Wolf Küper, früher Tropenforscher und Gutachter für die Vereinten Nationen, arbeitete ständig unter Zeitdruck und bewegte sich auf der Karriereleiter stetig nach oben bis eines Tages seine behinderte Tochter Nina zu ihm sagte: „Ach Papa, ich wünschte, wir hätten eine Million Minuten. Nur für die
ganz schönen Sachen, weißt du?“. Das brachte ihn zum Grübeln und zur Erkenntnis, dass diese gemeinsam…mehrWolf Küper, früher Tropenforscher und Gutachter für die Vereinten Nationen, arbeitete ständig unter Zeitdruck und bewegte sich auf der Karriereleiter stetig nach oben bis eines Tages seine behinderte Tochter Nina zu ihm sagte: „Ach Papa, ich wünschte, wir hätten eine Million Minuten. Nur für die ganz schönen Sachen, weißt du?“. Das brachte ihn zum Grübeln und zur Erkenntnis, dass diese gemeinsam verbrachte Zeit wertvoller sein könnte als eine Bilderbuchkarriere.
Er erzählt in seinem Buch, wie die Familie sich von Überflüssigem trennte, es verkaufte um damit eine lange Reise von fast zwei Jahren zu finanzieren und von dieser Reise rund um die Welt und vor allem zu dem gemeinsamen Familienleben und sich selber.
Sehr sympatisch schreibt er von Glücksmomenten, aber auch von Kulturschocks, davon, wie die Familie gemeinsam Träume auslebte, die nicht von einem Terminkalender geregelt wurde. Mich hat sehr beeindruckt, wie selbstverständlich Nina im „Alltag“ die Zeit erhielt, die sie brauchte und bin sicher, dass genau dieses im Leben im alten Hamsterrad nicht möglich gewesen wäre. Sehr beeindruckend schildert Wolf Küpper die phantasievolle Sichtweise seiner Tochter, ihre Kämpfe und ihre Entwicklung und beim Lesen fragt man sich zwangsläufig, ob man sich selber und anderen gegenüber immer geduldig genug ist oder, wie man daran arbeiten könnte – wahrscheinlich am einfachsten, in dem man selber entschleunigt und für sich mehr die Kür als die Pflicht als Strategie wählt...
Als die Familie am Ende von knapp zwei Jahren nach Hause oder vielmehr nach Bonn zurückkehrt, erlebt sie einen erneuten Kulurschock und hinterfragt Regeln und Gewohnheiten ganz anders als vor der Reise.
Mich hat das Buch sehr beeindruckt und nachdenklich gestimmt; es erzählt nicht nur von der Reise und den glücklichen oder schwierigen Momenten, von Ninas Entwicklung und einem Abenteuer sondern auch davon, wie wichtig es es ist, seine Prioritäten zu überdenken, sich für persönlich Wichtiges genügend Zeit zu nehmen und seine Träume auszuleben.