Die Saga von Vinland, Historischer Roman von Iny Lorentz, 576 Seiten, erschienen bei Knaur HC
Norwegens Fjorde, Islands Geysire und Gletscher sowie der raue Nordatlantik bilden den Schauplatz dieses grandiosen Mittelalter – Romans.
Jarl Eyvind raubt die schöne Jarlstochter Sigrid, die ihm von
ihrem Vater Ulfar verweigert wurde, nachdem er zum Verräter geworden war. Bei diesem Überfall geraten…mehrDie Saga von Vinland, Historischer Roman von Iny Lorentz, 576 Seiten, erschienen bei Knaur HC
Norwegens Fjorde, Islands Geysire und Gletscher sowie der raue Nordatlantik bilden den Schauplatz dieses grandiosen Mittelalter – Romans.
Jarl Eyvind raubt die schöne Jarlstochter Sigrid, die ihm von ihrem Vater Ulfar verweigert wurde, nachdem er zum Verräter geworden war. Bei diesem Überfall geraten auch die beiden Freunde Andreas und Ailmar in seine Hand. Der Griff nach dem norwegischen Thron scheitert und deshalb will Eyvind mit seinen Getreuen eine neue Heimat finden. Sie ziehen über Island und das raue Nordmeer, denn dort soll es ein Land geben indem Milch und Honig fließt – Vinland. Die dort ansässigen Eingeborenen jedoch wollen sich nicht aus ihrer Heimat vertreiben lassen und sich auch Eyvind nicht kampflos unterwerfen. Die junge Grönländerin Ingridur, Sigrid, Andreas und Ailmar haben ein gemeinsames Ziel, sie streben danach, ihre Freiheit wiederzuerlangen und in die Heimat zurückzukommen. Erbitterte Kämpfe und eine entbehrungsreiche Zeit stehen den Gefährten bevor.
Ein neuer Roman des erfolgreichen Autorenduos, der mich bestens unterhalten hat. Eingeteilt in 12 Teile, die in einzelne Kapitel in angenehmer Leselänge aufgeteilt sind, haben mich nur so durch das Buch fliegen lassen. Die Autoren haben es schon in mannigfaltigen Büchern geschafft, mich zu fesseln. So auch in vorliegendem Band. Der bildmalerische und flüssige Erzählstil macht es dem Leser leicht, in Lesefluss zu kommen und dabei zu bleiben. Die Geschichte ist verständlich und nachvollziehbar beschrieben, die Figuren sind gut angelegt und handeln authentisch. Wie gewohnt in den Büchern von Lorentz. Die Guten edel, tapfer und gerecht und die Bösewichter verschlagen, grausam und intrigant. Gewisse Wiederholungen und unnötige Längen sind vorhanden, haben mich aber kaum gestört. Eine starke Frau, die als Leitfigur dargestellt wird, war aber nicht die Protagonistin Sigrid, sondern eher die Grönländerin Ingridur, deshalb im Buch auch meine Lieblingsfigur. Ein interessanter Charakter für mich, der glücklose Eyvind Erlingarson. Eine mäßig hohe, gleichbleibende Spannung zieht sich durch das gesamte Buch bis zum vorhersehbaren Ende. Durch die auktoriale Erzählweise, hat der Leser die Möglichkeit zum einen, die Gedanken und Handlungen der Siedler und zum anderen auch das Agieren, der Ureinwohner Nordamerikas, der herabwürdigend bezeichneten „Skrälinger“, auf Vinland zu verfolgen. Das hat mir gut gefallen, unvoreingenommen und ohne zu werten, beide Seiten kennenzulernen. Gerne habe ich des Öfteren auf das Glossar am Ende des Buches zurückgegriffen, dort werden, Historische Personen, nordische Begriffe, die Charaktere, die Orte und ihre heutigen Namen erklärt. Eines hätte ich mir gewünscht, nämlich eine Karte auf der, der Leser die Reise über den Nordatlantik und die dort angesteuerten Inseln, nachverfolgen kann. Gerne hätte ich auch nachgesehen wo an der Atlantikküste Nordamerikas, das Setting des Buches angesiedelt ist.
Alles in allem ein Buch, dessen Lektüre mich gut unterhalten hat. Ich habe von Iny Lorentz jedoch schon einige bessere Romane gelesen. Deshalb von mir 3,5 wo nötig 4 Sterne.