Dieser Doppelfolge des Gruselkabinetts liegt Mary Shellys Roman „Frankenstein“ zu Grunde, der 1818 erschien. Der junge Viktor Frankenstein ist beseelt von dem Gedanken, durch wissenschaftliche Erkenntnisse Großes zu bewirken. Als er 1811 in Ingolstadt zu studieren beginnt, reicht ihm die
herkömmliche Wissenschaft schon bald nicht mehr und er betreibt eigene Versuche über das Geheimnis der…mehrDieser Doppelfolge des Gruselkabinetts liegt Mary Shellys Roman „Frankenstein“ zu Grunde, der 1818 erschien. Der junge Viktor Frankenstein ist beseelt von dem Gedanken, durch wissenschaftliche Erkenntnisse Großes zu bewirken. Als er 1811 in Ingolstadt zu studieren beginnt, reicht ihm die herkömmliche Wissenschaft schon bald nicht mehr und er betreibt eigene Versuche über das Geheimnis der Schöpfung und schon bald gelingt ihm das Unglaubliche, die Erschaffung eines neuen Lebens aus Leichenteilen. Doch zutiefst erschrocken über seine eigene Schöpfung vertreibt er das Wesen, er selbst erliegt einem langwierigen Nervenfieber.
Das Hörspiel startet mit einer kurzen Einführungssequenz, in der Mary Shelly erzählt, wie es zu der Geschichte kam, diesen Einstand fand ich schon mal ganz gelungen, da es reichlich Verfilmungen und Interpretationen des Stoffes gibt, wird es wohl kaum jemand geben, dem „Frankenstein“ nichts sagt. Trotzdem ist es Titania wieder gelungen, aus einem breit bekannten Stoff ein sehr dichtes, eindringliches und atmosphärisch dichtes Hörspiel zu inszenieren. Die Botschaft, die transportiert wird ist deutlich: der Mensch soll nicht Gott spielen, tut er es doch, so muß er für seine Schöpfung auch die Verantwortung tragen und gerade das tut Viktor nicht! Er jagt seine Schöpfung fort und Frankenstein wird auf Grund seiner Häßlichkeit überall wo er auf Menschen trifft, gefürchtet und verabscheut und so wird er, der eigentlich ein gutmütiger Charakter ist, zur Rache an seinem Schöpfer getrieben. Und diese Rache trifft Viktor umso mehr, weil sie ihm seine Liebsten nimmt.
Man sollte hier unbedingt gleich den 2. Teil parat haben und am besten gleich im Anschluß hören, weil Teil 1 wirklich mittendrin endet.
FaziT: Titania hat sich mit der Inszenierung dieser Doppelfolge fast selbst übertroffen, eine tolle Atmosphäre, herausragende Sprecher und eine Story die sich zum einen recht nah an die literarische Vorlage hält und zum andern auch noch eine Botschaft vermittelt.