"Felix ever after" ist ein unglaublich schönes Buch, das seinen Lesern so viel mit auf den Weg gibt. Es war mitreißend, berauschend und gleichzeitig lehrreich, sodass man gar nicht anders kann, als über das Thema, die Charaktere und deren Probleme nachzudenken und es anschließend mit unserer
Gesellschaft zu vergleichen.
Ich muss sagen, ich habe ein wenig gebraucht um in die Geschichte zu…mehr"Felix ever after" ist ein unglaublich schönes Buch, das seinen Lesern so viel mit auf den Weg gibt. Es war mitreißend, berauschend und gleichzeitig lehrreich, sodass man gar nicht anders kann, als über das Thema, die Charaktere und deren Probleme nachzudenken und es anschließend mit unserer Gesellschaft zu vergleichen.
Ich muss sagen, ich habe ein wenig gebraucht um in die Geschichte zu finden, aber dann hat sich mich völlig eingenommen. Kacen Callenders Schreibstil ist einzigartig und sehr intensiv, woran ich mich zuerst gewöhnen musste, aber Kacen schafft es, philosophische Gedanken und gleichzeitig eine lockere Handlung unter einen Hut zu bringen. Das Gendern fand ich alles andere als störend, sogar ziemlich passend und es wirkte keineswegs wie ein wissenschaftlicher Text.
Es geht ja um Felix Love, der noch nie verliebt war, aber unbedingt wissen will, wie Liebe sich anfühlt. Dadurch dass er schwarz, quer und trans ist, hadert er sehr oft mit sich und fühlt sich nicht liebenswert. Aber ich glaube, jeder der das Buch liest, wird merken, dass er oft der einzige ist, der das denkt. Er gefällt mir nämlich sehr, in all seinen Farben und Charakterzügen, die von Entschlossenheit, Unsicherheit und dem Wille, das Richtige im Leben zu tun, geprägt sind.Ich finde es so nachvollziehbar, wie er sowohl die Probleme aller anderer Teenager hat und aufs College gehen will, sich aber trotzdem jeden Tag auf die Suche nach seiner Identität macht. Er beschäftigt sich mit Dingen, über die die wenigsten Teenager nachdenken, über die ich auch kaum nachdenke, weil ich selbst nicht Teil der LGBTQIA+ Community bin. Felix ist nicht perfekt, seine Unsicherheit spielt eine entscheidende Rolle in dem Buch und dennoch ist es eben genau diese Unsicherheit, die ihn mir so nahebringt. Er ist unbeherrscht, läuft vor Problemen davon, verliert sich und vergisst manchmal, dass auch andere Menschen Probleme haben, er ist menschlich. Ich hätte ihn mir genau so und nicht anders gewünscht. Niemand ist perfekt, wodurch man sich leicht mit ihm identifizieren kann. egal welche Identität man besitzt. Außerdem ist mir aufgefallen wie Felix mit seiner Identität umgegangen ist. Ich glaube, es gibt viele trans Menschen, die sich verstecken und ihre Identität sozusagen geheim halten, doch bei Felix war das nicht der Fall. Er hat sich offen preisgegeben, will sein Leben selbst kontrollieren und die Macht über sich selbst behalten. Das hat mir unglaublich gut gefallen.
Auch die anderen Charaktere, die vor Vielfalt nur so sprühen, waren absolut nachvollziehbar und greifbar. Sie waren alle unterschiedlich, mit guten und schlechten Facetten.Ezra hat mir von Anfang an gefallen. Er ist von Grund auf gut, mit Fehlern und Macken, aber sein Herz ist gut. Einfach weil er immer für Felix da ist und alles für ihn tun würde. Weil er ihn akzeptiert, so wie er ist, ihn aber auch zurechtweist, wenn er mal wieder vom Weg abkommt. Ezra war definitiv einer meiner liebsten Charaktere in dem Buch.
Ich habe es sehr genossen, das Buch zu lesen. Ich habe viel dazugelernt, viel nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Liebe vollkommen unabhängig von der Identität ist. Es war ein Buch voll mit Selbstfindung, voll mit der Suche nach der Geschlechtsidentität und all das verpackt in eine unglaublich authentische Geschichte mit herzerwärmenden Worten. Auch wenn man nicht Teil der LGBTQIA+ Community ist, gibt das Buch einem das Gefühl, dass es okay ist,
hin und wieder an sich zu zweifeln. Dass es okay ist, Liebe zuzulassen.
Riesengroße Empfehlung! Gerade heutzutage brauchen wir dieses Buch.