Èric-Emmanuel Schmitt gelingt es auch in diesem Roman, große Fragen des Lebens mit Leichtigkeit anhand einer kleinen Gemeinschaft zu verhandeln. Liebevoll gestaltet er die Figuren rund um Felix, den zwölfjährigen Sohn einer senegalesischen Einwanderin. Fatou ist eine lebenskluge Frau, die ihr
Pariser Café zum Lebensmittelpunkt von Außenseitern macht. Da ist die schüchterne Mademoiselle Tran,…mehrÈric-Emmanuel Schmitt gelingt es auch in diesem Roman, große Fragen des Lebens mit Leichtigkeit anhand einer kleinen Gemeinschaft zu verhandeln. Liebevoll gestaltet er die Figuren rund um Felix, den zwölfjährigen Sohn einer senegalesischen Einwanderin. Fatou ist eine lebenskluge Frau, die ihr Pariser Café zum Lebensmittelpunkt von Außenseitern macht. Da ist die schüchterne Mademoiselle Tran, Madame Simone, die als Jules geboren wurde, der nörgelnde Philosoph Sophronides und der hochsensible Robert, Robert Larousse genannt, da er ein Wörterbuch auswendig lernt. Ihnen allen gibt Fatou eine Heimat.
Als eines Tages ein Unglück über die kleine Gemeinschaft hereinzubrechen droht, wird Fatou völlig aus der Bahn geworfen. Gemeinsam unternehmen Felix und ihre Gäste alles Erdenkliche, um sie aufzumuntern. Doch das Problem sitzt tief, da hilft nicht Onkel Bamba mit seinen Späßen, nicht die gut bezahlten Marabouts, keiner bringt sie wieder zum Sprechen. Eine Lösung zeichnet sich erst ab, als Felix‘ Erzeuger sie mit auf eine Reise nimmt.
Wunderbar beschrieben sind der Zusammenhalt und das Sorgen füreinander im Café. Leider wird die Geschichte im letzten Teil oberflächlich. Die Geschehnisse verlaufen wie im Zeitraffer. Wird Felix und Fatous Leben zunächst „fröhlich, drollig, zärtlich“ und sehr plastisch dargestellt und die Umstände von Fatous Erkrankung ausgearbeitet, eilt der Autor am Ende durch das Geschehen, als könne er es gar nicht erwarten, eine Lösung herbeizuführen. Leider wird sie damit sehr unwirklich. Schade.