Für Alex beginnt der Ruhestand. Doch statt Ruhe plant sie den Aufbruch ins Ungewisse: Mit einem Tinyhouse auf Rädern will sie alles Gewohnte hinter sich lassen. Johann, Mitte fünfzig, sucht den Ausbruch aus einem fragwürdig gewordenen Beruf und einer erkalteten Ehe. Ein ererbtes Steinhaus in Ligurien scheint ein guter Ort dafür zu sein. Alex folgt Johanns Einladung: Zwei nicht mehr junge und sehr verschiedene Menschen wollen an diesem Sehnsuchtsort die nächste Lebensetappe angehen.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Das Italien in Moritz Hegers Roman hat es dem Rezensenten Jörg Magenau sichtlich angetan, der literarisch durch Olivenhaine und entlang alter Mauern wandernd das "utopische Land des Aufbruchs und der Offenheit" erkennt. Im Süden treffen die lebenslustige, gerade pensionierte Grundschullehrerin Alex und der zu Depressionen neigende Bestatter Johann aufeinander. Im Grunde könnten sie gar nicht unterschiedlicher sein, aber gerade deshalb finden sie zueinander, resümiert Magenau enthusiastisch. In langen Gesprächen reden die beiden über das Loslassen von Vergangenem, über den Sinn des Seins und Werdens und auch über den Tod. Und oft üben sie auch Kritik. Alex findet zum Beispiel, dass die digitalen Medien die Jugendlichen nur mit schnellen Informationen versorgen und sie nicht zu eigenen Untersuchungen anregen. Auch wenn Magenau diese Zeitkritik zu offensichtlich ist, ist er von den Gesprächen zwischen Alex und Johann berührt und machen für ihn den "Reiz und den tiefen Ernst" von Hegers Roman aus. So offenbart sich für Magenau in diesem Roman eine "nachdenkliche" und "leise" schriftstellerische Stimme, der es weniger um Suspens als um die Gedankenwelt seiner Figuren geht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»'Die Zeit der Zikaden' ist eine inspirierende Geschichte.« Wolfgang Meyer / WDR 5 WDR 5