Eigentlich soll es für Jane Wunderly und ihre Tante Millie ein entspannter Urlaub in Ägypten werden, der die Auswirkungen des ersten Weltkriegs, bei dem Jane ihren Mann verloren hat, und die in der Heimat herrschende Prohibition, vergessen werden sollen. Millie möchte außerdem einen Mann für Jane
finden. Doch es kommt alles anders. Denn die junge xxx Anna, die in jedem weiblichen Wesen eine…mehrEigentlich soll es für Jane Wunderly und ihre Tante Millie ein entspannter Urlaub in Ägypten werden, der die Auswirkungen des ersten Weltkriegs, bei dem Jane ihren Mann verloren hat, und die in der Heimat herrschende Prohibition, vergessen werden sollen. Millie möchte außerdem einen Mann für Jane finden. Doch es kommt alles anders. Denn die junge xxx Anna, die in jedem weiblichen Wesen eine Konkurrentin sieht, wird ermordet. Und ausgerechnet Jane findet sie und gerät so in den Fokus der Ägyptischen Polizei. Jane beginnt daraufhin, zu ermitteln und erhält Schützenhilfe vom undurchsichtigen Mister Redvers, der eigene Ziele verfolgt.
Mein Eindruck:
Die Tote im Mena House ist ein unaufgeregter, aber dennoch spannender Krimi. Ich hatte das Buch in wenigen Tagen durch.
Die Geschichte spielt Anfang des 20. Jahrhunderts, also in einer Zeit in der die Männer noch immer ein Problem mit Frauen hatten, die sich emanzipierten und mit ihnen auf Augenhöhe waren. Da sticht Mr. Redvers, der gemeinsam mit Jane ermittelt aus der Menge heraus. Er nimmt die junge Witwe ernst, zeigt sich zwar galant und als Beschützer, doch nie so, dass sie in ihren Talenten und geistigen Fähigkeiten herabgesetzt fühlen könnte. Im Gegenteil. Die beiden bilden ein unschlagbares Team.
Die Charaktere der einzelnen Figuren sind gut beschrieben und gehen auch die die Tiefe. Ganz gleich ob Jane, Millie und Mr. Redvers, der Colonell und seine Tochter Anne oder der seltsame Ammons – man kann sich die Personen gut vorstellen und sich in sie hineinversetzen.
Der Schreibstil ist sehr eingängig und an den Stil des damaligen Sprachgebrauchs angelehnt. Ein paar Mal kommen Ausdrücke wie beispielsweise „delirant“ vor, die der Leser erst nachschlagen muss. Das könnte auch einfacher beschrieben werden, ohne dem Flair etwas anzuhaben. Die Beschreibungen der Umgebung – wie beispielsweise die Pyramiden – und des Kostümfests vermitteln einen Einblick in das Land und seine Kultur.
Der Mord wird unblutig beschrieben, der Schwerpunkt liegt auf den Ermittlungen. Den Mörder ausfindig zu machen ist nicht einfach. Die Autorin legt immer wieder falsche Fährten. Selbst Mr. Redvers bleibt dem Leser lange Zeit suspekt. Und auch Millie hat ein Geheimnis, das erst spät gelüftet wird.
Meine Leseempfehlung:
Wer Cosy Crime mag, ist bei Erica Ruth Neubauer und Jane Wunderly bestens aufgehoben.