Für die Schriftstellerin Caitlin könnte es momentan gerade nicht besser laufen, denn sie fühlt sich im schottischen Glasgow pudelwohl und die Kunden greifen gern zu ihren Krimis, was sie auch ihrer Freundin Rachel zu verdanken hat, die ihr als Agentin den Rücken frei hält, während sie sich ihre
Geschichten ausdenkt. Als nun allerdings der Termin für eine Autorenlesung bevorsteht, verlässt Caitlin…mehrFür die Schriftstellerin Caitlin könnte es momentan gerade nicht besser laufen, denn sie fühlt sich im schottischen Glasgow pudelwohl und die Kunden greifen gern zu ihren Krimis, was sie auch ihrer Freundin Rachel zu verdanken hat, die ihr als Agentin den Rücken frei hält, während sie sich ihre Geschichten ausdenkt. Als nun allerdings der Termin für eine Autorenlesung bevorsteht, verlässt Caitlin der Mut, denn öffentliche Auftritte sind so gar nicht ihr Ding. Doch diesmal kann sie sich nicht drücken, allerdings endet es in einem absoluten Fiasko. Mit einem totalen Filmriss findet sich Caitlin am nächsten Morgen in einem Hotelzimmer wieder zusammen mit dem Zettel eines Unbekannten. Ihr Auftritt bei der Lesung wird öffentlich zerrissen und veranlasst Caitlin, sich auf eine abgelegene Farm in den Black Mountains zu flüchten, um dort Abstand zu gewinnen und auch ihrer Schwester zu entkommen, die unerwartet bei ihr aufgetaucht ist und ihre Wohnung in Beschlag genommen hat. Ausgerechnet auf der Farm trifft sie in Tierarzt Ben den Unbekannten wieder, der ihr am Lesungsabend aus der Klemme geholfen hat…
Alexandra Zöbeli hat mit „Die Sterne über den Black Mountains“ einen unterhaltsamen, leicht turbulenten und gefühlvollen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist locker-flüssig und mit einer Spritze Humor gewürzt, der Leser wird regelrecht in die Seiten hineingesaugt, um sich an Caitlins Fersen zu heften und einige Abenteuer zu erleben. Mit wechselnden Erzählperspektiven zeigt die Autorin dem Leser nicht nur Caitlins Seite auf, sondern lässt ihn auch am Leben von Emma, Jack, Rachel, Jamie, Ben und anderen teilhaben. Geschickt erfährt er so von den verschiedenen Verflechtungen und den zwischenmenschlichen Beziehungen untereinander. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten sind bildgewaltig und farbenfroh, die Farm und deren Umgebung entstehen während der Lektüre vor dem inneren Auge des Lesers und vermitteln ein Wohlgefühl. Die Geschichte ist zwar vorhersehbar, mindert aber nicht im Geringsten den Lesespaß, da die Autorin mit kleinen überraschenden Wendungen aufwartet, die die Handlung durchweg interessant und kurzweilig gestalten.
Ihren Protagonisten hat die Autorin regelrecht Leben eingehaucht, sie bestechen durch individuelle Ecken und Kanten, überzeugen durch Authentizität und Glaubwürdigkeit. Der Leser fühlt sich ihnen schnell nah und verbunden, was das Mitfühlen und –fiebern sehr erleichtert. Caitlin ist eine sehr sympathische Frau, die mit ihrer Phantasie gutes Geld verdient. Sie liebt die Abgeschiedenheit und bekommt schon einen Herzkasper, wenn sie in der Öffentlichkeit auftreten muss. Manchmal möchte man sie schütteln, denn sie ist viel zu freundlich und gutmütig, was andere sehr wohl für ihren Vorteil zu nutzen wissen. Ben ist ein freundlicher und offener Mann, der Einfühlungsvermögen und Empathie besitzt. Rachel ist Caitlins Freundin, die sie in allen Lebenslagen unterstützt. Schwester Kendra ist eine Nervensäge, die sich immer wieder ungefragt in Caitlins Leben drängt. Aber auch Emma, Jack und Jamie machen die Handlung durchweg kurzweilig mit ihren Auftritten.
„Die Sterne über den Black Mountains“ ist ein sehr unterhaltsamer Liebesroman, der chaotische Familienbande, gute Freundschaften und alte Geschichten in sich vereint. Verdiente Leseempfehlung für eine schöne romantische Auszeit in Wales.