Unsere Kultur ist besessen von der Kontrolle über den weiblichen Körper, sie quillt über von Darstellungen unwirklicher weiblicher Schönheit. Gleichzeitig weidet sich die Presse an magersüchtigen Stars und schwangeren Unterschichts-Teenagern. Der Spätkapitalismus brandmarkt den Körper von Frauen im Wortsinne - er brennt sein Markenzeichen ein. Fleischmarkt versucht, einige der Strategien aufzuzeigen, mit denen Frauenkörper entmachtet und kontrolliert werden. In Kapiteln zu Sexualität, Prostitution, Essstörungen, Konsum und Hausarbeit etwa werden Faktoren dargestellt, die für den Handel mit dem…mehr
Unsere Kultur ist besessen von der Kontrolle über den weiblichen Körper, sie quillt über von Darstellungen unwirklicher weiblicher Schönheit. Gleichzeitig weidet sich die Presse an magersüchtigen Stars und schwangeren Unterschichts-Teenagern. Der Spätkapitalismus brandmarkt den Körper von Frauen im Wortsinne - er brennt sein Markenzeichen ein. Fleischmarkt versucht, einige der Strategien aufzuzeigen, mit denen Frauenkörper entmachtet und kontrolliert werden. In Kapiteln zu Sexualität, Prostitution, Essstörungen, Konsum und Hausarbeit etwa werden Faktoren dargestellt, die für den Handel mit dem weiblichen Fleisch als sexuelles und soziales Kapital von Bedeutung sind. Laurie Penny kennt die Theorien ihrer Vorkämpferinnen, aber sie berichtet von der Front der heutigen Verwerfungslinien und Grabenkämpfe. Fleischmarkt ist ein Stück feministischer Dialektik, das den Körper der Frau als sexuellen Stützpunkt des kapitalistischen Kannibalismus offenlegt.
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Autorenporträt
Laurie Penny, geboren 1986 in London, ist Buch- und Drehbuchautor*in und Journalist*in. Studium der englischen Literaturwissenschaft in Oxford, Nieman Fellowship für Journalismus in Harvard. Sie publizierte u.a. im Guardian, New Statesman, Time Magazine, New York Times und Vice über Politik, soziale Gerechtigkeit, Popkultur und Feminismus. Als Drehbuchautor*in wirkte sie an den Serien »The Nevers«, »The Haunting of Bly Manor« und »Carnival Row« mit. Ihre Bücher »Fleischmarkt« (2012), »Unsagbare Dinge« (2015), »Babys machen & andere Storys« (2016) und »Bitch Doktrin« (2017) machten Penny zur Ikone des jungen Feminismus.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Laurie Penny wollte keine wissenschaftliche Abhandlung über die gesellschaftliche Ausbeutung des weiblichen Körpers schreiben, weiß Antonia Kurz, weswegen sie gar nicht erst überprüft, wie politisch korrekt "Fleischmarkt" ist. Denn dieses wütende Manifest soll unter Frauen ein Bewusstsein für die eigene Unterdrückung schaffen, um ihnen den Ausbruch daraus zu ermöglichen. Es richte sich gleichermaßen gegen simple Schönheitsideale wie komplexe gesellschaftliche Repression. Dass die spätkapitalistische Gesellschaft durch den Ausbruch der Frauen aus ihrer unterstellten Unmündigkeit gleich mit in die Brüche gehen werde, findet die Rezensentin zumindest eine steile These der Autorin.
»Laurie Pennys Sätze sind scharf wie Rasierklingen. Sie seziert eine verrückte Welt mit chirurgischer Präzision. ¿Fleischmarkt¿ ist ein Lehrstück, hier können Sie lernen, das Messer zu führen.« Warren Ellis
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