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Ein Morgen im Jahr 1920: Zelda, das blonde Mädchen aus den Südstaaten, erwacht mit unbändigem Appetit auf Biscuits und Pfirsiche, wie es sie nur in ihrer Heimat gibt. Und so macht sich Fitzgerald zusammen mit seiner Frau und dem eigenwilligen Marmon 34, genannt "die rollende Rostlaube", auf den Weg nach Alabama. Wir reisen mit dem frischvermählten glamourösen Paar quer durch die USA - und finden uns in einer abenteuerlichen Road Novel wieder, die die Goldenen Zwanziger ebenso anklingen lässt wie die vielschichtige Beziehung von Zelda und Scott.

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Produktbeschreibung
Ein Morgen im Jahr 1920: Zelda, das blonde Mädchen aus den Südstaaten, erwacht mit unbändigem Appetit auf Biscuits und Pfirsiche, wie es sie nur in ihrer Heimat gibt. Und so macht sich Fitzgerald zusammen mit seiner Frau und dem eigenwilligen Marmon 34, genannt "die rollende Rostlaube", auf den Weg nach Alabama. Wir reisen mit dem frischvermählten glamourösen Paar quer durch die USA - und finden uns in einer abenteuerlichen Road Novel wieder, die die Goldenen Zwanziger ebenso anklingen lässt wie die vielschichtige Beziehung von Zelda und Scott.

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Autorenporträt
F. Scott Fitzgerald (1896-1940), geboren in Minnesota/USA, gilt als einer der Hauptvertreter der "Lost Generation". Seine Werke spiegeln und prägten, ebenso wie seine Person, das Zeitalter des Jazz. Sein bekanntestes Buch, "Der große Gatsby" (1925), schrieb er kurz nach der Roadnovel über seine Reise mit Zelda, die unter dem Titel "The Cruise Of The Rolling Junk" 1924 erstmals erschien. Alexander Pechmann, geb. 1968, Autor, Herausgeber und Übersetzer v. a. der englischen und amerikanischen Literatur des 19. Jahrhunderts; zahlreiche Publikationen, darunter: Herman Melville. Leben und Werk (2003); Mary Shelley. Leben und Werk (2006) sowie Übersetzungen, u.a.: Herman Melville: Die große Kunst, die Wahrheit zu sagen. Von Walen, Dichtern und anderen Herrlichkeiten (2005); Mary Shelley: Frankenstein. Die Urfassung (2206). Im Aufbau Verlag erschien 2007 "Die Bibliothek der verlorenen Bücher" und 2009 "Mark Twain: Sommerwogen. Eine Liebe in Briefen", die von der Kritik gefeierte deutsche Erstübersetzung der Twain'schen Liebesbriefe.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Stellenweises Leuchten kann Rezensent Paul Ingendaay in diesem insgesamt doch eher verunglückten Roadtrip-Bericht von Scott und Zelda Fitzgerald entdecken. Dem Versuch der Schmackhaftmachung dieser Reise in den amerikanischen Süden mittels sorgfältiger Übersetzung, Fotos und Nachwort begegnet er mit Respekt. Daran dass nur in wenigen Momenten der planlos kompilierten Erzählung eine Verwandlung und Verzauberung stattfindet und außer mondän Humorigem, vor allem Langeweile winkt in diesem Text, ändert die Mühe laut Ingendaay allerdings wenig. Dem Buch fehlt Struktur, schimpft er. Und mitunter ärgert er sich richtig angesichts von Überkonstruiertem und "rassistischen Schlenkern" zwischen all der müden Witzigkeit.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.12.2015

Folge einfach
der Schnapsidee
F. Scott Fitzgeralds Reisebericht
„Die Straße der Pfirsiche“
Vor knapp hundert Jahren hatte man beim Autofahren andere Sorgen als zweifelhafte Abgaswerte: Da löste sich schon mal die Karosserie vom Unterbau, oder ein Hinterreifen entschloss sich, alleine voraus zu fahren. Genau wie heute allerdings hatten die meisten Fahrer keine Ahnung, wie man derartige Schäden behebt. F. Scott Fitzgerald zumindest bekennt, er würde bei einer Panne in der Sahara bis nach Kairo laufen, bevor er auf die Idee käme, dass sich das Problem vielleicht auch vor Ort und ohne geschulten Mechaniker beheben ließe.
  Bis in die Sahara ist Fitzgerald nicht gekommen, aber seine Reise von Connecticut nach Alabama, die er in der launigen Reportage „Die Straße der Pfirsiche“ schildert – sicher nicht immer ganz wahrheitsgetreu –, hat dank des Stands der Technik durchaus etwas Abenteuerliches an sich. Sechs Tage brauchen er und seine Frau Zelda im Jahr 1920, um die USA von Nord nach Süd zu durchqueren, der – im wahrsten Sinne – Schnapsidee folgend, mit Zeldas Eltern diese Biscuits zu essen, die es nur im Süden gibt.
  Sechs Tage und sechs Werkstätten, denn die Rostlaube, mit der sie unterwegs sind, hält nicht viel mehr zusammen als Gottvertrauen. Schon der erste Tankwart fragt kopfschüttelnd, wie sie die Reise bewerkstelligen wollen – etwa im Leerlauf bergab rollend? Freilich stellt sie die lange Reise noch vor andere als nur technische Probleme. „Im Hotel gab es nichts zu essen, weshalb ich einen Dorfladen aufsuchte und einem unappetitlichen Krämer zwei unappetitliche Eiersandwiches abkaufte. Ich brachte sie Zelda, die sie überaus geistesgegenwärtig sogleich aus dem Fenster warf.“
  Dem etwas lauen Witz ist an anderer Stelle noch Rassismus beigemischt. Literarisch interessanter ist Zeldas dem Büchlein beigegebener Text „Führen Sie Mr. und Mrs. F. zu Zimmer Nr. -“. Zelda, die mit Scott umherzog und erst in der Irrenanstalt einen festen Wohnsitz fand, gibt darin Impressionen aus Dutzenden von Hotels. Das liest sich weniger gefällig, fast schon avantgardistisch-listenhaft: „Das Hotel in Lyon gab sich altmodisch und niemand hatte je von Kartoffeln à la Lyonnaise gehört, und wir hatten das Umherfahren so satt, dass wir den Renault zurückließen und den Zug nach Paris nahmen.“
TOBIAS LEHMKUHL
F. Scott Fitzgerald: Die Straße der Pfirsiche. Aus dem Englischen von Alexander Pechmann. Aufbau Verlag, Berlin 2015. 160 Seiten, 16,95 Euro. E-Book 14,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.01.2016

Unterwegs in einer klapprigen Rostlaube
Erstmals auf Deutsch: Scott und Zelda Fitzgerald unternehmen einen 1200-Meilen-Trip nach Alabama

Die Hochzeit des berühmtesten Paares in Amerika fand am 4. April 1920 in New York statt. F. Scott Fitzgerald, der acht Tage zuvor den autobiographischen Roman "Diesseits vom Paradies" veröffentlicht hatte, und die Südstaatenschönheit Zelda Sayre gaben sich in ziemlicher Eile das Jawort - die Eltern beider Parteien waren der Zeremonie ferngeblieben - und zogen dann ohne Empfang oder Hochzeitsessen zum wüsten Honeymoon ins New Yorker Biltmore Hotel. Eine von Zeldas Schwestern hat dem Bräutigam das formlose Arrangement zeitlebens nachgetragen. Doch den beiden Frischvermählten war das egal. Sie hassten Konventionen und spielten der Welt lieber Streiche, die manche charmant, andere infantil fanden. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich der dreiundzwanzigjährige Autor und das neunzehnjährige Mädchen aus Alabama in Celebrities verwandelt - jung, schön und vermögend genug, um sich momentane Exzesse zu leisten. "Sie wurden interviewt", schrieb der Fitzgerald-Biograph Matthew Bruccoli. "Sie fuhren auf dem Dach von Taxis durch die Gegend; sie hüpften in Springbrunnen. Irgendwo gab es immer eine Party."

Den Ausdruck "Jazz Age" für die wilden Zwanziger prägte Fitzgerald erst gut zehn Jahre später, als er vom Verkünder der neuen Ära schon zu ihrem gerupften Symbol geworden war und mit dem "Großen Gatsby" (1925) das bleibende literarische Zeugnis dafür geschaffen hatte; der Begriff bezog sich weniger auf Amerikas neue Musik, von der er nichts verstand, als auf Jugendkult, Sex, Hedonismus und Alkohol. Ganz im Geist des anything goes unternahmen Scott und Zelda drei Monate nach der Hochzeit eine spontane Autotour von Connecticut bis zu Zeldas Heimatort Montgomery, Alabama. Sie habe Lust auf "Biscuits und Pfirsiche", hatte das verwöhnte Mädchen beiläufig gesagt, doch leider gebe es diese Köstlichkeiten im Norden nicht. Scott, der sich eher unironisch gern als Märchenprinz gerierte, nahm seine Frau beim Wort: Mit einem klapprigen Marmon "Expenso" brachen sie zu einem 1200-Meilen-Trip auf und schafften es nach zerfetzten Reifen, lockeren Schrauben, zahlreichen Werkstattbesuchen und dem Verlust der Batterie wundersamerweise, vor dem Haus von Zeldas Eltern in Montgomery vorzufahren. "The Cruise of the Rolling Junk" (Die Fahrt der rollenden Rostlaube) heißt der Text im Original, doch mit dem blassen Titel "Die Straße der Pfirsiche" hat der Verlag ihm keinen Gefallen getan.

Für Fitzgerald-Fans pocht in vielen Sätzen die große Verzauberung, die das Leben des jungen Autors erfasste, nachdem er die Southern Belle Zelda kennengelernt hatte. Mancher Dialog am Straßenrand, auch die provinzielle Entrüstung der Farmer angesichts von Zeldas Knickerbockern und Kurzhaarschnitt ist mit viel Witz erfasst. Am besten schrieb Fitzgerald, wenn er für die jede Vernunft übersteigende Hoffnung auf romantische Verwandlung Bilder fand, und der Dichter, den er in sich trug, schuf auch in Gelegenheitstexten wie diesem wunderbare Passagen. "Jung zu sein, unterwegs zu sein zu den fernen Bergen, dorthin zu reisen, wo das Glück an Bäumen reift, ein Ring, den man im Turnier erstreitet, ein strahlender Siegeskranz, den es zu gewinnen gilt. - Es war immer noch machbar, dachten wir, zumindest war es eine Zuflucht vor der Langeweile und den Tränen und der Enttäuschung der ganzen stillstehenden Welt."

Doch Sätze wie diese reichen nicht. Und es gibt gute Gründe, warum diese Humoreske im Breitformat - verfasst 1922, erschienen aber erst zwei Jahre später nach verschiedenen Ablehnungen als dreiteiliger Artikel in der Zeitschrift "Motor" - bis zum Jahr 2011 nicht einmal im englischen Sprachraum je als Buch erschienen ist. Sie schleppt sich doch eher müde dahin; sie hat keine Struktur außerhalb des road trip, der irgendwo beginnt und irgendwo wieder aufhört; sie verrät vollständiges Desinteresse an der Wirklichkeit; sie leistet sich obendrein ein paar unappetitliche rassistische Schlenker. ("Die sandigen Straßen nahmen einen himmlischen Farbton an, die Bäume glitzerten freundlich in der Sonne, die singenden Neger auf dem Feld waren die Neger der Heimat.") Und sie zeigt einen Autor, der nicht viel zu erzählen hat und daher einer fatalen Neigung zur Leutseligkeit nachgibt. Einmal, heißt es, warfen sie die nutzlose Landkarte "einem hurtig vorbeitrabenden Schwein zu", und damit wäre es gut gewesen. Aber einem Schwein, "das offenkundig auf dem Weg nach Princeton war, um sich im ersten Semester einzuschreiben"? Es ist einem ein bisschen peinlich.

Bleibt das Gattungsproblem. "Die Straße der Pfirsiche" kommt wie ein Erlebnisbericht daher, ist aber keine Reportage. An manchen Stellen hat Fitzgerald das Missgeschick übertrieben oder Ereignisse schlicht erfunden. Das betrifft besonders das arg konstruierte Ende. Es war wohl richtig, dieses unebene Stück Prosa nicht in die kritische amerikanische Fitzgerald-Werkausgabe aufzunehmen. Es nun so zu präsentieren - mit hübschen Fotos, flankierenden Texten und in der sorgfältigen Übersetzung von Alexander Pechmann, der auch das um Verständnis werbende Nachwort beisteuert - ist die einzige Form, die Geschichte einer pannendurchsetzten Autoreise stellenweise zum Leuchten zu bringen.

PAUL INGENDAAY

F. Scott Fitzgerald: "Die Straße der Pfirsiche". Mit einem Essay von Zelda Fitzgerald.

Aus dem Amerikanischen und mit einem Nachwort von Alexander Pechmann. Aufbau Verlag, Berlin 2015. 158 S., geb., 16,95 [Euro].

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» [...] [ein] wunderbare[r] Roman [...] « Stefan Hauck Börsenblatt 20160328