Unglaubliche Kriegslist
Was die „Ever Given“ in der letzten Woche geschafft hat, plante auch Leutnant Stern. Er wollte auf den Sueskanal einen Anschlag verüben, um die Nachschubwege der Briten im 1.Weltkrieg zu blockieren. Mit dieser genialen Idee wird er von den Weinbergen an der Westfront nach
Berlin geschickt. Doch dann stellt sich heraus, dass das Osmanische Reich auf deutscher Seite in den…mehrUnglaubliche Kriegslist
Was die „Ever Given“ in der letzten Woche geschafft hat, plante auch Leutnant Stern. Er wollte auf den Sueskanal einen Anschlag verüben, um die Nachschubwege der Briten im 1.Weltkrieg zu blockieren. Mit dieser genialen Idee wird er von den Weinbergen an der Westfront nach Berlin geschickt. Doch dann stellt sich heraus, dass das Osmanische Reich auf deutscher Seite in den Krieg eintritt und der Weg ins von den Briten besetzte Ägypten versperrt ist.
Aber es findet sich für Stern eine andere Aufgabe. Er soll mit islamischen Kriegsgefangenen nach Konstantinopel reisen, damit der Sultan Unterstützung hat, wenn er zum Dschihad aufruft. Im Buch wird stets „Djehad“ geschrieben. Aber die öffentliche Wirkung des Sultans ist gering, auf Seiten der Westmächte kämpfen weiter auch Mohammedaner. Der Witz an der geheimen Aktion ist, dass Sterns Leute als Zirkustruppe verkleidet unterwegs sind.
Nebenbei nimmt der Autor durch die Figur Schabinger auch den diplomatischen Zirkus auf Korn. So protestiert die deutsche Botschaft nicht gegen die Pogrome gegen die Armenier, die zu Beginn des 1. Weltkriegs in der Türkei geschehen.
Auf ganzen 227 Seiten wird die Geschichte erzählt, wobei allein 100 Seiten auf die Vorbereitung entfallen. Auch das Ende – Stern wird eine Reise nach Kerbela empfohlen, um auch die Schiiten am heiligen Krieg zu beteiligen – empfand ich ein wenig mühsam.
Gefallen hat mir aber, dass in einem „Paralipomena“ (was auch immer das Wort heißt) die Kurzbiografie einiger historischen Personen des Romans beschrieben werden. Das fehlte im Buch „Der Hammer“. Wegen der Längen am Anfang und Ende 3 Sterne, die Zugfahrt und das Treffen mit dem Sultan hätten als Novelle aber mehr verdient.