Philip Roth
Hörbuch-Download MP3
Empörung (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 88 Min.
Sprecher: Güldenberg, Patrick; Grote, Ulrike
PAYBACK Punkte
6 °P sammeln!
Er ist jung, anständig und fleißig, er revoltiert ein einziges Mal: Marcus Messner beginnt 1951 sein Studium am College in Ohio. Während der Koreakrieg ins zweite Jahr geht, durchlebt Marcus eine Geschichte, die von Unerfahrenheit handelt, von Widerstand, Sex, Mut - und vom Tod. (Laufzeit: 1h 28)
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.
Philip Roth (1933–2018) trat durch seinen Skandalroman "Portnoys Beschwerden" (1969) in die Öffentlichkeit. Ab den 1970er Jahren verfasste er eine Trilogie um die Figur David Kepesh, einen jüdischen Literaturwissenschaftler, sowie zwei Trilogien und mehrere Einzelromane um die Figur Nathan Zuckerman. 1998 wurde er für "Amerikanisches Idyll" mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet. Seine literarischen Werke wurden vielfach mit Preisen geehrt und einige seiner Romane hochkarätig verfilmt. Ab 2012 zog er sich von seiner Autorentätigkeit zurück.
© Nancy Crampton
Produktdetails
- Verlag: Der Hörverlag
- Gesamtlaufzeit: 88 Min.
- Erscheinungstermin: 22. Dezember 2014
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844518665
- Artikelnr.: 42267248
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
In seinem jüngsten Roman "Empörung" entwickelt Philip Roth eine Geschichte, die sich in ihrer unentrinnbaren Zwangsläufigkeit geradezu zur klassischen Tragödie auswächst, stellt Gustav Seibt fest. Detailliert fasst der Rezensent die Geschichte des jüdischen Studenten Marcus Messner zusammen, der, um sich von erdrückender väterlicher Fürsorge zu befreien, in ein christliches College geht, aus dem er, als er sich gegen die zwangsweise verordnete Frömmigkeit auflehnt, rausgeworfen wird. Daraus folgt mit "uhrwerkhafter" Notwendigkeit, dass Marcus in den Koreakrieg eingezogen wird, wo er kurz darauf umkommt, so Seibt weiter. Er preist die "Meisterschaft", mit der der amerikanische Autor die äußerst düstere, dichte Atmosphäre des Romans entwickelt und zeigt sich beeindruckt, wie plausibel Roth seine Tragödie mit einer historischen "Diagnose" verknüpft. Denn nach Roth entsteht die tragische Kausalität, der Marcus zum Opfer fällt, aus historischen Bedingungen heraus, die "offenkundig wiederkehren können", so der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein furioser Roman." Der Spiegel, 02.02.09 "Roths Bücher strotzen vor Intelligenz, sie sind voll narrativer Ironie, sie haben Drive. Das alles ist in den 200 Seiten von "Empörung" noch einmal in bewundernswerter Weise enthalten." Peter Michalzik, Frankfurter Rundschau, 04.02.09 "... gleicht einem Nachruf auf die Ära Bush - dicht gefügt wie eine klassische Novelle und unaufhaltsam wie eine Schicksalstragödie." Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 04.02.09 "Zwei Jahre, 200 Seiten, das ist kurz, aber da ist alles drin." Peter Michalzik, Frankfurter Rundschau, 04.02.09 "Philip Roth schreibt mit 75 Jahren besser denn je. Einmal mehr gelingt es ihm, in einer Nußschale ein typisch amerikanisches Milieu in all seinen Facetten darzustellen. " Manfred
Mehr anzeigen
Pabst, Neue Zürcher Zeitung, 01.02.09 "Mit welcher Wut, welcher Empörung Roth da wieder anschreibt gegen die Welt ..." Elmar Krekeler, Welt am Sonntag, 01.02.09 "Dieser Roman ... hat die Energie, die Frische, ja nicht zuletzt die Empörung eines großen Erzählers in seinen besten Jahren. Und dazu den Witz." Uwe Wittstock, Die Welt, 07.02.09 "Philip Roth auf der Höhe seiner Kunst! ... Man kann in diesem subtil gewebten Meisterwerk eine Parabel auf die Ära von George W. Bush sehen, eine grandiose Reprise von "Portnoys Beschwerden" oder einfach den großen Roman eines Meisters, der im Alter nicht vergessen hat, wie es sich anfühlt, jung zu sein." Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.03.09 "Ein neues Meisterwerk des großen amerikanischen Erzählers." Jacques Schuster, Die Welt, 27.06.09
Schließen
"Es ist eine Geschichte über Diskriminierung, sexuelle Eskapaden und Genussucht, die uns von Schauspieler Joachim Schönfeld mit Verve vorgetragen wird."
Gebundenes Buch
Bisher hatte ich mich nicht für Philip Roth interessiert, dachte ich doch, seine Bücher über die Probleme alternder Männer würden mich sicher nur langweilen. Mit "Empörung" habe ich mich nun doch an den ewigen Nobelpreisanwärter gewagt - und musste …
Mehr
Bisher hatte ich mich nicht für Philip Roth interessiert, dachte ich doch, seine Bücher über die Probleme alternder Männer würden mich sicher nur langweilen. Mit "Empörung" habe ich mich nun doch an den ewigen Nobelpreisanwärter gewagt - und musste feststellen, dass ich bis jetzt einen großartigen Autor ignoriert habe. Roth schreibt ausgezeichnet, der Roman ist perfekt durchkomponiert und von einer bewundernswerten sprachlichen Präzision. Trotz der vermeintlich kühlen Sprache schimmert die Wut des Autors über gesellschaftliche Zwänge und Schranken in der "Empörung" des Protagonisten Marcus durch. Denn wenn selbst ein zielstrebiger Student, der es eigentlich nur allen recht machen will, durch ein kleines Aufbegehren gegen die Konventionen in den Tod getrieben wird, kann mit den gesellschaftlichen Strukturen einfach was nicht stimmen. Das galt in den 50er Jahren, das gilt heute.
Weniger
Antworten 12 von 14 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 12 von 14 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Phillip Roths Werke sind anspruchsvoll, regen zum nachdenken an, sind ein Aufschrei und gesellschaftskritisch. Ohne zu beschönigen malt Roth ein Bild der amerikanischen Gesellschaft der 50er Jahre. Der Krieg in Korea wird unvermindert grausam fortgesetzt und tausende junge Amerikaner, oft …
Mehr
Phillip Roths Werke sind anspruchsvoll, regen zum nachdenken an, sind ein Aufschrei und gesellschaftskritisch. Ohne zu beschönigen malt Roth ein Bild der amerikanischen Gesellschaft der 50er Jahre. Der Krieg in Korea wird unvermindert grausam fortgesetzt und tausende junge Amerikaner, oft völlig unzureichend ausgebildet und schlecht gerüstet lassen dort ihr Leben. Meist sind es noch Jungen, gerade erst volljährig und inmitten pubertärer Gefühlsstrudel, zu jung zum kämpfen, zu jung zum sterben. Verschont werden Studenten, Hochschulbesucher wie Marcus Messner, der Hauptprotagonist und Erzähler dieser Geschichte. Immer nur der Beste an der Schule, seinen Eltern gehorsam und nie aufmüpfig lebt Marcus sein Leben und wiegt sich sicher. Er hat klare Ziele und ihm droht keine Gefahr. Dennoch beginnt sein sonst so selbstsicherer und willensstarker Vater mit einem mal nahezu paranoide Ängste zu entwickeln, seinem Sohn könne etwas zustoßen und diese steigern sich so stark, das Marcus um seinen Seelenfrieden zu behalten nur die Flucht als Ausweg sieht. Er wechselt das College und damit beginnt sich die Spirale zu drehen, die letztlich auf dramatischste Weise die schlimmsten Ängste von Messners Vater wahr werden lassen.
Dieses Buch bringt den Leser in eine Zeit zurück, in der die heile Welt amerikanischer Provinzen im Kontrast zum Schrecken des Korea-Krieges steht. Zum einen erleben wir die furchtbare Wirkung des Schmetterlings-Effektes, indem kleine, im Grunde banale Entscheidungen und Taten eine Folge von Ereignissen bewirken, die in ihrer rasch entwickelten Eigendynamik nicht mehr zu bremsen ist. Zum anderen klagt der Autor die Doppelmoral an, die nicht nur in den 50ern und nicht nur in Amerika das Leben in vielerlei Hinsicht bestimmt und offensichtliche Ungerechtigkeiten toleriert. Rasant spitzen sich die Ereignisse zu um am Ende auf ironische Weise zu zeigen das manchmal gerade unsere Angst vor etwas, genau dieses zur Folge haben kann.
Ein gelungenes Werk von Phillip Roth, das den Leser nachdenklich zurücklässt.
Weniger
Antworten 6 von 8 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 6 von 8 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
