Nach der Trennung von ihrem Freund, versinkt Abi Martin im Tal der Trauer und des Selbstmitleides. Nichts kann sie erfreuen, alles bringt sie zum Weinen. Doch als Joseph ihr ihre Sachen vor die Tür stellt, findet Abi in dem Karton eine Liste mit zehn Dingen, die Joseph vor seinem 40. Geburtstag
machen möchte. Kurzentschlossen macht Abi sich die Liste zu eigen. Ihr Ziel: Bis zum Ende dieser, Joseph…mehrNach der Trennung von ihrem Freund, versinkt Abi Martin im Tal der Trauer und des Selbstmitleides. Nichts kann sie erfreuen, alles bringt sie zum Weinen. Doch als Joseph ihr ihre Sachen vor die Tür stellt, findet Abi in dem Karton eine Liste mit zehn Dingen, die Joseph vor seinem 40. Geburtstag machen möchte. Kurzentschlossen macht Abi sich die Liste zu eigen. Ihr Ziel: Bis zum Ende dieser, Joseph zurück zu erobern! Während Dinge wie Tee trinken im Rizz und eine Weinprobe durchführen noch simpel und machbar klingen, sind Windsurfen und Abseilen von einem Hochhaus eine ganz andere Nummer. Mit Hilfe ihrer Freundin Sian, wagt Abi den ersten Schritt...
Ich muss zugeben, dass wenn ich das Buch im Regal gesehen hätte, wäre ich einfach daran vorbeigegangen. Sogar mit einem zügigen Schritt, denn solch kitschige Frauenromane mit Herz-Schmerz sind absolut nicht mein Ding! Doch dann habe ich die Leseprobe des Buches gelesen und war angenehm überrascht. So angenehm, dass ich dieses Buch einfach unbedingt lesen wollte!
Anna Bell hat mich nicht enttäuscht! Statt eines langweiligen Kitschromans, fand ich mich in einer lustigen, spannenden und sehr lebendigen Geschichte wieder, die mich zu Tränen rührte, mich lachen ließ und sogar zum Nachdenken brachte. Bell schreibt voller Lebensmut und Kraft, die mich erstaunten und zu einem Fan von ihr werden ließen. Natürlich ist die Geschichte an vielen Stellen mehr als vorhersehbar, aber statt dass mich dies störte, fand ich es eher schön, denn so gab die Geschichte mir Halt und das Ende kam nicht überraschend. Die Dialoge sind spritzig und zusammen mit den schnellen Wechsel der Handlung ließen das Buch einfach so an mir vorbeirauschen, ohne dass ich mitbekam, wie die Zeit vergeht.
Abi beschäftigt sich voller Hingabe damit, Josephs Liste abzuarbeiten. Es dauert nicht lange und es ist eigentlich nicht mehr Josephs Liste, sondern ihre! Die Wandlung, die Abi durchläuft, fand ich spannend und schön zu beobachten. Zu Beginn des Buches ist sie eine bodenständige Frau; festen Beruf, feste Beziehung, festen Freundeskreis, feste Rituale. Alles spontane bringt sie aus dem Tritt und lässt sie unruhig werden. Doch nach und nach lernt Abis sich und ihre Stärken kennen und fast Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Gelingt ihr mal was nicht auf Anhieb, versucht sie es einfach erneut, ohne in Starre oder Panik zu verfallen. So blöd es klingen mag, aber sie wächst an sich und ihren Aufgaben. Es machte mir solche Freude, Abi dabei zuzusehen und sie begleiten zu dürfen! Kreiste ihre Welt zuvor um sich selber, lässt sie jetzt auch andere Menschen zu sich. Damit möchte ich nicht sagen, dass ein geordnetes Leben in festen Bahnen schlecht ist, aber vielleicht sollte man hin und wieder nach rechts und links blicken. Es gibt so viel Schönes und Neues zu entdecken!
An Abis Seite ist ihre langjährige Freundin Sian, die selber mit der Liebe und einer festen Bindung wenig am Hut hat. Schön finde ich, dass sie das Thema Beziehung nicht ewig in den Vordergrund stellt, sondern Abi zu neuem Mut verhilft und sie nach Kräften unterstützt. Eine Freundin wie Sian zu haben, ist wirklich wundervoll!
Dank der Liste lernt sie den Fahrradhändler Ben kennen, der sie in allem unterstützt. Er selbst ist eher der Adrenalinjunkie und findet es süß, Abi zu unterstützen. Bis, ja bis aus dem süß mehr zu werden scheint. Denn Abi beeinflusst nicht nur sich, sondern auch ihre Umgebung positiv. Dank ihrer Geschichte reflektieren ihre Mitmenschen ihr Leben und machen erstaunliche Entdeckungen.
Mein Fazit
Es ist eine Stelle aus diesem Buch, die es sehr gut trifft:
Ich möchte das Leben spüren!