Ruhige, aber sehr fesselnde Familiengeschichte über die Eltern, das Altwerden und die Erinnerungen an die eigene Kindheit.
Einen alten Baum verpflanzt man nicht, oder doch?
Sanne ist die älteste von drei Töchtern einer einfachen, ganz normalen Familie in Rotshausen. Längst haben die drei
Töchter eigene Familien und Sanne bereits fast erwachsene Kinder. Sie wohnt in einem eigenen Haus…mehrRuhige, aber sehr fesselnde Familiengeschichte über die Eltern, das Altwerden und die Erinnerungen an die eigene Kindheit.
Einen alten Baum verpflanzt man nicht, oder doch?
Sanne ist die älteste von drei Töchtern einer einfachen, ganz normalen Familie in Rotshausen. Längst haben die drei Töchter eigene Familien und Sanne bereits fast erwachsene Kinder. Sie wohnt in einem eigenen Haus nur wenige Minuten vom Elternhaus entfernt und ist nicht nur die Erbin des Elternhauses, sondern auch für die Pflege ihrer Eltern zuständig. Als sie merkt, dass ihren Eltern der Alltag immer schwerer fällt, sucht sie für diese eine andere, ebenerdige und altersgerechte Wohnung. Gewissensbisse begleiten sie, dennoch ist sie der Meinung, dass dies die einzig richtige Entscheidung ist. Ihre Schwester Gitti ist in die Umzugspläne eingeweiht, ihre Schwester Petra dagegen weiß nichts davon. Ebenso ahnungslos ist diese, als Sanne schließlich das Elternhaus zum Verkauf freigibt.
Mein Interesse war bereits beim Anblick des Buches geweckt. Nicht nur der Titel sprach mich auf Anhieb an, sondern auch der nostalgische Charme der Covergestaltung. Nach der Leseprobe war mir klar, dass ich dieses Buch lesen wollte. Es bewegte etwas in mir. Ich glaube jeder, der Geschwister hat, kann sich mit der Geschichte und den Charakteren ein wenig identifizieren. Ich konnte in jeder der Protagonistinnen ein Stück von mir wiederfinden. Auch die Eltern kamen mir nicht fremd vor und haben mit ihrer Art und ihren Gesten sofort mein Herz berührt. Je älter man wird, desto mehr beschäftigt man sich mit den Erinnerungen an die Kindheit. So geht es auch den drei Schwestern in dieser Familie. Auch wenn jede von ihnen ein völlig anderes Leben führt, hatten sie doch eine gemeinsame Kindheit. Mich reizte es zu erfahren, wie eng die Kinder tatsächlich mit ihren Eltern und dem Haus, in dem sie aufwuchsen, verbunden sind. So wie es mir schien, haben ihre Eltern ein Leben lang für dieses Zuhause gekämpft. Können die Töchter erkennen, wieviel den Eltern dieses Haus, ihr Lebenswerk, bedeutet?
Ich war ehrlich gesagt geschockt darüber, welche Entscheidungen die älteste Tochter Sanne traf, ohne mit ihren Schwestern darüber zu reden. Machte sie sich nicht die ganze Zeit selbst etwas vor? Sie als Älteste sah sich in der Aufgabe, sich um alles zu kümmern. Natürlich konnte sie als Erbin des Elternhauses auch entscheiden, was damit geschah, doch trotz alledem hatten die Geschwister und besonders ihre eigenen Eltern nicht auch etwas zu sagen? Sah sie nicht, in welcher hilflosen und ausgelieferten Situation sich ihre Eltern befanden? Sie mussten sich fügen, denn das Blatt hatte sich gewendet. Jetzt waren sie es, die von der Hilfe ihrer Kinder abhängig waren.
Ich finde, die Autorin hat die Gesten und Gewohnheiten der Eltern und die Erinnerungen, die dem Elternhaus anhafteten, wunderschön wiedergegeben. Sie hat eine Zeit und eine Generation absolut perfekt in ihrer Geschichte wiedergegeben. Ich habe mich in so vielen Momenten an meine eigene Kindheit und an meine Eltern erinnert gefühlt, auch wenn ich vermute, dass die Töchter alle ein klein wenig älter sind als ich.
Eigentlich wird die Geschichte sehr ruhig erzählt, hält sich sehr viel in der Vergangenheit auf und es passiert nicht wirklich viel, dennoch hat mich die Erzählung absolut gefesselt und ich musste unbedingt erfahren, was am Ende dabei herauskommt.