Andrew Miller
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Friedhof der Unschuldigen (MP3-Download)
Gekürzte Lesung. 447 Min.
Sprecher: Stöckle, Frank
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Paris 1785: Der junge Ingenieur Jean-Baptiste Baratte erhält von höchster Stelle den Auftrag, den übel stinkenden Friedhof der Unschuldigen zu demolieren. Er engagiert einen Trupp hartgesottener Arbeiter aus Flandern, um die Skelette auszugraben und fortzuschaffen. Doch nicht nur Tod und Verwesung begegnen ihm. Auf dem Friedhof freundet sich Baratte mit dem weltgewandten Organisten einer leer stehenden Kirche an, durch den er Zugang zu rzwielichtigen Schattenwelt von Paris erhält. Dort lernt er das Mädchen Héloïse kennen und verliebt sich in sie. Und auch ein Arzt, ein freundlicher Mann...
Paris 1785: Der junge Ingenieur Jean-Baptiste Baratte erhält von höchster Stelle den Auftrag, den übel stinkenden Friedhof der Unschuldigen zu demolieren. Er engagiert einen Trupp hartgesottener Arbeiter aus Flandern, um die Skelette auszugraben und fortzuschaffen. Doch nicht nur Tod und Verwesung begegnen ihm. Auf dem Friedhof freundet sich Baratte mit dem weltgewandten Organisten einer leer stehenden Kirche an, durch den er Zugang zu rzwielichtigen Schattenwelt von Paris erhält. Dort lernt er das Mädchen Héloïse kennen und verliebt sich in sie. Und auch ein Arzt, ein freundlicher Mann namens Guillotin, besucht die alten Ruhestätten auf der Suche nach anatomischen Studienobjekten. Während alledem künden bedrohliche Ereignisse von einer aufziehenden Gefahr.
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Andrew Miller wurde 1960 in Bristol (Großbritannien) geboren und lebt heute in Somerset. Bei Zsolnay sind u.a. erschienen: Die Gabe des Schmerzes (1998), wofür er den Impac Dublin Literary Award bekam, Friedhof der Unschuldigen (2013), ausgezeichnet mit dem Costa Book of the Year Award und Die Korrektur der Vergangenheit (2023).
Produktdetails
- Verlag: AUDIOBUCH
- Gesamtlaufzeit: 447 Min.
- Altersempfehlung: ab 12 Jahre
- Erscheinungstermin: 18. November 2013
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783899648485
- Artikelnr.: 40006171
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit viel Lob bespricht Rezensent Martin Halter Andrew Millers neuen Roman "Friedhof der Unschuldigen", der seiner Meinung nach sowohl der "großen Sinnlichkeit" eines Patrick Süßkinds, als auch dem Eindruck historischer Unmittelbarkeit einer Hilary Mantel gerecht wird. Gebannt liest der Kritiker die Geschichte um den jungen und sensiblen Ingenieur Jean-Baptiste Baratte, der im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen zum Schutz der Pariser vor Leichengift, Fäulnis und Gestank mit der Planierung eines Friedhofs beauftragt wird. Der Rezensent erfährt nicht nur, dass der Friedhof einst als lärmender Markt- und Arbeitsplatz für Gauner, Straßenkinder und Prostituierte galt, sondern erlebt auch, wie im Laufe der Umbettung der Toten die Stadt von einer Untergangs-Atmosphäre heimgesucht wird: Baratte wird fast tot geschlagen, sein ehemaliger Freund Lecoeur vergewaltigt die Tochter des Küsters und Arbeiter brennen die Kirchen nieder. Auch wenn der Kritiker die zahlreichen Gothic-Effekte und die verschwenderische Symbolik bisweilen zu "aufdringlich" findet, hat er doch einen spannenden, informativen und mit philosophischen Debatten angereicherten Roman gelesen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Miller, Spezialist für schlaue historische Romane, schreibt sinnlich präzise, lässt Bilder entstehen, die uns entführen in die Anfänge unserer modernen Zeit. (...) Und so wird aus einem Buch über einen dunklen Ort ein helles Wunder." Florian Gless, stern, 01.08.2013 "Ein ernsthaftes, atmosphärisch dicht aufgeladenes Epochenpanorama, in dem viele Grundfragen der menschlichen Existenz anklingen." Christoph Winder, Der Standard, 30.07.13 "Ein historischer Roman ganz ohne Kulissenschieberei - hochspannend, motivisch dicht, schnörkellos und elegant." Christian Möller, WDR5, 17.08.13 "Millers historischer Roman wirft einen kühlen Blick auf den Totentanz eines sterbenden Regimes und auf eine Gesellschaft, die längst in einem Zustand von falscher Friedhofsruhe die Zeichen der Zeit verpasst. "Der Friedhof der Unschuldigen" ist aber auch ein sattes Sittengemälde mit vielen skurrilen und schrägen Figuren, mit einer Liebesgeschichte, die nicht sein darf, und spannenden Ausblicken auf kommende Ereignisse, bei denen der Arzt Guillotine eine ganz spezielle Rolle übernehmen wird." Margarete von Schwarzkopf, NDR Bücherwelt, 10.09.13 "Andrew Millers historischer Roman hält einen Vergleich mit Patrick Süskind und Hilary Mantel aus". Martin Halter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.07.13
Gebundenes Buch
Friedhof der Unschuldigen" von Andrew Miller
erschienen im Paul Zsolnay Verlag, Seitenanzahl: 380
Inhalt:
Ein paar Jahre vor der Französischen Revolution: Der Ingenieur Jean-Baptiste Baratte erhält einen Geheimauftrag. Er soll den Friedhof Les Innocents und seine Toten samt …
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Friedhof der Unschuldigen" von Andrew Miller
erschienen im Paul Zsolnay Verlag, Seitenanzahl: 380
Inhalt:
Ein paar Jahre vor der Französischen Revolution: Der Ingenieur Jean-Baptiste Baratte erhält einen Geheimauftrag. Er soll den Friedhof Les Innocents und seine Toten samt Kirche beseitigen, weil dieser die Umgebung verpestet. Bei Bekannt werden seines Auftrages stößt Jean-Baptiste auf den Unmut der Bevölkerung und es ereignen sich bedrohliche und unerklärliche Vorgänge bei den Arbeiten.
Autor:
Andrew Miller, geb. am 29.04.1960 in Bristol, ist ein englischer Romanautor. Er studierte Creative Writing an der University of East Anglia in Norwich und an der Lancaster University. Er wurde für sein Debüt "Die Gabe des Schmerzes", einen Entwicklungsroman über einen Wundarzt im 18. Jahrhundert, der keinen Schmerz empfindet, mehrfach ausgezeichnet.
Der Autor lebt in Somerset.
Meine Meinung zu dem o. g. Buch:
Das Cover zu diesem Buch ist interessant und aufwendig gestaltet und der Schreibstil ist der Zeit, in der der Roman spielt, entsprechend angepasst und angenehm zu lesen.
Das Interview eingangs mit dem Autor ist bemerkenswert zu verfolgen und erleichtert den Eintritt in die Geschichte.
Der Ingenieur Jean-Baptiste Baratte, die Hauptfigur dieses Buches, Schwarm aller Frauen, ist ein unerschrockener und loyaler Mensch, der aber bei diesem Geheimauftrag Bedenken hat. Er ist es nicht gewohnt, Geheimnisse in sich zu tragen und hadert sehr mit sich, den Auftrag anfangs nicht preisgeben zu dürfen. Jean-Baptiste wird in dieser Geschichte sehr sympathisch und detailliert beschrieben.
Der Friedhof der Unschuldigen existiert wirklich. Er war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts der größte innerstädtische Friedhof von Paris. Seinen Namen erhielt er von der ehemals benachbarten Kirche "Aux Saints-Innocents", benannt nach dem Fest der "unschuldigen Kinder", das in der katholischen Liturgie am 28. Dezember gefeiert wird.
Manche Vorfälle hätten evtl. noch etwas ausgeschmückt werden können. Aber da dieses Buch bei der "Literatur" angesiedelt ist, spielt die Spannung hierbei eine eher untergeordnete Rolle. Ansonsten ist dieser Roman bemerkenswert zu verfolgen und angenehm zu lesen.
Fazit:
Ein sehr bewegender und aufschlussreicher Roman, der den Leser nachhaltig beschäftigen wird.
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Der britische Schriftsteller Andrew Miller (Jg. 1960) entführt den Leser mit seinem Roman „Friedhof der Unschuldigen“ ins 18. Jahrhundert, ins Jahr 1785, dem Vorabend der französischen Revolution. Der junge Ingenieur Jean-Baptiste Baratte erhält im Schloss von Versailles …
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Der britische Schriftsteller Andrew Miller (Jg. 1960) entführt den Leser mit seinem Roman „Friedhof der Unschuldigen“ ins 18. Jahrhundert, ins Jahr 1785, dem Vorabend der französischen Revolution. Der junge Ingenieur Jean-Baptiste Baratte erhält im Schloss von Versailles von höchster Stelle den Auftrag den „Friedhof der Unschuldigen", mitten in Paris, samt Kirche zu beseitigen und die Gebeine der Toten umzubetten. Seit fünf Jahren ist der Friedhof geschlossen, da er hoffnungslos überfüllt und mit seinen Ausdünstungen halb Paris verseucht.
Nach anfänglichem Zögern übernimmt Jean-Baptiste den bizarren Auftrag, der möglichst unauffällig geschehen soll. Er besorgt Männer aus flämischen Bergwerken, Holz, Pferde, Werkzeuge und Zelte für die Unterkunft der Männer. Die Arbeiten beginnen und bleiben natürlich nicht unerkannt, doch die befürchteten Proteste bleiben vorerst aus. Mit der Zeit machen sich jedoch Entsetzen, Unmut und Verzweiflung breit und die Arbeit wird boykottiert, denn der Pöbel will die Totenruhe nicht gestört sehen. Dazu geschehen mysteriöse Ereignisse und Jean-Baptiste wird Opfer eines Anschlags. Schließlich plagen ihn Zweifel.
„Friedhof der Unschuldigen“ ist nicht nur ein Roman über den Pariser Friedhof sondern auch über die heranziehenden gesellschaftlichen Umwälzungen. Das Alte muss weichen, doch die herrschende Aristokratie erkennt die Zeichen der Zeit nicht. Als der Ingenieur nach getaner Arbeit am Versailler Hof den Abschlussbericht erstatten will, interessiert sich niemand dafür. Man vergnügt sich lieber auf rauschenden Festen. Für die Realität da draußen zeigt man kein Interesse.
Im Freiburger Audiobuch Verlages ist eine gekürzte Lesung (6 CDs mit einer Laufzeit von 447 Minuten) als Hörbuch erschienen. Der bekannte Schauspieler, Sprecher und Musiker Frank Stöckle versteht es dabei, mit seiner Fähigkeit sich in Texte hineinzuversetzen, die widerstreitenden Kräfte des Alten und des Neuen hörbar zu machen. Neben dem Roman entsteht so ein akustisches Sittenbild eines alten Regimes, das in den letzten Zügen liegt.
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Gebundenes Buch
Wir schreiben das Jahr 1785. Der junge Ingenieur Jean-Baptiste Baratte erhält direkt von höchster Stelle im Schloss von Verseilles einen Auftrag vom Minister: Er soll den
Friedhof der Unschuldigen " Les Innocents" dem Erdboden gleichzumachen, der mitten in Paris liegt und …
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Wir schreiben das Jahr 1785. Der junge Ingenieur Jean-Baptiste Baratte erhält direkt von höchster Stelle im Schloss von Verseilles einen Auftrag vom Minister: Er soll den
Friedhof der Unschuldigen " Les Innocents" dem Erdboden gleichzumachen, der mitten in Paris liegt und Hunderttausenden von Toten beherbergt. Schon seit Jahren wird er nicht mehr benutzt, sein Gestank und Ausdübstungen der Toten aber verpestet die gesamte Umgebung. Im Haus der Monnards, welches direkt am Friedhof gelegen ist, bezieht er Unterkunft. Alles stinkt nach Tod: Die Speisen haben einen seltsamen Beigeschmack, der Atemn der Anwohner, die gesamte Luft ist verseucht. Er lernt Armand, den Organisten ohne Zuhörer kenne, Charvet, den Schneider und Ziguette, die Tochter der Monnards.
Schon alleine die Leseprobe hat mich sehr gruseln lassen. Da ich meine Bücher im spät nachts beim Zu-Bett-Gehen lese, hatte ich schon ein wenig Angst, dass mich das Thema nicht schlafen lassen würde. Es ist zwar unheimlich, sich vorzustellen, wie man mit diesem Gestank und dieser Bedrohung durch die Toten leben kann, da es aber in einer anderen Zeit spielt, ängstigt mich dieses Thema nicht allzu sehr, sondern ich betrachte es eher unter geschichtlichen Aspekten. Während des Lesens hatte ich das dort Beschriebene bildlich vor mir: Ich konnte mir die Kammer von Jean-Baptiste vorstellen, ebenso ihn selbst, als auch den Friedhof. Alles ist so haarklein beschrieben, dass vor meinem geistigen Auge das Buch wie eine Verfilmung ablief.
Insgesamt ist das Buch in 4 Kapiteln aufgeteilt, da es aber keine großen Zeitsprünge in diesem Buch gibt handeln die Kapitel - die alle mit einer Weisheit beginnen - allesamt in einer Zeitspanne.
* Kapitel 1 handelt von seiner Ankunft und Vermessungen des Friedhofs.
* Kapitel 2 handelt wie er in seine Heimat Bellême in die Normandie reist, um sich dort Verstärkung für die Aushebung der Gräber zu holen.
* Kapitel 3 handelt davon wie Jean-Baptiste angefeindet und dabei schwer verletzt wird und sein Wesen sich zu ändern beginnt, da er nicht mehr derselbe ist.
* Kapitel 4 handelt von der Zerstörung der Kirche
Das Cover, das nicht nur als Schutzumschlag dient, sondern auch Dank des einklappbaren Klappentextes als Lesezeichen, ist sehr passend gewählt: Jean-Baptiste Baratte, wie er in seinem neuen von Charvet geschneiderten pistaziengrünen Anzug halb ohnmächtig vom Gestank über seine Vermessungen liegt und von schwarzen Raben angeflogen wird. Diese Federzeichnungen in schwarz-weiss stechen besonders durch ihre schimmernden goldenene Verzierungen hervor und lassen das Cover edel und mystisch zu gleich erscheinen. Das schönste Cover - meiner Meinung nach -, das je ein Buch geziert hat.
Alles in allem zwar eine recht morbide Handlung, wie beschrieben wird, dass man in den Gruben fast versinkt, wenn man den Friedhof überquert, oder wie Liebespärchen
es auf dem stinkenden Friedhof miteinander tun. Während des Lesens meinte ich sogar den stinkenden Geruch in der Nase zu riechen, so versunken war ich in diesem Buch, das ich vollstens weiterempfehlen kann!!
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Gebundenes Buch
Jean Baptiste Baratte, ein junger Ingenieur aus der Normandie, bekommt einen ungewöhnlichen Auftrag: Ein alter Friedhof in Paris verpestet mit seinen Ausdünstungen die Stadt und macht die Menschen, die unweit von ihm leben, krank – also muss der Friedhof mitsamt seiner Kirche weg. …
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Jean Baptiste Baratte, ein junger Ingenieur aus der Normandie, bekommt einen ungewöhnlichen Auftrag: Ein alter Friedhof in Paris verpestet mit seinen Ausdünstungen die Stadt und macht die Menschen, die unweit von ihm leben, krank – also muss der Friedhof mitsamt seiner Kirche weg. Ein bizarrer Aufrag, genauso sind auch die Reaktionen der in Paris lebenden Menschen: Verständnis, Entsetzung, Unmut und Verzweiflung machen sich breit und die Arbeit von Barette wird nicht nur unterstützt, sondern auch boykottiert …
Die Idee des Romans hat mich sehr angesprochen, zumal sie auf einer wahren Begebenheit beruht und viele Orte tatsächlich auch in Paris zu finden sind. Anfangs hatte ich jedoch etwas Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzukommen, zum Einen, weil in der ersten Hälfte nur wenig passiert, dafür umso mehr Charaktere und Orte vorgestellt, die oft sehr detailliert beschrieben sind. Zum Anderen ist der Schreibstil nicht einfach zu lesen, er ist dem 18. Jahrhundert angepasst, oft sehr anspruchsvoll mit langen Sätzen und bildhaften Beschreibungen. Die Dialoge dagegen sind oft sehr eigenwillig, mit wenigen Worten und dadurch manchmal nicht einfach zu verstehen. Aber ich konnte mich an den Schreibstil gewöhnen und dann auch in die Geschichte einfinden.
Ich habe während des Lesens viel erfahren über das Leben in Paris im 18. Jahrhundert kurz vor der französischen Revolution. Denn es wird nicht nur die zum Teil doch unmenschliche Arbeit auf dem Friedhof beschrieben, sondern auch viele Episoden aus dem Alltag der Bürger. Es sind Probleme der Arbeiter zu lösen, finanzielle Dinge zu regeln, das Wetter zu beachten und die freien Abende zu gestalten.
Die zweite Hälfte des Buches hat mir dann richtig gut gefallen, hier wird es spannend, die Arbeit fordert zwar Opfer, doch Jean-Baptiste wächst mit seiner Aufgabe und entwickelt sich vom unerfahrenen Jüngling zum gestandenen Mann. Er findet Freunde und die Liebe und kann seinen Mann stehen gegen die Anfeindungen aus der Stadt. Das Ende kam ein bisschen plötzlich und dennoch machte es Sinn und hat dem Buch einen passenden Abschluss gegeben.
Ich mag historische Romane und auch dieser hat mir mit seiner ungewöhnlichen Thematik gut gefallen. Nach anfänglichen Problemen mit dem Schreibstil habe ich mich dann doch noch einfinden können in die Geschichte, und habe Gefallen gefunden an den skurrilen Charakteren mit einem ungewöhnlichen Auftrag.
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Gebundenes Buch
Die Sprache des Buches erinnert ganz stark an Bücher aus dem 19. Jahrhundert. Mit seiner Schreibweise hat mich der Autor abgeholt, so dass ich schnell in der Story war. Aber leider war es nur die Schreibweise die mich fesseln konnte. Die Story in den Grundzügen recht gut, aber leider etwas …
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Die Sprache des Buches erinnert ganz stark an Bücher aus dem 19. Jahrhundert. Mit seiner Schreibweise hat mich der Autor abgeholt, so dass ich schnell in der Story war. Aber leider war es nur die Schreibweise die mich fesseln konnte. Die Story in den Grundzügen recht gut, aber leider etwas langweilig umgesetzt. Nur selten kam die Spannung auf, die es braucht, damit man sich sagt, hier muss ich unbedingt weiterlesen. So quälte ich mich leider durch 384 Seiten. Als langweilig möchte ich dennoch das Buch nicht bezeichnen, vermutlich war es einfach nicht die Art die ich zu lesen gewohnt bin.
Alleine für die Sprache im Buch vergebe ich 3 Sterne, zuzüglich eines für die Story macht in der Summe 4 Sterne.
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Gebundenes Buch
Ein Meisterwerk unter all den historischen Romanen
Im ausgehenden 18. Jahrhundert sucht der Ingenieur Jean-Baptiste Baratte in Paris sein Glück. Im Schloss Versailles wird er mit einer heiklen Angelegenheit betraut: Er soll den “Friedhof der Unschuldigen” zerstören, der …
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Ein Meisterwerk unter all den historischen Romanen
Im ausgehenden 18. Jahrhundert sucht der Ingenieur Jean-Baptiste Baratte in Paris sein Glück. Im Schloss Versailles wird er mit einer heiklen Angelegenheit betraut: Er soll den “Friedhof der Unschuldigen” zerstören, der mitten in Paris liegt und langsam, aber stetig die Stadt und deren Bewohner vergiftet. Der engagierte Baratte trommelt Männer zusammen und treibt Material auf. Doch das Ausheben der unzähligen Gräber geht an seiner Mannschaft und ihm keineswegs spurlos vorbei.
Andrew Millers “Friedhof der Unschuldigen” ist ein historischer Roman der ganz anderen Art. Auf eine dunkle Weise romantisch und dennoch schockierend beschreibt der Autor Frankreich kurz vor der Revolution derart eingehend, dass man die düstere Szenerie bildlich vor Augen hat. Der Friedhof der Unschuldigen ist ein geheimnisumwitterter Ort. Daran lässt Andrew Miller keinen Zweifel und lässt den Leser vollkommen am morbiden Charme des wohl ungewöhnlichsten Ortes, an dem je ein Roman spielte, teilhaben. Der Grusel, der den Leser schon nach wenigen Seiten umfängt, die scharfgezeichneten Charaktere und wohldosierte Andeutungen feinen Humors machen das Buch “Friedhof der Unschuldigen” zu einem Leseereignis, das seinesgleichen sucht. Die lyrisch anmutende Sprache, die vielen Eindrücke, die Miller auf seinen Leser niederprasseln lässt und die üppige, wenngleich durchgängig düstere Atmosphäre haben bewirkt, dass mich dieses Buch regelrecht in seinen Bann zog. Die letzten 100 Seiten habe ich mit besonderer Langsamkeit gelesen, denn ich wollte nicht, dass dieser beeindruckende Roman endet. Leider tat er das irgendwann doch. Im Ergebnis ist “Friedhof der Unschuldigen” für mich ein Meisterwerk, ja ein Kleinod unter all den historischen Romanen, dessen Mixtur aus Realität und Fiktion den besonderen Reiz ausmacht.
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Gebundenes Buch
„Sie werden Straßenzüge nach uns benennen – die Männer, die Paris reinigten.“ Es ist das Jahr 1785, der Vorabend der Revolution. Durchaus optimistisch gehen der junge Ingenieur Baratte und sein Freund Lecoeur an ihre Aufgabe heran. Sie sollen den in Paris gelegenen …
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„Sie werden Straßenzüge nach uns benennen – die Männer, die Paris reinigten.“ Es ist das Jahr 1785, der Vorabend der Revolution. Durchaus optimistisch gehen der junge Ingenieur Baratte und sein Freund Lecoeur an ihre Aufgabe heran. Sie sollen den in Paris gelegenen Friedhof der Unschuldigen und die angrenzende Kirche zerstören und die ausgegrabenen Gebeine der unzähligen Toten umbetten lassen. Denn der vom Friedhof ausgehende Gestank beeinträchtigt mittlerweile in erheblichem Maße das Leben der dortigen Bevölkerung. Und ist es nicht ein wunderbares Zeichen des Fortschritts, dort statt des ohnehin geschlossenen Friedhofs einen schönen Platz zu errichten? Müssten nicht alle dafür dankbar sein? Doch der Fortschritt hat nicht nur Freunde. Die mühselige Arbeit des Ausgrabens belastet alle damit Beschäftigten und schließlich kommt es zu ungewöhnlichen Vorfällen, Unglücken und Unfällen…
Ein wirklich fesselnder Roman! Sehr eindringlich wird ein Bild der damaligen Zeit gemalt, die Beschreibungen sind so deutlich, dass ich alles vor mir sah, den Gestank fast schon riechen konnte. Es gibt sehr vielschichtige Charaktere, von denen einige sehr interessante Entwicklungen durchlaufen. Toll auch das Sittenbild der damaligen Zeit und alles geschrieben in einer Sprache, die einen glauben lässt, dass man tatsächlich ein Werk des 18. Jahrhundert vor sich hat. Auch die Zerrissenheit des jungen Baratte hat mich sehr berührt – sein Zwiespalt zwischen Fortschrittswille einerseits und Skrupel wegen der Handlungen, die der Fortschritt ihm abverlangt, andererseits. Das alles war so menschlich und ich konnte mich in vieles gut hineinversetzen. Zudem hat mir das Cover sehr gefallen; die Farben und der Druck sehen tatsächlich noch viel besser aus als auf dem Bild.
Fazit: Sehr interessant und mal was anderes! Allerdings aufgrund der Sprache nicht immer leicht zu lesen.
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Gebundenes Buch
Der Ingenieur Jean-Baptiste Baratte will ein berühmter Brückenbauer werden, und um sich diesen Traum jeden Tag vor Augen zu halten, hängt in seinem Zimmer ein Kupferstich mit dem imposanten Motiv eben jener Verbindungen über das Wasser. Als dann aber ein Auftrag aus Versailles an …
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Der Ingenieur Jean-Baptiste Baratte will ein berühmter Brückenbauer werden, und um sich diesen Traum jeden Tag vor Augen zu halten, hängt in seinem Zimmer ein Kupferstich mit dem imposanten Motiv eben jener Verbindungen über das Wasser. Als dann aber ein Auftrag aus Versailles an ihn herangetragen wird, muss er sich nun mit einem gänzlich anderen Projekt befassen, denn der Friedhof der Unschuldigen, welcher mitten in Paris gelegen die gesamte Umgebung mit Verwesungsgestank vernebelt, hat ihren Zenit erreicht und soll (inklusive Kirche) zerstört werden.
Der tüchtige Baratte weiß, dass man einem Minister des Königs nicht widersprechen darf und macht sich ans Werk. Doch die Bewohner sind abergläubisch und in Worten und Handeln gar nicht so unschuldig wie die zahlreichen Leichen aus längst vergangenen Zeiten.
Es passiert nicht oft, aber hin und wieder gibt es diese Bücher, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seiten in eine andere Welt entführen und sowohl inhaltlich, als auch sprachlich regelrecht mitreißen. Leider fällt es mir bei diesen Exemplaren dann immer besonders schwer, meine Begeisterung in Worte zu fassen.
Andrew Miller hat mich mit seinem sechsten Roman jedenfalls in einen wahren Papierrausch versetzt, sodass ich die Seiten innerhalb weniger Stunden inhaliert habe – trotz ziemlich anspruchsvoller Sprache, die mich bei anderen Autoren vermutlich angestrengt zu mehreren Lesepausen gezwungen hätte. Hier bekommen die schönen Wörter aber einen leichten und feinen Rahmen, der das Geschriebene umschmeichelt.
Baratte und seine sehr unappetitlichen Arbeit haben mich gefangen genommen und in Verbindung mit der persönlichen Wandlung des Protagonisten durch verschiedene Frauenbekanntschaften (erfreuliche wie erschreckende) immer wieder begeistert.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich zu schnell durch den herausragenden Roman geflogen bin, denn man sollte sich viel mehr Zeit für die authentische Atmosphäre von Frankreich nehmen und den Vorabend der Revolution mit jeder Faser auskosten. Deshalb werde ich bald noch einmal in aller Ruhe durch die stinkenden Straßen der Stadt der Liebe wandeln und ich freue mich sehr auf ein Wiedersehen mit Baratte und seinen treuen Gehilfen, wie dem kommunikativen Organisten Armand und seiner rechten Hand Lecoeur auf dem trüben Pflaster.
Der „Friedhof der Unschuldigen“ ist mein Highlight im August und für Leser aller Genres ein kleines Goldstück im Bücherregal!
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