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Lädt man Deutsche zum Essen ein, bringen sie grundsätzlich etwas mit – „wenn man zehn Deutsche einlädt, muss man mit drei Nudelsalaten rechnen.“ Ein Damaszener Gastgeber wäre tödlich beleidigt, Schami hat sich daran gewöhnt und freut sich mittlerweile über Wein und Käse, nicht aber über den schrecklichen Nudelsalat. Natürlich geht es nicht nur um Kampfhunde, Plastik-Aquarien und Teppichhändler, die jahrzehntelang ein „Ausverkauf“-Schild im Schaufenster hängen haben, sondern auch um die deutsche Sprache, um Wörter wie „Raureif“ und „Leichenschmaus“. Schamis Texte sind klug, interessant und auf eine leise Weise witzig. Rafik Schamis tiefe, weiche Stimme und sein syrischer Akzent, der ungewöhnliche und reizvolle Betonungen mit sich bringt, verleihen ihnen eine besondere Schönheit. Nur ist die Aufnahme deutlich zu kurz. Denn was die Deutschen wirklich mögen, sind neue Sichtweisen darauf, was eigentlich deutsch ist.
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)