Der verarmte schottische Pfarrer John Ferguson reist 1843 auf eine kleine Insel im Nordmeer, um den letzten Bewohner des Eilands dazu zu überreden, diese zu verlassen. Der Gutsbesitzer möchte die Insel mit Schafen bevölkern und will den Einsiedler dafür von dort verjagen. Auf der Insel angekommen,
stürzt John Ferguson, er verletzt sich lebensgefährlich, wird von Ivar gefunden und gesund gepflegt.…mehrDer verarmte schottische Pfarrer John Ferguson reist 1843 auf eine kleine Insel im Nordmeer, um den letzten Bewohner des Eilands dazu zu überreden, diese zu verlassen. Der Gutsbesitzer möchte die Insel mit Schafen bevölkern und will den Einsiedler dafür von dort verjagen. Auf der Insel angekommen, stürzt John Ferguson, er verletzt sich lebensgefährlich, wird von Ivar gefunden und gesund gepflegt. Es entsteht eine Freundschaft zwischen den ungleichen Männern, die nicht einmal eine gemeinsame Sprache haben. Indessen reist Johns Frau Mary diesem nach, weil sie davon überzeugt ist, dass ihr Mann seiner Aufgabe nicht gewachsen ist.
»In der Mitte des achtzehnten und bis in die zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts hinein wurden ganze Dorfgemeinschaften gewaltsam von Grundbesitzern vertrieben, die durch erzwungene und systematische Enteignung mehr Platz für Ackerbau, Rinderzucht und später vor allem für Schafe schaffen wollten.« (Seite 215)
Die Autorin verbindet hier einige historische Fakten und webt diese in ihre Geschichte ein, so wie ich es am liebsten mag. Die Lossagung von einem Drittel der Pfarrer von der Schottischen Kirche im Jahr 1843 verbindet sie mit dem mittellosen John Ferguson, die Vertreibung einer ganzen Bevölkerungsschicht mit dem auf der Insel alleine lebenden Ivar und dazu zwingt sie beide Männer dazu, miteinander in einer Sprache zu kommunizieren, die mittlerweile ausgestorben ist.
Die laufende Erzählung wurde unterbrochen durch Rückblenden, die das Leben von John und Mary beleuchteten, Ereignisse aus dem Leben von Ivar erfuhr ich nebenher. Das langsame Herantasten der beiden Männer genoss ich, verstand Johns Ängste und konnte die Sorgen, aber auch die hoffnungsvollen Gedanken von Ivar ganz gut nachvollziehen. Mich überraschte es, welche Wendung die Geschichte nahm, wie sich behutsam und vorsichtig eine Richtung herauskristallisierte, die mich berührte und fast schon seufzen ließ. Ein kleiner Nervenkitzel und ein furchtsamer Moment folgte, um in einem Finale zu münden, das mich zufrieden stellte. Lesenswert!