New York im Jahr 2022: Auf der East Side von Manhattan wollen sich fünf Menschen gemeinsam das Finale der American Football-League im Fernsehen ansehen. Eine emeritierte Physikprofessorin, ihr Mann und ihr früherer Student warten auf die Ankunft eines befreundeten Paares, das gerade auf dem Rückflug von Paris ist. Die Gespräche drehen sich um Einsteins Relativitätstheorie, ein Überwachungsteleskop im nördlichen Chile, eine besondere Bourbon Marke. Und dann passiert etwas Seltsames - auf einmal brechen alle digitalen Verbindungen ab. Sämtliche Bildschirme werden tiefschwarz. Die Freunde treffen ein, ihr Flug war dramatisch. Verwunderung, Erschütterung, Mutmaßungen. Die fünf versuchen sich einen Reim auf das rätselhafte, beängstigende Geschehen zu machen.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.07.2022Nichts
geht mehr
Don DeLillos Roman „Die Stille“ beginnt auf einer Reise nach Frankreich und spielt dann recht rasch in einer New Yorker Wohnung während eines Stromausfalls, der in digitalen Zeiten auch ein Zusammenbruch des Systems ist. Nichts geht mehr. Fünf Menschen, die sich das Superbowl-Spiel ansehen wollten, sind nun Gefangene ihres abgebrochenen Fernsehabends. Wie immer versteht es Don DeLillo meisterhaft, Zeitgeschichte und amerikanische Mythen in Alltag und Kammerspiel zu packen. Weil sich die Ära der Polykrisen aber fortlaufend weiterentwickelt, gibt es zur Taschenbuchausgabe noch ein Essay. In dem versucht er der neuen Normalität der Pandemie Herr zu werden. Literarisch kriegt er das hin.
ANDRIAN KREYE
Don DeLillo:
Die Stille, Roman, Taschenbuchausgabe. Aus dem Amerikanischen von Frank
Heibert. Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2022.
112 Seiten, 11 Euro.
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Don DeLillos Roman „Die Stille“ beginnt auf einer Reise nach Frankreich und spielt dann recht rasch in einer New Yorker Wohnung während eines Stromausfalls, der in digitalen Zeiten auch ein Zusammenbruch des Systems ist. Nichts geht mehr. Fünf Menschen, die sich das Superbowl-Spiel ansehen wollten, sind nun Gefangene ihres abgebrochenen Fernsehabends. Wie immer versteht es Don DeLillo meisterhaft, Zeitgeschichte und amerikanische Mythen in Alltag und Kammerspiel zu packen. Weil sich die Ära der Polykrisen aber fortlaufend weiterentwickelt, gibt es zur Taschenbuchausgabe noch ein Essay. In dem versucht er der neuen Normalität der Pandemie Herr zu werden. Literarisch kriegt er das hin.
ANDRIAN KREYE
Don DeLillo:
Die Stille, Roman, Taschenbuchausgabe. Aus dem Amerikanischen von Frank
Heibert. Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2022.
112 Seiten, 11 Euro.
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