Guy de Maupassant gilt als Aushängeschild weltliterarischer Novellenkunst. Seine Erzählungen erfrischen uns nach wie vor durch deren Natürlichkeit, schlichter Eleganz und Bodenständigkeit. Erfreut und amüsiert genießen wir diese kleinen Zeitreisen, welche einen genüsslichen Einblick in die bürgerliche Lebenswirklichkeit der französischen Gesellschaft des 19ten Jahrhunderts gewähren. Auf diesem Hörbuch befinden sich folgende drei Erzählungen: "Elternmord" berichtet von einem Mordprozess, in welchem der Beschuldigte, ein ehemalig uneheliches Kind, gesteht seine Mutter und deren neuen Mann getötet zu haben, allerdings nicht auf Geisteskrankheit plädieren will, vielmehr auf einen Freispruch hofft, da er sich argumentativ stark als Opfer darstellt. "Der Lummenfelsen" erzählt von einer langjährigen talentierten Jägergruppe, die sich Jahr für Jahr an einer besonderen Stelle trifft, um eine seltene Vogelart zu schießen. Einer der passionierten Vogelmörder ist nicht so ganz bei der Sache – zur Rede gestellt muss er eine Entscheidung treffen: Hochverdienter Urlaubsspaß oder familiärer Verpflichtung nachkommen. "Der Kleine" ist die Geschichte einer männlichen Emotions-Klette, welche seine Ehefrau durch seine permanenten Gefühls-Dusseleien in die Arme anderer Männer treibt, was zu einer externen Schwangerschaft und einem Kuckucks-Kind führt, welches er natürlich für sein eigenes hält bis die Einsicht in die tatsächlichen Begebenheiten ihn zu einer Kurzschlusshandlung nötigen. "Timbuktu" thematisiert zum einen die Klischees und Vorurteile gegenüber Afrikanern, verweist andererseits aber auf überraschende, zugegeben unwahrscheinliche Karrieremöglichkeiten derselbigen selbst in dieser Zeit.
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