Autor: Ildefonso Falcones
Verlag: Bertelsmann
Aus dem Spanischen übersetzt von: Laura Haber
Dieses Buch verlangt vom Leser Geduld und Konzentration, aber es belohnt mit einer Fülle von Information über den zu dieser Zeit tobenden Arbeiterkampf in Barcelona und ganz Spanien.
Es berührt
bis auf die Knochen, wenn man von Straßenkindern liest, die, ausgesetzt oder verwaist, um ihr Leben…mehrAutor: Ildefonso Falcones
Verlag: Bertelsmann
Aus dem Spanischen übersetzt von: Laura Haber
Dieses Buch verlangt vom Leser Geduld und Konzentration, aber es belohnt mit einer Fülle von Information über den zu dieser Zeit tobenden Arbeiterkampf in Barcelona und ganz Spanien.
Es berührt bis auf die Knochen, wenn man von Straßenkindern liest, die, ausgesetzt oder verwaist, um ihr Leben kämpfen müssen und nicht selten an Hunger zugrunde gingen. Nur die Schlauen hatten eine Chance.
Gut bezahlte Arbeit war kaum zu bekommen. Weder für Männer noch für Frauen.
Im Gegensatz dazu mussten die Reichen und die Kirche nicht sparen und ließen sich von den damals bekannten Künstlern ihre Paläste bauen.
Das war die Grundlage für Streiks und Revolten, die Anarchisten formierten sich und die Frauen mit ihren kleinen Kindern standen in der ersten Reihe, um die Guardia Civil am Schießen zu hindern und die Männer zu schützen. Die Armut dieser bedauernswerten Menschen war derart groß, dass sie ohnehin nur ihr Leben zu verlieren hatten.
Im Roman sind stellvertretend für so viele, Arme und Reiche, Gläubige und Anarchisten, der begabte Keramiker Dalmau Sala und die schöne Anarchistin Emma, sowie Salas Mutter Josefa die Hauptpersonen der Geschichte.
Der Roman erzählt die Geschichte vom Aufstieg Dalmau Salas, der vom angesehenen Fabriksbesitzer Don Manuel Bello gefördert wird, und von Emma, Dalmaus Freundin, die in einer Gaststätte arbeitet.
Als Dalmau auch zu malen beginnt, stellt er Bilder seiner Freundin her, die sie in verführerischen Posen zeigen.
Als die Bilder gestohlen werden und in Umlauf kommen, kommt es zum Bruch zwischen Dalmau und Emma, die daraufhin auch noch ihre Arbeit und ihre Unterkunft bei ihrem Onkel verliert und völlig verarmt.
Dalmau bemüht sich zwar, die Beziehung aufleben zu lassen, aber Emma will nicht.
Dalmau beginnt, andere Gemälde zu malen, stellt auch aus und wird bekannt, kommt in fragwürdige (reiche ) Gesellschaft und beginnt zu trinken und nimmt Heroin, er glaubt, ohne die Drogen nicht mehr malen zu können.
Schließlich kommt es zum Todesfall von Ursula, der Tochter von Don Manuel, sie nimmt zu viel Heroin und stirbt, während Dalmau sie zeichnet und nicht bemerkt, was los ist.
Daraufhin wird er in der Fabrik gefeuert und verarmt ebenfalls. Er kann nicht mehr zeichnen und malen und verkommt zusehends. Auch seine Mutter Josefa kann ihm nicht helfen.
Der Niedergang von Emma und Dalmau geschieht sehr schnell, Geldreserven sind nicht vorhanden und beide sind ihrer Hilflosigkeit ausgeliefert. Emma heiratet dann jedoch, ihr Mann kommt bei einem Unfall, ausgelöst von einem Straßenkind, das ebenfalls von Dalmau gezeichnet worden war, ums Leben und Emma steht nun mit dem Kind alleine da. Sie kommt bei Dalmaus Mutter unter.
Das ist aber noch nicht das Ende der Geschichte.
Man fiebert mit den Protagonisten mit, wenn sie sich vor der Polizei verstecken, und was alles passiert, bis wieder Hoffnung aufkeimen kann.
Der Autor versteht es meisterhaft, seine Figuren in die geschichtlich perfekt recherchierte, gesellschaftskritische und menschlich tragische Zeit nach 1900 in Barcelona einzuflechten.
Auch die Kunst und die Künstler dieser Zeit werden im Buch ausgiebig gewürdigt, so dass der Leser einen guten Überblick über alles erhält.
Das Buch hat insgesamt 703 Seiten und jede einzelne davon ist es wert, gelesen zu werden.
Ein schönes Cover lädt ebenfalls zum Zugreifen und Lesen ein.