Der Krieg in der Ukraine stellt das politische und wirtschaftliche Handeln Deutschlands auf den Prüfstand. Jahrzehntelang wurde über den zweitgrößten Staat Europas hinweggeschaut und Russland hofiert. Mit fatalen Folgen. Deutschland hat versagt, konstatiert die Osteuropa-Expertin Sabine Adler. Ihre Analyse nimmt nicht nur die Ukraine und den aktuellen Krieg in den Blick, sondern vor allem Deutschlands Rolle - wirtschaftlich, politisch, medial - in Bezug auf das von Russland überfallene Land. Als langjährige und hellsichtige Beobachterin zieht sie eine kritische Bilanz: politische Versäumnisse, Lobbyismus, Doppelmoral und ein verlogener Pazifismus waren über weite Strecken bestimmend. Zeit, daraus zu lernen und einen radikalen Kurswechsel einzuleiten! »Selten treffen langjährige Kenntnis vor Ort und Vertrautheit mit der Geschichte des Schauplatzes so sehr aufeinander wie in Sabine Adlers Ukraine-Buch. Besonders für das deutsche Publikum eine längst fällige Lektüre!« Karl Schlögel
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Viola Schenz hätte sich Sabine Adlers Intervention früher gewünscht, jetzt sind wir schließlich alle klüger. Aber immerhin helfe sie immer noch gut gegen die sich wieder breit machende "Mitleidsmüdigkeit". Adler, Osteuropa-Expertin des Deutschlandfunks rechnet in ihrem Buch mit der deutschen Russland-Politik ab, mit dem "Appeasement" der Sozialdemokraten und einer Erinnerungspolitik, die eigentlich nur Russland kenne, aber nicht die anderen Opfer nationalsozialistischer Eroberungs- und Vernichtungspolitik. Schenz rechnet Adler hoch an, wie sie historische Wissenslücken auffüllt und auch an die Verbrechen russischer Politik aus der jüngeren Zeit erinnert. Adlers Urteil findet Schenz "klug und messerscharf".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Dramatisch aufschlussreiches Buch« Christian Thomas Frankfurter Rundschau 20230114