Mami, Papi, Dirk, Andreas, Baby Björn und das Meerschweinchen Tobi – was für eine Familie! Vor allem Dirk und Andreas haben ein Händchen für ungewöhnliche Auftritte und stets das fröhliche Chaos im Gepäck. Die Jubiläumsausgabe mit exklusiven Kommentaren der Steinhöfel-Brüder und zwei brandneuen Geschichten.
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»Macht den Kindern genauso viel Spaß wie den Eltern!« Berliner Morgenpost
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.04.2016Lustig, auch wenn es ernst wird
Andreas Steinhöfel liest nächste Woche aus "Dirk und ich" / Von Sylvia Schwab
Auf die Frage "Was machen Sie beruflich?" antwortete Andreas Steinhöfel vor ein paar Jahren noch geradezu verschämt: "Ich schreibe Kinderbücher." Heute, viele Bücher und viele Preise später, sagt er, und das klingt viel selbstbewusster: "Ich bin Schriftsteller." Auch wenn noch immer viele Leute meinen, für Kinder zu schreiben sei kinderleicht. Weil es doch so einfach sei, eine lustige Geschichte zu erfinden. Aber Steinhöfel weiß es besser. Ein spannendes, kreatives Kinderbuch zu entwerfen und umzusetzen, das sei genauso schwierig wie einen Roman für Erwachsene zu schreiben.
Mehr als 20 Bücher für Kinder und Jugendliche hat Andreas Steinhöfel in 25 Jahren geschrieben. Außerdem übersetzt er aus dem Englischen, schreibt Drehbücher und liest immer wieder auch Hörbücher ein. "Dirk und ich", sein erstes Buch, entstand eher durch Zufall. Steinhöfel hatte sich so geärgert über ein schlechtes Kinderbuch, dass er spontan beschloss, es besser zu machen. Noch während seines Lehrerexamens schrieb er den Roman über die Brüder Andreas und Dirk, die unfreiwillig immer wieder für Chaos sorgen. Als Spaghettimonster auf einem Kindergeburtstag oder als Weihnachtsmänner im Altersheim - immer geht ihnen so ziemlich alles schief. Peinlich ist das, aber auch sehr, sehr lustig.
Dieses Jahr wird "Dirk und ich" 25 Jahre alt, eine Jubiläumsausgabe erscheint. Aus ihr wird Andreas Steinhöfel bei den "Sonntagsgeschichten" im Hessischen Rundfunk lesen. Für Kinder um die acht Jahre. Die nächsten Bücher nach dem Erstling folgten in rasantem Tempo. Als habe Steinhöfel die Manuskripte in der Schublade liegen gehabt. Doch es war anders: Er, der nie gern geschrieben hatte und trotzdem Lehrer werden wollte, entdeckte beim Schreiben das Schreiben. Seine wunderbar-witzige Weihnachtsgeschichte "Es ist ein Elch entsprungen" und sein Jugendroman "Die Mitte der Welt" machten ihn bekannt. Richtig berühmt wurde er aber durch das unvergessliche Freundespaar Rico und Oskar. Der "tiefbegabte" und der hochbegabte Junge, der Kleine und der Große haben beide ihre Schwächen, aber zusammen sind sie unschlagbar!
Viele von Andreas Steinhöfels Romanfiguren sind Außenseiter, wie Rico, der in der Schule als "Spasti" oder "behindert" beschimpft wird. Der nicht um die Ecke laufen, aber um die Ecke denken kann. Denn Außenseiter geraten schnell in Schwierigkeiten, und wenn junge Leser sich für etwas interessieren, dann für die Probleme anderer Kinder. Weil sie da entdecken, dass sie mit ihren eigenen nicht allein sind. Wichtig sei dann allerdings, meint Andreas Steinhöfel, dass diese Konflikte nicht traurig, sondern heiter daherkommen. Kinder sollten lachen beim Lesen, sie sollten Spaß haben, auch wenn es ernst wird.
Die drei "Rico und Oskar"-Bücher sind Bestseller geworden, vielleicht sogar schon Klassiker. Weil sie schön geschrieben, witzig und spannend sind und uns mitten in die Seele der beiden Jungen gucken lassen. Nicht nur Kinder lieben die Bücher, auch Erwachsene. Sie haben Andreas Steinhöfel darum schon viele Preise überreicht, zum Beispiel den Sonderpreis zum Deutschen Jugendliteraturpreis oder den hoch angesehenen Erich-Kästner-Preis. Den haben vor Steinhöfel berühmte Autoren wie Robert Gernhardt, Peter Rühmkorf oder Loriot erhalten. Und nachdem die "Rico und Oskar"-Bücher so erfolgreich waren, entstanden auch drei Filme. Der dritte, "Rico, Oskar und der Diebstahlstein" kommt Ende April in die Kinos.
Ein Buch von und mit Andreas Steinhöfel hat eine besonders komische Geschichte: Es heißt "Die Kurzhosengang" und wurde eigentlich von Steinhöfels Freund und Kollegen Zoran Drvenkar geschrieben. Der allerdings veröffentlichte das Buch nicht unter seinem eigenen Namen, sondern unter einem erfundenen kanadischen Pseudonym. Er bat Andreas Steinhöfel, sich als Übersetzer auszugeben, und der schrieb dann noch ein Vorwort und Fußnoten dazu. Ein frecher Coup war das, der Verlag spielte mit und alle hatten ihren Spaß. Vor allem, nachdem das Buch den Deutschen Jugendliteraturpreis bekam und ein Rezensent Andreas Steinhöfel drei Übersetzungsfehler vorwarf. In einem Text, der gar nicht übersetzt worden war. Später wurde das Geheimnis dann gelüftet.
Wenn Steinhöfel drei Kinderbücher mit auf die berühmte einsame Insel nehmen könnte, wären die von Otfried Preußler, Astrid Lindgren, Erich Kästner oder Jutta Bauer. Diese Autoren sind seine Vorbilder.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Andreas Steinhöfel liest nächste Woche aus "Dirk und ich" / Von Sylvia Schwab
Auf die Frage "Was machen Sie beruflich?" antwortete Andreas Steinhöfel vor ein paar Jahren noch geradezu verschämt: "Ich schreibe Kinderbücher." Heute, viele Bücher und viele Preise später, sagt er, und das klingt viel selbstbewusster: "Ich bin Schriftsteller." Auch wenn noch immer viele Leute meinen, für Kinder zu schreiben sei kinderleicht. Weil es doch so einfach sei, eine lustige Geschichte zu erfinden. Aber Steinhöfel weiß es besser. Ein spannendes, kreatives Kinderbuch zu entwerfen und umzusetzen, das sei genauso schwierig wie einen Roman für Erwachsene zu schreiben.
Mehr als 20 Bücher für Kinder und Jugendliche hat Andreas Steinhöfel in 25 Jahren geschrieben. Außerdem übersetzt er aus dem Englischen, schreibt Drehbücher und liest immer wieder auch Hörbücher ein. "Dirk und ich", sein erstes Buch, entstand eher durch Zufall. Steinhöfel hatte sich so geärgert über ein schlechtes Kinderbuch, dass er spontan beschloss, es besser zu machen. Noch während seines Lehrerexamens schrieb er den Roman über die Brüder Andreas und Dirk, die unfreiwillig immer wieder für Chaos sorgen. Als Spaghettimonster auf einem Kindergeburtstag oder als Weihnachtsmänner im Altersheim - immer geht ihnen so ziemlich alles schief. Peinlich ist das, aber auch sehr, sehr lustig.
Dieses Jahr wird "Dirk und ich" 25 Jahre alt, eine Jubiläumsausgabe erscheint. Aus ihr wird Andreas Steinhöfel bei den "Sonntagsgeschichten" im Hessischen Rundfunk lesen. Für Kinder um die acht Jahre. Die nächsten Bücher nach dem Erstling folgten in rasantem Tempo. Als habe Steinhöfel die Manuskripte in der Schublade liegen gehabt. Doch es war anders: Er, der nie gern geschrieben hatte und trotzdem Lehrer werden wollte, entdeckte beim Schreiben das Schreiben. Seine wunderbar-witzige Weihnachtsgeschichte "Es ist ein Elch entsprungen" und sein Jugendroman "Die Mitte der Welt" machten ihn bekannt. Richtig berühmt wurde er aber durch das unvergessliche Freundespaar Rico und Oskar. Der "tiefbegabte" und der hochbegabte Junge, der Kleine und der Große haben beide ihre Schwächen, aber zusammen sind sie unschlagbar!
Viele von Andreas Steinhöfels Romanfiguren sind Außenseiter, wie Rico, der in der Schule als "Spasti" oder "behindert" beschimpft wird. Der nicht um die Ecke laufen, aber um die Ecke denken kann. Denn Außenseiter geraten schnell in Schwierigkeiten, und wenn junge Leser sich für etwas interessieren, dann für die Probleme anderer Kinder. Weil sie da entdecken, dass sie mit ihren eigenen nicht allein sind. Wichtig sei dann allerdings, meint Andreas Steinhöfel, dass diese Konflikte nicht traurig, sondern heiter daherkommen. Kinder sollten lachen beim Lesen, sie sollten Spaß haben, auch wenn es ernst wird.
Die drei "Rico und Oskar"-Bücher sind Bestseller geworden, vielleicht sogar schon Klassiker. Weil sie schön geschrieben, witzig und spannend sind und uns mitten in die Seele der beiden Jungen gucken lassen. Nicht nur Kinder lieben die Bücher, auch Erwachsene. Sie haben Andreas Steinhöfel darum schon viele Preise überreicht, zum Beispiel den Sonderpreis zum Deutschen Jugendliteraturpreis oder den hoch angesehenen Erich-Kästner-Preis. Den haben vor Steinhöfel berühmte Autoren wie Robert Gernhardt, Peter Rühmkorf oder Loriot erhalten. Und nachdem die "Rico und Oskar"-Bücher so erfolgreich waren, entstanden auch drei Filme. Der dritte, "Rico, Oskar und der Diebstahlstein" kommt Ende April in die Kinos.
Ein Buch von und mit Andreas Steinhöfel hat eine besonders komische Geschichte: Es heißt "Die Kurzhosengang" und wurde eigentlich von Steinhöfels Freund und Kollegen Zoran Drvenkar geschrieben. Der allerdings veröffentlichte das Buch nicht unter seinem eigenen Namen, sondern unter einem erfundenen kanadischen Pseudonym. Er bat Andreas Steinhöfel, sich als Übersetzer auszugeben, und der schrieb dann noch ein Vorwort und Fußnoten dazu. Ein frecher Coup war das, der Verlag spielte mit und alle hatten ihren Spaß. Vor allem, nachdem das Buch den Deutschen Jugendliteraturpreis bekam und ein Rezensent Andreas Steinhöfel drei Übersetzungsfehler vorwarf. In einem Text, der gar nicht übersetzt worden war. Später wurde das Geheimnis dann gelüftet.
Wenn Steinhöfel drei Kinderbücher mit auf die berühmte einsame Insel nehmen könnte, wären die von Otfried Preußler, Astrid Lindgren, Erich Kästner oder Jutta Bauer. Diese Autoren sind seine Vorbilder.
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