Sieben Frauen und drei junge Männer sind vor der Pest, die im Jahr 1348 in Florenz wütet, in ein Landhaus vor den Toren der Stadt geflüchtet. Hier versuchen sie sich, so gut es geht, zu unterhalten. Also wird jeden Tag jemand bestimmt, der sich eine Geschichte ausdenken und diese dann erzählen soll. Es werden wunderbare Geschichten erzählt, meist mit der Liebe als zentrales Thema. Denn die Liebe ist vielseitig: Mal ist sie ein vergnüglicher Zeitvertreib, mal verzehrende Leidenschaft. Mal zeigt sie sich in tiefer Verehrung und mal als unbändige Sehnsucht. Giovanni Boccaccio (1313-1375) war ein italienischer Schriftsteller. Er studierte Jura und verbrachte einige Jahre am Königshof von Neapel, wo er auch seine dichterische Laufbahn begann. Sein Meisterwerk ist das "Decamerone", eine Sammlung von 100 Novellen, welches mit bis dahin unbekanntem Realismus und Witz die facettenreiche Gesellschaft des 14. Jahrhunderts porträtiert und als Vorreiter der prosaischen Erzähltradition in Europa gilt.
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