sich ein ausführliches Literaturverzeichnis. Abgerundet wird der Band am Schluß durch 155 Abbildungen zu den vorausgehenden Beiträgen. Der Band eröffnet in seinem breiten Themenspektrum vielfältige Zugänge zum Nibelungenlied und läßt die Komplexität und Widersprüchlichkeit dieses Werkes, die sich in der Forschungsdiskussion widerspiegelt, deutlich werden."
In: Scriptorium. 2008, 1. S. 86-87.
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"Die Rezeptionsgeschichte von Nibelungensage und "Nibelungenlied" ist ein weites Feld, darum erscheint es besonders hilfreich, dass in dem Sammelband Grundstrukturen der Entwicklung seit Anfang des 19. Jahrhunderts deutlich werden. Der in der Wirkungsgeschichte formierte Mythos hat sich z.T. verselbständigt, der Bezug zu den Ausgangspunkten (Geschichte - Sage - Dichtung) verschwimmt. Die Bezugnahme wird zur Rezeption der Rezeption multipliziert. In extremer Weise zeigt das die Szenenüberschrift in Heiner Müllers "Germania 3", die Greiner als Titel seines Beitrags genutzt hat: "Siegfried eine Jüdin aus Polen". Zeichen, die vermeintlich auf erinnerte Geschichte weisen oder weisen sollen, werden zu Hieroglyphen für Experten, wenn nicht die Auseinandersetzung mit den Voraussetzungen aktiviert wird. Dazu bietet der besprochene Band Möglichkeiten und reiches Material."
In: Zeitschrift für deutsche Philologie. 126 (2007) 1. S. 152-158.
(...) Am Ende eines jeden Beitrages findet sich ein ausführliches Literaturverzeichnis. Abgerundet wird der Band am Schluß durch 155 Abbildungen zu den vorausgehenden Beiträgen. Der Band eröffnet in seinem breiten Themenspektrum vielfältige Zugänge zum Nibelungenlied und läßt die Komplexität und Widersprüchlichkeit dieses Werkes, die sich in der Forschungsdiskussion widerspiegelt, deutlich werden."
In: Scriptorium. 2008, 1. S. 86-87.
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"Die Rezeptionsgeschichte von Nibelungensage und "Nibelungenlied" ist ein weites Feld, darum erscheint es besonders hilfreich, dass in dem Sammelband Grundstrukturen der Entwicklung seit Anfang des 19. Jahrhunderts deutlich werden. Der in der Wirkungsgeschichte formierte Mythos hat sich z.T. verselbständigt, der Bezug zu den Ausgangspunkten (Geschichte - Sage - Dichtung) verschwimmt. Die Bezugnahme wird zur Rezeption der Rezeption multipliziert. In extremer Weise zeigt das die Szenenüberschrift in Heiner Müllers "Germania 3", die Greiner als Titel seines Beitrags genutzt hat: "Siegfried eine Jüdin aus Polen". Zeichen, die vermeintlich auf erinnerte Geschichte weisen oder weisen sollen, werden zu Hieroglyphen für Experten, wenn nicht die Auseinandersetzung mit den Voraussetzungen aktiviert wird. Dazu bietet der besprochene Band Möglichkeiten und reiches Material."
In: Zeitschrift für deutsche Philologie. 126 (2007) 1. S. 152-158.