War die Welt nicht groß genug zum Kriegführen? Mussten sie gerade hierher kommen, um einander tot zu schießen? Gerade hierher auf dieses kleine Fleckchen Erde?! Zehn Meilen im Umkreise nichts als Schmerz und Elend, Trübsal und Trauer. Auf der Straße, zwischen den Hecken, hinter den Mauern wurden Menschen und Tiere dahingeschlachtet und der Humus auf den Feldern und in den Gärten bestand zum größten Teil aus Menschenknochen. Noch Monate nachher stieß man oftmals mit der Schaufel auf Schädel und Gebeine von ehrlichen Christenmenschen! Und die armen Leute im Dorfe wussten ja von nichts und wollten von nichts wissen. Und trotzdem wurden sie niedergemetzelt, wenn sie das bisschen Hab und Gut verteidigten. Giovanni Verga, geb. 2.9.1840 in Catania, gestorben 27.1.1922 in Catania, war einer der bedeuteten Schriftsteller Italiens und Hauptvertreter der italienischen Literaturströmung des "Verismus". Er wurde in eine wohlhabende Familie mit einer teilweise aristokratischen Vergangenheit geboren. Unter dem Einfluss eines nahen Verwandten schreibt er historisch-romantische Romane. Bekannt und bedeutend wird Verga allerdings erst in seiner letzten Schaffensphase, in der er das bäuerliche Sizilien in den Blickpunkt seiner Arbeiten stellt: seine beiden Erzählbände "Vita dei campi" (1880), "Novelle rusticane" (1883), Seine "Cavalleria rusticana" war der Grundstoff der gleichnamigen Oper von Pietro Mascagni. In dieser Zeit sind es insbesondere "I vinti" (dt.: die Besiegten), die das Werk Vergas prägen. Verga lenkt seinen Blick somit auf reale, vorhandene, soziale Umstände und wurde damit der Begründer des italienischen Neorealismus, der nach dem 2.Weltkrieg vor allem im Filmschaffen enormen Einfluss gewann.
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