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Auf den ersten Blick könnte man Fast Eddie Felson für einen mittelmäßigen Billardspieler mit einem ehrlichen Lächeln und locker sitzender Brieftasche halten. Liegen aber die großen Scheine auf dem Tisch, zeigt Eddie sein ganzes Können und zockt seine Gegner gnadenlos ab. Doch die Chicagoer Billardlegende Minnesota Fats ist ein anderes Kaliber. Fast Eddie riskiert mehr als nur sein Geld und geht einen Pakt ein, um das Spiel seines Lebens zu spielen.

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Produktbeschreibung
Auf den ersten Blick könnte man Fast Eddie Felson für einen mittelmäßigen Billardspieler mit einem ehrlichen Lächeln und locker sitzender Brieftasche halten. Liegen aber die großen Scheine auf dem Tisch, zeigt Eddie sein ganzes Können und zockt seine Gegner gnadenlos ab. Doch die Chicagoer Billardlegende Minnesota Fats ist ein anderes Kaliber. Fast Eddie riskiert mehr als nur sein Geld und geht einen Pakt ein, um das Spiel seines Lebens zu spielen.

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Autorenporträt
Walter Tevis (1928–1984) war ein amerikanischer Schriftsteller. Nachdem er als junger Mann im Zweiten Weltkrieg im Pazifik gedient hatte, studierte er Literatur an der University of Kentucky und arbeitete lange Jahre als Lehrer und Universitätsdozent, ehe er freier Schriftsteller wurde. Von seinen Romanen wurden mehrere hochkarätig verfilmt (›Die Haie der Großstadt‹ mit Paul Newman, ›Die Farbe des Geldes‹ mit Tom Cruise, ›Der Mann, der vom Himmel fiel‹ mit David Bowie und neu als Serie mit Chiwetel Ejiofor). Seit dem weltweiten Erfolg der Netflixserie ›Das Damengambit‹ mit Anya Taylor-Joy wird sein Werk wiederentdeckt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die deutsche Übersetzung von Walter Tevis' "The Hustler", 75 Jahre nach dessen Erstveröffentlichung, beschert dem hiesigen Publikum einen lesenswerten Roman, findet Rezensent Luca Vazgec. Die Verfilmung von 1961 ist ein Klassiker des film noir - und der Roman hält dem Vergleich stand, so der Rezensent: Darin erzählt Tevis mit autobiographischen Zügen von Eddie, der in den Billardhallen einer amerikanischen Vorstadt andere Spieler ausnimmt. Zu den wiederkehrenden Themen von Tevis' Texten gehören nach Vazgec auch hier der Alkoholismus und die popkulturell angereicherte Darstellung der Einsamen und Verlierer als Milieustudie. Dabei ist der Text, so der Rezensent, stilistisch zurückhaltender und psychologisch feinsinniger als seine Verfilmung. Die ausgezeichnete Neuübersetzung von pociao und Roberto de Hollanda, im Diogenes Verlag erschienen, kann Vazgec nur empfehlen.
 

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.06.2024

Großstadthaie, frisch gekocht

Von den sechs Romanen, die der amerikanische Autor Walter Tevis geschrieben hat, sind vier verfilmt worden - eine bemerkenswerte Quote -, und alle mit hohem Anspruch. "Das Damengambit" liegt noch nicht lange zurück, es wurde 2020 bei Netflix gestreamt und erzählt von einem Schach-Wunderkind. Den Alkoholismus, die Milieustudie und die metaphorische Bedeutung des Spiels teilt es mit der Geschichte von Eddie Felson, der als Billardspieler rauchend und trinkend durch raue amerikanische Vorstädte zieht.

Die Verfilmung von "Haie der Großstadt" erfolgte 1961 und ist ein später Klassiker des Film noir geworden. Im englischen Original heißt er wie Tevis' Romanvorlage "The Hustler", benannt nach der Tätigkeit des Protagonisten Eddie, der in anrüchigen Billardhallen nichts ahnende Spieler ausnimmt, die schlechter sind als er, aber sich für besser halten.

Hierzulande sind Tevis' Romane immer noch weniger bekannt als deren Verfilmungen. Er rangiert bei uns eher in der zweiten Reihe amerikanischer Schriftsteller, hinter berühmteren Autoren des Genres wie Raymond Chandler, Dashiell Hammett oder Mickey Spillane. Sein Werk ist aber thematisch vielseitiger, er schreibe über "losers and loners", wie er 1983 der "New York Times" gesagt hat. Später versuchte er sich auch an Science-Fiction.

Sein Buch "The Hustler" ist jetzt als "Die Partie seines Lebens" neu übersetzt worden, 75 Jahre nach der Originalveröffentlichung und fast vierzig nach der ersten Übertragung ins Deutsche. Es ist nach "Das Damengambit" und "Der Mann, der vom Himmel fiel" der dritte von Tevis' Romanen, der im Diogenes-Verlag erscheint, der zweite in neuer Übersetzung. Tevis kommt in Mode.

Es fällt immer schwer, eine literarische Vorlage und deren Verfilmung dem Vergleich miteinander zu entziehen. Bei diesem Buch gilt das besonders, denn Film- und Romanhandlung unterscheiden sich nur in Einzelheiten - anders als bei der Fortsetzung von 1986, Martin Scorseses "Die Farbe des Geldes", die mit Tevis' gleichnamigem Roman kaum mehr als den Titel und einige Figuren teilt. Zweitens ist der Film von 1961 bekanntlich so gut gelungen, dass selbst Tevis in einem Interview zugestehen musste, dass Jackie Gleason als Minnesota Fats und Paul Newman als Eddie Felson ihm seine Vorstellungskraft geraubt hätten und die eigenen Figuren unkenntlich werden lassen.

Lohnend ist die Lektüre des Romans dennoch, in erster Linie wegen der herausragenden Neuübersetzung von pociao und Roberto de Hollanda, aber auch wegen seines autobiographischen Gehalts: Tevis selbst hatte ein ähnliches Schicksal wie seine Figuren. Analog zu Eddie zog auch er als Student durch die Billardhallen Amerikas, um sein dürftiges Taschengeld aufzustocken. Zeit seines Lebens war Tevis schwerer Raucher und Alkoholiker, schon als kränkelndes Kind wurde er auf Phenobarbital gesetzt, unternahm später mehrere Suizidversuche, war spielsüchtig. Die Geschichte Eddies in den amerikanischen Vorstädten war eine Studie seiner selbst.

Was Film und Roman in der Handlung gemein haben, trennt sie im Stil. Die Szenerie heroischer Männlichkeit im Film, in dem Eddie und sein Widersacher Minnesota Fats sich gleichzeitig das Jackett am Billardtisch ausziehen und Frauen zwar geliebt werden, aber in erster Linie zum Whiskeyholen, Ohrfeigen und Vergewaltigen taugen, ist im Roman zurückhaltender gezeichnet. Es ist ein kompakter Bildungsroman, der mit Hard-boiled-Elementen vorsichtig umgeht und sich stärker aufs Psychologische, aber auch auf das Spiel selbst besinnt. Hätte Hemingway über Billard geschrieben, dann wäre der Text wohl ähnlich ausgefallen.

Tevis hatte Zeit seines Lebens viel Pech. Lange schrieb er kaum, zu sehr war er der Provinz von Ohio verhaftet, wo er an der Hochschule in Athens englische Literatur lehrte, war talentiert, aber undiszipliniert - auch das hat er mit Eddie gemein. Seine Literatur ist indes nicht nur Zeugnis seiner selbst, sondern auch der amerikanischen Popkultur, die er mit seinem Roman um den Begriff des "born loser" bereichert habe, wie er in einem Interview gesagt hat. Auch wenn dahinsteht, ob das einer etymologischen Prüfung standhält - unstrittig ist das Verdienst dieses Autors, die Folklore Amerikas mitbestimmt zu haben. Und noch sind einige seiner Texte auf Deutsch unerschlossen. LUCA VAZGEC

Walter Tevis: "Die Partie seines Lebens". Roman.

Aus dem Amerikanischen von pociao und Roberto de Hollanda.

Diogenes Verlag,

Zürich 2023.

256 S., geb., 24,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
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