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"London ist nicht das, was man eine schöne Stadt nennt", urteilt Theodor Fontane, als er 1852 zum ersten Mal die Straßen der englischen Hauptstadt durchstreift. Die kritischen Augen des Schriftstellers finden weder an den Denkmälern großer historischer Persönlichkeiten noch an den architektonischen Meisterwerken der Stadt an der Themse Gefallen, und wenn es keine spitzen Bemerkungen anzubringen gibt, dann ist einfach nichts zu bemerken. So ist die Statue des junge Feldherrn Wellington "zu gut für den Spott und zu schlecht für die Bewunderung; was bleibt da anders als - schweigen". Doch Fontane…mehr

Produktbeschreibung
"London ist nicht das, was man eine schöne Stadt nennt", urteilt Theodor Fontane, als er 1852 zum ersten Mal die Straßen der englischen Hauptstadt durchstreift. Die kritischen Augen des Schriftstellers finden weder an den Denkmälern großer historischer Persönlichkeiten noch an den architektonischen Meisterwerken der Stadt an der Themse Gefallen, und wenn es keine spitzen Bemerkungen anzubringen gibt, dann ist einfach nichts zu bemerken. So ist die Statue des junge Feldherrn Wellington "zu gut für den Spott und zu schlecht für die Bewunderung; was bleibt da anders als - schweigen". Doch Fontane schimpft nicht nur, ihm gelingt es durch seinen trockenen Humor sogar, den Spaß an der Erkundung des alten London noch zu schüren.

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Autorenporträt
Theodor Fontane wurde am 30. Dezember 1819 im märkischen Neuruppin geboren. Nach vierjähriger Lehre arbeitete er in verschiedenen Städten als Apothekergehilfe und erwarb 1847 die Zulassung als 'Apotheker erster Klasse'. 1849 gab er den Beruf auf, etablierte sich als Journalist und freier Schriftsteller und heiratete 1850 Emilie Rouanet-Kummer. 1855 bis Anfang 1858 hielt er sich in London auf, u. a. als 'Presseagent' des preußischen Gesandten. Zwischen 1862 und 1882 kamen die 'Wanderungen durch die Mark Brandenburg' heraus. Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Kriegsberichterstatter und Reiseschriftsteller war Fontane zwei Jahrzehnte Theaterkritiker der 'Vossischen Zeitung'. In seinem 60. Lebensjahr trat er als Romancier an die Öffentlichkeit. Dem ersten Roman 'Vor dem Sturm' (1878) folgten in kurzen Abständen seine berühmt gewordenen Romane und Erzählungen sowie die beiden Erinnerungsbücher 'Meine Kinderjahre' und 'Von Zwanzig bis Dreißig'. Fontane starb am 20. September 1898 in Berlin. Daniel Göske (geb. 1960) ist Professor für Amerikanistik. Er hat zahlreiche Ausgaben herausgegeben und außerdem Klassiker aus dem Englischen übersetzt. Maren Ermisch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Göttingen. Sie wurde 2014 mit einer Arbeit über Theodor Fontane und den deutschen Schottland-Reisebericht des 19. Jahrhunderts promoviert. Im Rahmen der Großen Brandenburger Ausgabe (GBA) hat sie Fontanes Schottlandreisebericht 'Jenseit des Tweed' und (zusammen mit Daniel Göske) 'Ein Sommer in London' ediert.