Wie wäre es, wenn wir in das Bewusstsein eines anderen schlüpfen könnten? Was sähe ich, wenn ich die Welt durch deine Augen sähe? Um diese Fragen kreist dieser spannende Roman von Peter Høeg, mit dem er auf sehr persönliche Weise an den Bestseller "Der Susan-Effekt" anknüpft . "Von meinem ersten Buch an habe ich versucht, ein Fenster in eine andere Wirklichkeit aufzustoßen. Immerzu habe ich nach Bildern dafür gesucht. Zuvor waren es der Schnee, die Musik, der Humor, jetzt sind es Hirnscans und echte Begegnungen zwischen Menschen." Peter Høeg
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.03.2019Führ mich in die wirkliche Wirklichkeit
Ein schlaues Spiel auf mehreren Ebenen: Peter Høegs Roman "Durch deine Augen" erzählt Science-Fiction von gestern mit Bedenken von heute. Es geht um den Zugang zum kollektiven Bewusstsein.
Er ist nicht nur der Mann für Geschichten im Grenzbereich der Vernunft, sondern auch der Spezialist für starke Frauen. Nach Peter Høegs Geschmack müssen die allerdings eine Doppelbegabung haben. Sie müssen über eine außergewöhnliche Auffassungsgabe für die Fachrichtung Naturwissenschaften verfügen, bei gleichzeitiger ungewöhnlicher Empfänglichkeit für im weitesten Sinn übersinnliche Phänomene. Dafür dürfen sie auf dem Feld der eher alltäglichen Emotionen leicht zu kurzgekommen sein. Das war schon so bei seinem Erstling "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" aus dem Jahr 1992, mit dem der Däne, Jahrgang 1957, einen Weltbestseller landete. Und das zeichnete auch die Protagonistin seines bisher letzten Romans, "Der Susan-Effekt", 2015 aus. Nun gibt es in "Durch deine Augen" eine Lisa, die diese Komplexität perfekt in sich vereinigt.
Lisa leitet in der Nähe von Kopenhagen ein "Institut für neuropsychologische Bildgebung", in dem bei strengster Geheimhaltung und staatlicher Millionensubventionierung Versuchsreihen mit Menschen stattfinden. Sie ist keine gewöhnliche Therapeutin, denn sie erforscht das Bewusstsein dieser Menschen mit Hilfe einer hypertechnischen Apparatur, die Bewusstseinsströme dreidimensional, in einer Art Hologramm, darstellen kann. Das geschieht mittels einer etwas altmodisch anmutenden Kostümierung, einem verkabelten Helm und Kittel, die es Lisa möglich machen, in das Bewusstsein ihrer Patienten virtuell einzutreten, mit ihnen dort auch durch Sprache zu kommunizieren und so deren verschüttete Traumata zugänglich zu machen. Und Høeg geht es um noch weiterreichende Perspektiven, die sich mit dieser Methode eröffnen: "Wir können uns ins Bewusstsein eines Menschen begeben und haben von dort aus möglicherweise auch Zugang zum kollektiven Bewusstsein. Zum Bewusstsein der Menschheit als solcher. Die Konsequenzen sind zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht zu ermessen. Wenn wir sie ermessen können, geben wir die Ergebnisse frei. Vorher nicht."
Die Geschichte, die in Lisas Institut kulminiert, ist, wie bei Høeg nicht anders zu erwarten, mit beachtlicher Spannung aufgeladen. Zwei Handlungsstränge sind verflochten; einer liegt drei Jahrzehnte zurück, der andere findet in der Gegenwart statt. Im Mittelpunkt stehen eben Lisa, der Ich-Erzähler Peter und Simon, Peters einstiger Pflegebruder. In ihrem Kindergarten heißen die drei der "Club der schlaflosen Kinder", weil sie keine Mittagsruhe finden können. Allerdings können sie auf spirituelle Weise in die dritte Dimension von Bildern eindringen - wie, sinnreich genug, in einen "Dschungel" des dänischen Malers Hans Scherfig -, und sie können in die Träume anderer hineingehen, damit sogar eine noch nicht eingetretene, künftige Wirklichkeit beeinflussen. Das Leben, ein Traum? Oder umgekehrt? Schon auf der Wahrnehmungsebene der Kinder geht es um Angst und Tod, auch wenn sie dafür noch keine Begriffe haben. Ohne den zarten Hauch von Esoterik macht es Høeg auch diesmal nicht. Das muss man nehmen wollen, dann hat man einiges Vergnügen an der Story.
"Durch deine Augen" beginnt damit, dass der Ich-Erzähler als Erwachsener seinen Kinderfreund Simon in einer psychiatrischen Klinik besucht, nach dessen Selbstmordversuch. Peter bringt ihn in Lisas Institut; Lisa akzeptiert Simon als Patient. Vor allem aber erwählt sie Peter zum Begleiter bei ihren Forschungen. Es kommt im Versuchsraum zu immer mehr holographischen Begehungen des Bewusstseins anderer Menschen. Zunehmend wird Peter klar, dass Lisas Forschung nicht nur dem Segen der Menschheit dient, sondern mindestens ebenso der Suche nach dem Erinnerungsvermögen an ihre Kindheit, das ausgelöscht wurde. Høeg macht aus Lisa das faszinierende Zentralgestirn seines Romans, mit aller Schärfe ihrer Ambivalenzen.
Etwas zu ausführlich fallen diese "Sitzungen" aus, an denen Peter schließlich in dichtem Rhythmus teilnimmt. Es sind mitunter brutale Schilderungen von Vergewaltigung oder Notzucht an Kindern, von Kriegsszenarien, die im Bewusstsein der Patienten auftauchen. Man versteht Høegs Absicht, ein Schlaglicht auf "Dunkeldänemark" zu werfen, wie schon in "Fräulein Smillas Gespür für Schnee", auf die hinter der blitzsauberen Fassade verborgene Schattenseite seines Heimatlands. Und man muss durch ausgedehnte Gespräche zwischen Lisa und Peter, in denen, neben den Kindheitserzählungen Peters, jene "wirkliche Wirklichkeit" vorkommt, jenseits rationalen Zugriffs: "Es hatte nichts mit Verständnis und Sinn zu tun. Verständnis und Sinn sind Flaschenhälse, Verengungen, und zuweilen ist die Wirklichkeit zu groß, um durch so eine Verengung schlüpfen zu können." Manchmal ist sie aber auch so klein, dass Høeg Banalitäten und gutmenschlichen Sentenzen nicht entkommt.
Einigen Reiz entfaltet der Roman im ständigen Ineinandergleiten der Geschehnisse in Raum und Zeit, das ihm seinen Suspense gibt; man kommt nicht leicht weg davon. Dazu gehört das schlaue Spiel, wie es der Autor auf mehreren Ebenen betreibt. So heißt es immer wieder, die aktuelle Handlung ereigne sich "dreißig Jahre später", nämlich nach der gemeinsamen Zeit der siebenjährigen Kinder. Als einschneidendes Ereignis erinnert sich der Ich-Erzähler Peter an die Kubakrise; die Welt stand gleichsam still vor dem drohenden Atomkrieg. Die Kuba-Krise datiert auf den Oktober 1962. Das Wiedersehen von Lisa, Peter und Simon als Erwachsene muss also - jedenfalls in der realen Zeitachse - bereits Anfang der neunziger Jahre angesiedelt sein. Womit, unter der Hand, auch auf der Erzählebene das Feld der vergangenen Zukunft aufgemacht wäre; Lisas Institut ist dann Science-Fiction von gestern.
Und es geht Høeg wieder um die Sprache und ihren Zugriff auf das, was Wirklichkeit heißt. Wie die Erinnerung bloß ein Konstrukt des einzelnen Menschen, gar der Menschheit sein kann, findet der Ich-Erzähler in "Durch deine Augen" ständig neue Ansätze, andere Formulierungen, um sich dem Phänomen der "wirklichen Wirklichkeit" anzunähern. Damit verweist der Autor Høeg auf die Fiktionalität seines Romans. Er treibt dieses Flirren noch weiter, indem er dem Ich-Erzähler - dessen eigentlichen Beruf man nicht erfährt - seinen eigenen Vornamen "Peter" gibt. Damit nicht genug, lässt er den kleinen Simon Peters Mutter, gegen deren Wunsch, als "Frau Høeg" ansprechen. Er provoziert nachgerade die Gleichsetzung von Autor und Ich-Erzähler, die er schon mehrfach zurückgewiesen hat.
Dass Peter Høeg so schreiben kann, dass ihm schwer entkommt, wer nur ein wenig Sinn für paranormale Phänomene hat, ist keine Neuigkeit. Er schafft eine Benutzeroberfläche - eine Matrix, wenn man so will -, unter der die Phantasien im Leser befeuert werden. Das Konzept, dafür ein brennendes Thema wie den Fortschritt in der Neuropsychologie und deren Anwendungsgebiet zu wählen, geht durchaus auf. Allerdings lässt Høeg das Problem der Macht und mithin des Machtmissbrauchs weitgehend aus, das in transpersonalen Versuchsanordnungen liegt, würden sie erst real. Peter stellt sich solche Fragen zwar mitunter. Doch seine Erwägungen schweifen dann eher ab in den zwischenmenschlichen Bereich. Denn Lisa ist, wie gesagt, eine starke Frau. Und auch im Spannungsfeld der schwierigen Liebe kennt sich Peter Høeg recht gut aus.
ROSE-MARIA GROPP
Peter Høeg: "Durch deine Augen". Roman.
Aus dem Dänischen von Peter Urban-Halle. Hanser Verlag, München 2019. 336 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein schlaues Spiel auf mehreren Ebenen: Peter Høegs Roman "Durch deine Augen" erzählt Science-Fiction von gestern mit Bedenken von heute. Es geht um den Zugang zum kollektiven Bewusstsein.
Er ist nicht nur der Mann für Geschichten im Grenzbereich der Vernunft, sondern auch der Spezialist für starke Frauen. Nach Peter Høegs Geschmack müssen die allerdings eine Doppelbegabung haben. Sie müssen über eine außergewöhnliche Auffassungsgabe für die Fachrichtung Naturwissenschaften verfügen, bei gleichzeitiger ungewöhnlicher Empfänglichkeit für im weitesten Sinn übersinnliche Phänomene. Dafür dürfen sie auf dem Feld der eher alltäglichen Emotionen leicht zu kurzgekommen sein. Das war schon so bei seinem Erstling "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" aus dem Jahr 1992, mit dem der Däne, Jahrgang 1957, einen Weltbestseller landete. Und das zeichnete auch die Protagonistin seines bisher letzten Romans, "Der Susan-Effekt", 2015 aus. Nun gibt es in "Durch deine Augen" eine Lisa, die diese Komplexität perfekt in sich vereinigt.
Lisa leitet in der Nähe von Kopenhagen ein "Institut für neuropsychologische Bildgebung", in dem bei strengster Geheimhaltung und staatlicher Millionensubventionierung Versuchsreihen mit Menschen stattfinden. Sie ist keine gewöhnliche Therapeutin, denn sie erforscht das Bewusstsein dieser Menschen mit Hilfe einer hypertechnischen Apparatur, die Bewusstseinsströme dreidimensional, in einer Art Hologramm, darstellen kann. Das geschieht mittels einer etwas altmodisch anmutenden Kostümierung, einem verkabelten Helm und Kittel, die es Lisa möglich machen, in das Bewusstsein ihrer Patienten virtuell einzutreten, mit ihnen dort auch durch Sprache zu kommunizieren und so deren verschüttete Traumata zugänglich zu machen. Und Høeg geht es um noch weiterreichende Perspektiven, die sich mit dieser Methode eröffnen: "Wir können uns ins Bewusstsein eines Menschen begeben und haben von dort aus möglicherweise auch Zugang zum kollektiven Bewusstsein. Zum Bewusstsein der Menschheit als solcher. Die Konsequenzen sind zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht zu ermessen. Wenn wir sie ermessen können, geben wir die Ergebnisse frei. Vorher nicht."
Die Geschichte, die in Lisas Institut kulminiert, ist, wie bei Høeg nicht anders zu erwarten, mit beachtlicher Spannung aufgeladen. Zwei Handlungsstränge sind verflochten; einer liegt drei Jahrzehnte zurück, der andere findet in der Gegenwart statt. Im Mittelpunkt stehen eben Lisa, der Ich-Erzähler Peter und Simon, Peters einstiger Pflegebruder. In ihrem Kindergarten heißen die drei der "Club der schlaflosen Kinder", weil sie keine Mittagsruhe finden können. Allerdings können sie auf spirituelle Weise in die dritte Dimension von Bildern eindringen - wie, sinnreich genug, in einen "Dschungel" des dänischen Malers Hans Scherfig -, und sie können in die Träume anderer hineingehen, damit sogar eine noch nicht eingetretene, künftige Wirklichkeit beeinflussen. Das Leben, ein Traum? Oder umgekehrt? Schon auf der Wahrnehmungsebene der Kinder geht es um Angst und Tod, auch wenn sie dafür noch keine Begriffe haben. Ohne den zarten Hauch von Esoterik macht es Høeg auch diesmal nicht. Das muss man nehmen wollen, dann hat man einiges Vergnügen an der Story.
"Durch deine Augen" beginnt damit, dass der Ich-Erzähler als Erwachsener seinen Kinderfreund Simon in einer psychiatrischen Klinik besucht, nach dessen Selbstmordversuch. Peter bringt ihn in Lisas Institut; Lisa akzeptiert Simon als Patient. Vor allem aber erwählt sie Peter zum Begleiter bei ihren Forschungen. Es kommt im Versuchsraum zu immer mehr holographischen Begehungen des Bewusstseins anderer Menschen. Zunehmend wird Peter klar, dass Lisas Forschung nicht nur dem Segen der Menschheit dient, sondern mindestens ebenso der Suche nach dem Erinnerungsvermögen an ihre Kindheit, das ausgelöscht wurde. Høeg macht aus Lisa das faszinierende Zentralgestirn seines Romans, mit aller Schärfe ihrer Ambivalenzen.
Etwas zu ausführlich fallen diese "Sitzungen" aus, an denen Peter schließlich in dichtem Rhythmus teilnimmt. Es sind mitunter brutale Schilderungen von Vergewaltigung oder Notzucht an Kindern, von Kriegsszenarien, die im Bewusstsein der Patienten auftauchen. Man versteht Høegs Absicht, ein Schlaglicht auf "Dunkeldänemark" zu werfen, wie schon in "Fräulein Smillas Gespür für Schnee", auf die hinter der blitzsauberen Fassade verborgene Schattenseite seines Heimatlands. Und man muss durch ausgedehnte Gespräche zwischen Lisa und Peter, in denen, neben den Kindheitserzählungen Peters, jene "wirkliche Wirklichkeit" vorkommt, jenseits rationalen Zugriffs: "Es hatte nichts mit Verständnis und Sinn zu tun. Verständnis und Sinn sind Flaschenhälse, Verengungen, und zuweilen ist die Wirklichkeit zu groß, um durch so eine Verengung schlüpfen zu können." Manchmal ist sie aber auch so klein, dass Høeg Banalitäten und gutmenschlichen Sentenzen nicht entkommt.
Einigen Reiz entfaltet der Roman im ständigen Ineinandergleiten der Geschehnisse in Raum und Zeit, das ihm seinen Suspense gibt; man kommt nicht leicht weg davon. Dazu gehört das schlaue Spiel, wie es der Autor auf mehreren Ebenen betreibt. So heißt es immer wieder, die aktuelle Handlung ereigne sich "dreißig Jahre später", nämlich nach der gemeinsamen Zeit der siebenjährigen Kinder. Als einschneidendes Ereignis erinnert sich der Ich-Erzähler Peter an die Kubakrise; die Welt stand gleichsam still vor dem drohenden Atomkrieg. Die Kuba-Krise datiert auf den Oktober 1962. Das Wiedersehen von Lisa, Peter und Simon als Erwachsene muss also - jedenfalls in der realen Zeitachse - bereits Anfang der neunziger Jahre angesiedelt sein. Womit, unter der Hand, auch auf der Erzählebene das Feld der vergangenen Zukunft aufgemacht wäre; Lisas Institut ist dann Science-Fiction von gestern.
Und es geht Høeg wieder um die Sprache und ihren Zugriff auf das, was Wirklichkeit heißt. Wie die Erinnerung bloß ein Konstrukt des einzelnen Menschen, gar der Menschheit sein kann, findet der Ich-Erzähler in "Durch deine Augen" ständig neue Ansätze, andere Formulierungen, um sich dem Phänomen der "wirklichen Wirklichkeit" anzunähern. Damit verweist der Autor Høeg auf die Fiktionalität seines Romans. Er treibt dieses Flirren noch weiter, indem er dem Ich-Erzähler - dessen eigentlichen Beruf man nicht erfährt - seinen eigenen Vornamen "Peter" gibt. Damit nicht genug, lässt er den kleinen Simon Peters Mutter, gegen deren Wunsch, als "Frau Høeg" ansprechen. Er provoziert nachgerade die Gleichsetzung von Autor und Ich-Erzähler, die er schon mehrfach zurückgewiesen hat.
Dass Peter Høeg so schreiben kann, dass ihm schwer entkommt, wer nur ein wenig Sinn für paranormale Phänomene hat, ist keine Neuigkeit. Er schafft eine Benutzeroberfläche - eine Matrix, wenn man so will -, unter der die Phantasien im Leser befeuert werden. Das Konzept, dafür ein brennendes Thema wie den Fortschritt in der Neuropsychologie und deren Anwendungsgebiet zu wählen, geht durchaus auf. Allerdings lässt Høeg das Problem der Macht und mithin des Machtmissbrauchs weitgehend aus, das in transpersonalen Versuchsanordnungen liegt, würden sie erst real. Peter stellt sich solche Fragen zwar mitunter. Doch seine Erwägungen schweifen dann eher ab in den zwischenmenschlichen Bereich. Denn Lisa ist, wie gesagt, eine starke Frau. Und auch im Spannungsfeld der schwierigen Liebe kennt sich Peter Høeg recht gut aus.
ROSE-MARIA GROPP
Peter Høeg: "Durch deine Augen". Roman.
Aus dem Dänischen von Peter Urban-Halle. Hanser Verlag, München 2019. 336 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Änne Seidel bedauert, dass Peter Høeg sein spannendes Thema der Bewusstseinserkundung nicht ohne Kitsch, Esoterik, langatmige Weisheiten und die "Untiefen des Zwischenmenschlichen" zu verhandeln weiß. Was sich zwischen Bewusstseinsforschung und Imagination abspielt, hat Seidel schon besser beschrieben gefunden, in Sci-Fi-Filmen etwa. Der philosophierende Erzähler im Text namens Peter Høeg geht Seidel jedenfalls mächtig auf den Keks. Mit den großen Themen Liebe, Tod und Gewalt, auf die die Bewusstseinreisen der Protagonisten zusteuern, übernimmt sich das Buch außerdem hoffnungslos, findet die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein Roman ..., der einen großen Sog entfaltet. ... Selten hat jemand die Innenseite unseres Selbst so neugierig ausgeleuchtet. Das perfekte Buch für Psychologie-Fans." Andrea Huss, emotion, April 2019
"Ein schlaues Spiel auf mehreren Ebenen: Peter Hoegs Roman erzählt Science-Ficiton von gestern mit Bedenken von heute. ... Dass Peter Hoeg schreiben kann, dass ihm schwer entkommt, wer nur ein wenig Sinn für paranormale Phänomene hat, ist keine Neuigkeit. Er schafft eine Benutzeroberfläche - eine Matrix, wenn man so will -, unter der die Phantasien im Leser befeuert werden." Rose-Maria Gropp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.03.19
"Peter Hoeg verknüpft recherchiertes Material aus den Neurowissenschaften ... mit geradezu magisch wirkenden Seltsamkeiten und vor allem mit einer imposanten Frauenfigur. Mit der Grundfrage, was es ... bedeuten würde, die Gedankenwelten anderer betreten und manipulieren zu können, sowie mit einer raffinierten Erzähltechnik hat er einen biszum Schluss am Haken." Andrea Gerk, Deutschlandfunk Kultur, 19.02.19
"Magisch, mit vielen Räumen zwischen den Sätzen, die vom Leser aufgefüllt werden müssen." Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, 19.02.19
"Ein schlaues Spiel auf mehreren Ebenen: Peter Hoegs Roman erzählt Science-Ficiton von gestern mit Bedenken von heute. ... Dass Peter Hoeg schreiben kann, dass ihm schwer entkommt, wer nur ein wenig Sinn für paranormale Phänomene hat, ist keine Neuigkeit. Er schafft eine Benutzeroberfläche - eine Matrix, wenn man so will -, unter der die Phantasien im Leser befeuert werden." Rose-Maria Gropp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.03.19
"Peter Hoeg verknüpft recherchiertes Material aus den Neurowissenschaften ... mit geradezu magisch wirkenden Seltsamkeiten und vor allem mit einer imposanten Frauenfigur. Mit der Grundfrage, was es ... bedeuten würde, die Gedankenwelten anderer betreten und manipulieren zu können, sowie mit einer raffinierten Erzähltechnik hat er einen biszum Schluss am Haken." Andrea Gerk, Deutschlandfunk Kultur, 19.02.19
"Magisch, mit vielen Räumen zwischen den Sätzen, die vom Leser aufgefüllt werden müssen." Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, 19.02.19