„Die Bücher von Eschbach, die sind sicher was für dich!“ – Grund des Buchkaufs.
Es sollte eine neue große Lese-Liebe werden, und stattdessen sitze ich hier und bin recht enttäuscht über den ersten Eschbach Roman den ich gelesen habe. Das Buch, bzw. die Geschichte an sich ist nicht schlecht, aber
es hat zu viele Schwächen als dass ich es wirklich gut bewerten könnte. Aber fangen wir von Vorne…mehr„Die Bücher von Eschbach, die sind sicher was für dich!“ – Grund des Buchkaufs.
Es sollte eine neue große Lese-Liebe werden, und stattdessen sitze ich hier und bin recht enttäuscht über den ersten Eschbach Roman den ich gelesen habe. Das Buch, bzw. die Geschichte an sich ist nicht schlecht, aber es hat zu viele Schwächen als dass ich es wirklich gut bewerten könnte. Aber fangen wir von Vorne an.
Als erstes fiel mir die opulente Erzählweise auf, die ich (bis dahin noch) sehr begrüßte. Charaktere wurden gut vorgestellt, Gedankengänge nachvollziehbar erläutert und die Umgebung anschaulich beschrieben, ohne dass es langweilig wurde. Ich war in die Geschichte versunken, wollte wissen was als nächstes passiert, und ab da an ging es leider mehr oder weniger nur noch bergab.
Nachdem John Fontnelli das Erbe angetreten ist, scheint er nur noch 2 Gedanken zu haben, und nur hin und wieder gesellt sich ein dritter hinzu. Am Anfang war das noch so weit in Ordnung und nachvollziehbar, aber nach 500 Seiten wurde es anstrengend. Vor allem wenn der Protagonist erst einmal so viel Zeit verstreichen lässt, bis er dann auch mal handelt. Aber auch danach wird es nicht besser, im Gegenteil.
Während diese 2 Gedanken immer und immer wieder erwähnt werden, werden die Gedankengänge mancher Aktionen es nicht. Teilweise macht John einfach etwas, ohne dass der Leser je erfährt wieso. Das geht ein – zwei Mal gut, gerade bei Dingen die für den Plot selber irrelevant sind, aber gerade zum Ende hin, wo jede Handlung und jeder Satz entscheidend ist, kann es sehr frustrierend sein.
Ein weiterer Punkt der mich sehr nervte war die Naivität von John, auf die der Plot leider viel zu sehr baut. Gut, manche Leute sind naiver als andere, aber der Protagonist legt teilweise die Gutgläubigkeit und Ignoranz eines Kindes zu Tage, wo er am Anfang des Romans Mitte-Ende 20(!) ist.
Das gibt in erster Linie frei Bahn um gewisse Plot-Stränge mehr im Hintergrund aufzubauen, aber dennoch leider viel zu deutlich. Nicht ein „Twist“, wenn man es überhaupt so nennen kann, kam wirklich überraschend. Nicht einmal die „Auflösungen“ zum Schluss.
Ein weiterer Punkt ist seine Unwissenheit, die ich aber gar nicht mal so hart kritisieren will. Das gab immer wieder Grund dazu zu fragen was gerade überhaupt Sache ist. Darauf hin folgten Erklärungen, die es auch dem Leser einfacher machen dass ganze drum und dran zu verstehen. Leider, finde ich zumindest, hat es Eschbach teilweise etwas übertrieben. So genau wollte ich auch nicht wissen wie die Weltwirtschaft funktioniert. Oder Aktien. Oder die DDR. Manchmal ist weniger dann doch mehr.
Um das Ganze noch schlimmer zu machen, wurde gegen Ende hin noch eine Liebesgeschichte mit reingepackt, die einmal alle, aber wirklich alle, Klischees bediente.
Das Ende selber, nun. Ob John nun das Richtige tat oder nicht, das soll jeder selbst entscheiden. Was mich lediglich störte, über die letzten ~200 Seiten hinweg war, wie schnell plötzlich alles ging. Als wäre dem Autor aufgefallen „Puh, 700 Seiten, ich sollte vielleicht mal zum Ende kommen..“.
Alles wirkte sehr überstürzt. Plot-Stränge kamen zusammen, aber wieder fehlten die Gedankengänge der Beteiligten, was alles nicht nur undurchdacht sondern teils auch impulsiv wirken lies. Unser Protagonist, der den ganzen Roman hinweg den IQ eines Goldfisches zu haben schien, hatte plötzlich den vollen Durchblick, selbst von Dingen bei denen er bis dahin immer jemanden fragen musste.
Und dann die finalen Seiten. Ich muss gestehen, ich musste schon fast lachen. Als ich noch auf den ersten Seiten war, dachte ich mir „Pass auf, so wird die Geschichte enden.“ und so kam es auch. Das Schlimme daran: es fing gerade an spannend zu werden.