Diese Diebe sind mir ans Herz gewachsen
Es ist ein düsteres Buch mit einer gewissen Langsamkeit, das seine ganz eigene Faszination hat. Und kleine Vorwarnung, da der nächste Satz auch etwas von einem Spoiler hat:
Achtung Spoiler:
Es sterben sehr viele von den Figuren und so blieb immer viel
Unsicherheit, wen es noch alles erwischen wird.
Im Zentrum steht die Truppe der Herbstgänger, eine…mehrDiese Diebe sind mir ans Herz gewachsen
Es ist ein düsteres Buch mit einer gewissen Langsamkeit, das seine ganz eigene Faszination hat. Und kleine Vorwarnung, da der nächste Satz auch etwas von einem Spoiler hat:
Achtung Spoiler:
Es sterben sehr viele von den Figuren und so blieb immer viel Unsicherheit, wen es noch alles erwischen wird.
Im Zentrum steht die Truppe der Herbstgänger, eine wandernde Theatertruppe, die neben ihren spektakulären Stücken auf- auch spektakuläre Diebesstücke ausführt. Die Protagonist*innen sind damit per se moralisch grau, sie stehlen zwar von den Reichen, behalten aber den Gewinn selbst. Und diese Truppe mochte ich wirklich gerne, auch, wenn einige Charaktere nur angerissen werden. Nach und nach erfahren wir auch in Zwischenspielen ihre tragischen Vorgeschichten.
CN: Da gibt es dann auch einiges an Gew*lt, auch s*ggualisierter, Kinderh*ndel, u.ä.
Thilo Corzilius baut ein faszinierendes Magiekonstrukt für diese Welt. Vieles läuft eher wie verschiedene Handwerke ab, die Effekte sind trotzdem wundervoll und mächtig. Manchmal war mir die Mächtigkeit der verwendeten Mittel allerdings zu groß, erst recht, wenn die Hauptcharaktere dann an anderen Stellen wieder recht hilflos waren. Ich hatte das Buch schon einmal angefangen und dann kam das Leben dazwischen. Beim Zweiten Anlauf hat mich die komplexe Welt meist ganz schön gepackt.
Was ich allerdings nicht mochte …
Achtung: Spoiler:
Vom Plot her ist mir schon klar, warum genau die eine Figur sterben musste. Aber musste diese Figur genau schwul sein? Und dann sterben auch noch weitere queere Figuren. Da hätte ich mir schon mehr Achtsamkeit erwartet, allerdings sterben wirklich seeeehr viele Figuren.
Die düsternen Geschehnisse hatten eine ganz eigene Faszination. Ich vergebe 3,5 von 4 Sternen.
PS: Thilo Czorzilius hat mit „Diebe der Nacht“ sein Romandebüt geschrieben und ich will auf alle Fälle sein zweites Buch lesen, auch, wenn das – soweit ich weiß – beides Einzelbände sind. Aber die Art zu schreiben hat mich wirklich angesprochen.