Clever konstruierter Thriller mit gelungener Auflösung am Ende
Um eines direkt gleich klarzustellen: Der Thriller „Ein perfektes Paar“ von Jackie Kabler ist ein absolut geniales Buch, clever konstruiert, mit vielen Wendungen, Spannung von der ersten bis zur letzten Seite ist garantiert. Die
Auflösung am Ende überzeugt. Doch worum geht es?
Im Mittelpunkt des Geschehens steht Gemma, die eines…mehrClever konstruierter Thriller mit gelungener Auflösung am Ende
Um eines direkt gleich klarzustellen: Der Thriller „Ein perfektes Paar“ von Jackie Kabler ist ein absolut geniales Buch, clever konstruiert, mit vielen Wendungen, Spannung von der ersten bis zur letzten Seite ist garantiert. Die Auflösung am Ende überzeugt. Doch worum geht es?
Im Mittelpunkt des Geschehens steht Gemma, die eines Tages nichtsahnend nach Hause kommt und ihren Ehemann Danny dort nicht vorfindet. Beunruhigt sie das zu Beginn noch nicht sonderlich, weil sie nach rationalen Gründen sucht, werden ihre Sorgen jedoch mit der Zeit immer größer, je länger Danny verschwunden bleibt. Sie wendet sich dann schließlich an die Polizei und die Ermittlungsarbeit fördert ein paar ungewöhnliche Geheimnisse von Danny zutage, so dass die Welt von Gemma immer mehr in sich zusammen bricht und sie immer verzweifelter wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die Polizei zeitgleich in zwei Mordfällen ermittelt, in denen die beiden männlichen Opfer dem vermissten Danny erstaunlich ähnlich sehen. Und plötzlich wirkt alles anders, als es zunächst den Anschein hat. Es beginnt eine sehr packende und mitreißende Erzählung dieses Falls und die Spannung steigert sich deutlich, v.a. nimmt sie auch bis zum Schluss des Romans nicht mehr ab, denn die Autorin schafft es hervorragend, den Spannungsbogen bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten. Zusammen mit Gemma und dem Ermittlerteam, über die abwechselnd mal in der Ich-Perspektive, mal in der Er-Perspektive erzählt wird, begibt man sich auf die Suche nach des Rätsels Lösung. Das ist richtig gut gemacht. Durch die gewählte Ich-Perspektive sind wir als Leser nah an Gemma und an ihren Gefühlen dran, während wir die Polizeiarbeit eher im distanziert gestalteten Überblick verfolgen. Zwischenzeitlich setzt die Autorin zudem noch die Kapitellänge als Stilmittel ein, um die Spannung weiter zu steigern. Die Kapitel werden kürzer, rasche Kapitelwechsel sind die Folge, das Erzähltempo wird gesteigert, die Dynamik nimmt auf diese Weise zu. Auch sind die Perspektivwechsel stets geschickt platziert, um den Leser „auf die Folter zu spannen“, Cliffhanger am Kapitelende tragen noch ihr Übriges dazu bei, um zum Weiterlesen zu animieren. Was ebenfalls überzeugt ist das Ende des Thrillers. Oft scheitern Bücher ja daran, dass die Auflösung am Ende nicht gelingt, z.B. weil etwas nicht plausibel ist, Handlungsstränge unberücksichtigt bleiben oder sie nicht weitergeführt werden o.ä. Doch das ist bei „Ein perfektes Paar“ glücklicherweise anders. Ich – als ein durchaus kritischer Leser – fand alles nachvollziehbar aufgelöst und es bleibt auch nichts offen. Was will man mehr? Ich halte das Buch schlichtweg für genial, es ist für mich persönlich ein Überraschungshit und ein persönliches Highlight, schließlich sind Bücher mit großer Sogwirkung nicht ständig zu finden. Und was ich einfach stark fand, war auch die Tatsache, dass die Autorin es schafft, den Leser mal in die eine Richtung und mal in die andere Richtung zu lenken, ihn zu verunsichern, ihn auch mal „an der Nase herumzuführen“.
Ich würde dem Verlag dringend empfehlen, auch noch weitere Titel der Autorin übersetzen zu lassen, z.B. den Titel „Am I guilty“. Auch würde ich es toll finden, wenn dieses Buch noch fortgesetzt wird, das Potential dafür wäre auf jeden Fall vorhanden.
Fazit: Ein clever konstruierter Psychothriller mit Sogwirkung, hervorragendem Spannungsbogen und plausibler Auflösung am Ende.